»Im Jahre 1910 reist der junge Hitler aus der tiefsten österreichischen Provinz nach Wien, um als Maler die Welt zu erobern. In einem Männerheim in der Leichengasse mietet er sich ein, um dem großen Tag der Aufnahmeprüfung an der Akademie der schönen Künste entgegenzufiebern. Die schäbige Baracke teilt er sich mit zwei Juden: dem windigen Bibelverkäufer Schlomo Herzl und dem Kosher-Koch Lobkowitz, der behauptet, Gott zu sein. Mitunter vollbringt er wirklich Wunder. Der
altersweise Schlomo will ein eigenes Buch schreiben: Der Titel ›Mein Leben‹ findet hier wenig Anklang, ›Mein Kampf‹ dafür umso mehr. Auch Adolf Hitler ist begeistert.
Die Filmgroteske Mein Kampf, nach der gleichnamigen Theaterfarce von George Tabori, ist keine historische Rekonstruktion von Hitlers Wiener Zeit. Sie ist vielmehr eine zeitlose Parabel vom Guten, das dem Bösen dient und die Grenzen zwischen Realität
und Fiktion verschwimmen lässt.« (Berlinale 2010)