Caligari – Wie der Horror ins Kino kam

Deutschland 2014 · 53 Minuten
Regie: Rüdiger Suchsland
Drehbuch:
Kamera: Harald Schmuck, Frank Reimann
Schnitt: Katja Dringenberg
Stimme: Martin Engler

»Das Cabinet des Dr. Caligari und das Lebens­ge­fühl des Expres­sio­nismus stammen aus einer anderen, fernen Zeit und kommen uns doch allzu bekannt vor. Die Spannung zwischen der Abso­lut­set­zung des Ichs und dem Aufgehen in einer anonymen Masse, die unend­liche Lange­weile und die beklem­mende Leere, die mit Plunder über­füllten Stuben einer Wohl­stands­ge­sell­schaft und die alltäg­liche Unsi­cher­heit einer Welt aus Schulden, Inflation und Börsen­wahn­sinn, die latente Unter­gangs­angst eines Tanzes auf dem Vulkan und die Spannung zwischen hedo­nis­ti­scher Lust und einer Krise ohne Alter­na­tive – dieses explosive Gemisch speiste nach 1905 den Expres­sio­nismus.

Die Doku­men­ta­tion erzählt diese Epoche des Expres­sio­nismus bis circa 1925 und ergänzt dies mit Ausbli­cken aufs weitere Geschehen bis zu Hitlers Macht­er­grei­fung 1933. Im Zentrum steht der Film ›Das Cabinet des Doktor Caligari‹ von Robert Wiene aus dem Jahr 1920. Die Doku­men­ta­tion umkreist ihn, beginnt mit ihm und kommt immer wieder auf ihn zurück, zeigt, was auf ihn folgte. In kurzen Exkursen geht es immer wieder um spezi­fi­sche Motive, sowohl der Filme als auch der anderen Künste der Weimarer Zeit.« (Arte)