Anhell69

Kolumbien/Rumänien/F/D 2022 · 75 Minuten · FSK: ab 16
Regie: Theo Montoya
Drehbuch:
Kamera: Theo Montoya
Schnitt: Matthieu Taponier, Delia Oniga, Theo Montoya

»Aus verwor­fenen Casting-Aufnahmen, melan­cho­li­schen Alltags­be­ob­ach­tungen und deka­denten Party-Impres­sionen seines Freun­des­kreises schöpft Theo Montoya das morbide und doch zärtliche Porträt einer jungen, queeren Gene­ra­tion in Kolumbien. In dem von Gewalt und Repres­sion geprägten Land vermag sie sich eine eigene Zukunft kaum auszum

alen, pflegt zum Tod indes ein enges, fast liebe­volles Verhältnis. Eigent­lich hätte es ein fiktio­naler Film werden sollen: eine Geis­ter­ge­schichte, in der die Toten keinen Platz mehr auf den Fried­höfen finden, fortan mit den Lebenden koexis­tieren und auch sexuelle Bezie­hungen zu ihnen eingehen – was der Staat rigoros verbietet und verfolgt. Es bildet sich eine klan­des­tine nächt­liche Subkultur, in der erotische Begierden ausgelebt werden können, für die das Tages­licht die Vernich­tung bedeutet. Eine Woche nachdem Montoya seinen Haupt­dar­steller für das Projekt gefunden hat, stirbt dieser an einer Überdosis Heroin. Weitere Todes­fälle im Freun­des­kreis folgen. Sie sind die Geister, die durch den Film wandeln, der letztlich entstanden ist. Dieser bewahrt sich einen dysto­pi­schen Charakter, doch die Gefahren, von denen er erzählt, sind ganz real: Sie gehören für diese jungen Leute zum Alltag in einem Medellín, das immer noch tief im Schatten von Pablo Escobar steht, und in dem die Suche nach Lebens­lust und mensch­li­cher Wärme durch laby­rin­thi­sche Abgründe führt.« (Carolin Weidner · DOK Leipzig 2022)

Kinoprogramm München: Do. 30.11.2023 – Mi. 06.12.2023

Anhell69 (OmeU) (+Vorfilm »A menos que bailemos«) Werkstattkino Fr. 22:00 (Latein­ame­ri­ka­ni­sche Filmtage)
(artechock-Ankündigung)