Sind wir Amis verrückt nach Waffen, oder sind wir einfach nur verrückt, fragt sich Doku-Renegat Michael Moore (Roger & Me) in seinem vielfach preisgekrönten Film. Ausgehend vom Massaker an der Columbine-Highschool in Littleton, Colorado (an dessen Tag die Täter in der Früh noch beim Bowlen waren), versucht Moore die Wurzeln der Gewalt zu finden, die die USA auch in Schusswaffen-Morden zur führenden Weltnation machen. Wie üblich hält Moore als Dokumentarfilmer nichts von Distanz und Objektivität. Er weint mit Opfern, bedrängt diejenigen mit seiner Kamera, die aus den Tragödien Geschäfte machen, und die Geschichte der Furcht im weißen Mittelstands-Amerika führt er mit einem Trickfilm vor. Er besucht Banken, die bei Kontoeröffnung Gratis-Gewehre verteilen, nervt die K-Mart-Konzernzentrale (in der Supermarktkette hatten die minderjährigen Columbine-Killer ihre Munition gekauft), besucht das friedliche Kanada. Unter seinen Gesprächspartnern und -gegnern sind außerdem Schockrocker Marilyn Manson, South Park-Miterfinder Matt Stone – und Waffenlobby-Moses Charlton Heston höchstpersönlich.