Neuverfilmung des berühmten Hitchcock-Thrillers von 1960 über Norman Bates Hotel, das Endstation wird für eine Frau, die mit gestohlenem Geld auf der Flucht ist. Anders als bei üblichen Remakes wurde hier aber größtmögliche Nähe zum Original gesucht – die Grundidee ist die einer Einstellung für Einstellung kopierten Zweitauflage. Dieser Ansatz wird jedoch (abgesehen davon, dass der Film ohnehin in Farbe statt Schwarz-Weiss gedreht ist) nicht wirklich konsequent durchgehalten: Je berühmter und ausführlicher in der einschlägigen Literatur besprochen eine Szene ist, je genauer hält sich Van Sant ans Original. In den von der Hitchcock-Rezeption weniger ausführlich analysierten Sequenzen inszeniert er hingegen deutlich freier. Hinzu kommen leichte Modernisierungsversuche (speziell der Frauencharaktere), ein paar Überdeutlichkeiten, die sich Hitchcock noch sparen konnte, und eher unerklärliche, surreale Einsprengsel in den Mordszenen. Sicher produktiver als ein Experiment denn als ein gewöhnlicher Spielfilm zu betrachten.