»Zwei Jungs fahren in die Wüste, lassen das Auto stehen, lassen alles hinter sich und machen sich auf die Suche nach dem ›Ding‹.
›Ich überließ den Weg der Willkür meines Pferdes. Im Morgengrauen zähnte sich die Ferne mit Pyramiden und Türmen. Mich folterte bis zur Unerträglichkeit der Traum von einem engen und glitzernden Labyrinth; im Mittelpunkt war ein Krug; fast berührten ihn meine Hände, meine Augen sahen ihn, aber so verschlungen und verzwickt waren die
Bogenlinien, dass ich wusste, eher würde ich sterben als ihn erreichen.‹ (Jorge Luis Borges: Der Unsterbliche)
Van Sant nennt Chantal Akerman und Béla Tarr (Sátántangó) als seine großen Vor-Bilder – aber er muß auch Garrels La cicatrice interieure gesehen – oder zumindest geträumt – haben.
Ohne diesen Traum wäre Gerry nicht möglich gewesen.« (Filmmuseum München)
»Der unkonventionelle Reiz des Films hat etwas Mysteriöses. Seine beharrliche Verweigerung, gewohnten Rezeptionsmustern zu folgen, lädt dazu ein, die Sinne neu zu orientieren. Zuerst ist es ein Film atemberaubender Landschaftspanoramen und des ständigen Gleitens, makellos orchestriert. Ein Arrangement von Formen, das sich im Augenblickstakt neu erfindet: ein Stück reiner Kinematographie. In grandiosen Totalen zu bedeutungslosen Zwergen reduziert, besitzen die beiden Gerrys keine andere Rechtfertigung als die des Seins für die Dauer des Films. Enigmatisch, wahrscheinlich nicht zu entschlüsseln.« (Christoph Huber)