Münchner Geschichten – Ein Ziel im Leben

BRD 1974 · 52 Minuten
Regie: Helmut Dietl
Drehbuch:
Kamera: Ingo Hamer
Darsteller: Therese Giehse, Günther Maria Halmer, Frithjof Vierock, Karl-Maria Schley u.a.

Die Münchner Geschichten spielen im Lehel, einem Viertel in der Münchner Innen­stadt, das Anfang der 70er Jahre in beson­derem Maße Verän­de­rungen ausge­lie­fert war, die einher gingen mit dem Expan­si­ons­streben einer modernen Großstadt. Das bis dahin intakte Sozi­al­ge­füge wurde in seiner Substanz mehr und mehr durch die auf wirt­schaft­liche Grund­s­tücks­spe­ku­la­tion zielenden Baumaß­nahmen gefährdet. Mit jedem Objekt, das dort abge­rissen wurde (eines der Häuser, in denen gedreht wurde, gab es bereits zu Dreh­schluß nicht mehr, zwei weitere Wohn­ob­jekte standen auf der Abbruch­liste) verschwand ein Stück Alt-München und damit auch klein­bür­ger­li­chen Lebens, in dem sich das spezi­fisch münch­ne­ri­sche Lokal­ko­lorit über lange Zeit hinweg heraus­ge­bildet und bewahrt hatte. Während Oma Häusler noch ganz aus einer gewach­senen Anschauung heraus mit Humor und Skepsis auf die Verän­de­rungen in ihrem Lebens­be­reich reagiert, versucht ihr Enkel Tscharli mit raum­grei­fender Energie das zu kopieren, was ihm in unmit­tel­barer Nach­bar­schaft täglich vor Augen geführt wird: den raschen finan­zi­ellen Erfolg durch vermeint­lich geschickte Bauspe­ku­la­tion, der ihm auf bequeme Art das süße Leben bescheren soll.