Baal

BRD 1969 · 88 Minuten · FSK: ab 12
Regie: Volker Schlöndorff
Drehbuchvorlage: Bertolt Brecht
Drehbuch:
Kamera: Dietrich Lohmann
Darsteller: Rainer Werner Fassbinder, Günther Neutze, Margarethe von Trotta, Sigi Graue, Miriam Spoerri u.a.

»Volker Schlön­dorff holt Bertolt Brechts spät­ex­pres­sio­nis­ti­sches Werk in die Gegenwart von 1969. Der Lyriker und Anarchist Baal haust in einer Dach­kammer und liest Kutschern seine Gedichte vor. Die bürger­liche Gesell­schaft reißt sich um ihn und spuckt ihn wieder aus. Baal streunt umher, durch Wälder und auf Auto­bahnen, gierig nach Schnaps und Ziga­retten, Frauen und Männern: ›Man muss das Tier heraus­lassen, ans Sonnen­licht mit dem Tier.‹ Er schwän­gert eine junge Schau­spie­lerin und empfindet sie bald als Mühlstein an seinem Hals. Er ersticht einen Freund und stirbt allein. ›Unnütz bist du, räudig, toll, du Tier, kriechst in des Baumes unterstes Geäst.‹

Der Film macht jugend­li­ches Ungestüm und Hass auf erdrü­ckende Umstände zum Thema, reflek­tiert Geniekult und Sexu­al­moral. Rainer Werner Fass­binder spielt Baal und zugleich sich selbst. Um ihn herum zahl­reiche Akteure, die in seinen späteren Filmen immer wieder zu sehen sein werden. Brechts Witwe Helene Weigel unter­sagte nach der Ausstrah­lung des Films im west­deut­schen Fernsehen jede weitere Auffüh­rung. Ihre Begrün­dung: Die gesell­schaft­li­chen Umstände, aus denen Baals Rebel­lentum resul­tiere, seien ungenü­gend heraus­ge­ar­beitet worden.« (Katalog Berlinale 2014)

Kinoprogramm München: Do. 22.09.2022 – Mi. 28.09.2022

Baal Filmmuseum München Sa. 21:00