Schauplatz des durchweg bei Nacht spielenden Films ist eine fiktive Stadt, die mit ihrer Unübersichtlichkeit, ihren Wolkenkratzern, und ihrem Hafen irgendwie wie eine Kreuzung aus Los Angeles, New Orleans und Batmans Gotham City aussieht. Wie ihr Name schon unmissverständlich klar macht, herrscht hier die Sünde; ein Abgrund aus Verbrechen, Korruption und allgemeiner Amoral tut sich auf, der mit katholischer Bilderlust und Opulenz ausgemalt wird. Allein einem Dutzend Hauptfiguren begegnet man, durchweg hochkarätig besetzt. In der ersten von drei in sich geschlossenen Episoden, die zugleich die Rahmenhandlung bildet, spielt Bruce Willis einen integren Polizisten, der, als die 11jährige Nancy vom missratenen Sohn eines korrupten Senators entführt wird, an der falschen Stelle Staub aufwirbelt. So verliert er seinen Job und seine Ehre, kommt selbst ins Gefängnis, und 8 Jahre später wieder frei, gerade rechtzeitig um die inzwischen 19jährige (Alba) erneut zu retten. Dazwischen verwandelt der Film überbordende und in jeder Hinsicht exzessive Pulp-Comic-Visionen in hinreißende Kinobilder, deren Kraft man sich nicht entziehen kann. Noch nie war eine Comic-Verfilmung so werkgetreu und so liebevoll.