Henry ist der nüchternste, distanzierteste und damit einer der schmerzhaftesten Beiträge zum Serienkiller-Subgenre. Mit dokumentarischer Ruhe wird ein Ausschnitt aus der Reise von Henry geschildert und wie es sich für einen echten modernen Filmmörder gehört, basiert seine Figur auf einem realen Mörder: Henry Lee Lucas. Eine der besten Szenen des Films führt die klassische Erklärungsfigur der bösen Mutter ad absurdum: Henry verwickelt sich in
Lügengeschichten, als er seine Mutter zum Sündenbock machen will.
Bereits in den Achtzigern gedreht, fand der Film, der heute Kultstatus besitzt, erst ein paar Jahre später in die Kinos. Hierzulande mußte Hannibal Lecter das Feld bestellen; nach dem Erfolg von Das Schweigen der Lämmer kam Henry mit der sehr reißerischen, aber nicht unzutreffenden Ankündigung zu uns:
»Wenn Sie Das Schweigen der Lämmer zu hart fanden, dann sehen Sie sich diesen Film nicht an!«