A Night of Knowing Nothing

Indien/F 2021 · 96 Minuten
Regie: Payal Kapadia
Drehbuch: ,
Kamera: Ranabir Das
Schnitt: Ranabir Das

»Auf dem Campus des Film and Tele­vi­sion Institute of India wird eine Box mit Briefen gefunden. Unter­zeichnet von einer Studie­renden mit dem Namen „L“, geben sie Zeugnis vom Einbruch der hindu-natio­na­lis­ti­schen BJP unter dem seit Mai 2014 amtie­renden Premier­mi­nister Narendra Modi in das links­li­be­rale Umfeld der Film­schule. Ein erfun­denes Archiv wird zum Ventil einer persön­li­chen wie gesell­schaft­li­chen Krise.

(Alb-)traum­artig erscheinen die 16-mm-Bilder in Schwarz-Weiß, die den vorge­le­senen fiktiven Briefen gegenü­ber­ge­stellt werden. Ausge­las­senen Tanz­szenen folgen nach und nach Bilder von Streiks und Protesten, die als Reaktion auf das neue Staats­bür­ger­schafts­recht sowie die Anhebung von Studi­en­ge­bühren das ganze Land erfassten. Während „L“ in ihren Briefen um das Ende einer kastenü­ber­grei­fenden Liebe trauert, skan­dieren die Demons­trie­renden das Recht auf freie Entschei­dungen im Privaten wie auch Poli­ti­schen. Die Freiheit, „Ja“ zu sagen, prallt auf die zuneh­mende Diskri­mi­nie­rung von Frauen, Muslim*innen, Dalit und kriti­schen Jour­na­list*innen in Modis Regie­rungs­zeit. Während die Gewalt immer weiter eskaliert, suchen die Studie­renden nach Antworten auf die Frage, was für eine Rolle eine staatlich geför­derte Film­schule in Zeiten wie diesen zu über­nehmen habe.« (Frau­en­film­fest Dortmund-Köln 2022)

Bester Doku­men­tar­film im Cannes 2022

Kinoprogramm München: Do. 06.10.2022 – Mi. 12.10.2022

A Night of Knowing Nothing (OmeU) Werkstattkino Sa. 21:30 (UnderDox)
(artechock-Ankündigung)