»Von 1919 bis 1934 war Charkiw die Hauptstadt der von Moskau relativ unabhängigen Ukrainischen Sowjetrepublik. 1927 wurde im Zentrum des „ukrainischen Chicago“ mit Billigung Stalins ein avantgardistisches Genossenschaftshaus in Gestalt eines C errichtet (Ukrainisch cлово = Wort). In die 66 Wohnungen zogen die bedeutendsten Schriftsteller und Schriftstellerinnen des Landes ein, um in privilegierter Umgebung zu arbeiten und sich im Sinne des sozialistischen Realismus zu entwickeln. Unter ihnen befand sich der bekannte Futurist Michajlo Semenko, der 1937 dem Stalinismus zum Opfer fiel. Vor dem Hintergrund des „Holodomor“, der politisch verursachten Hungernot in der Ukraine mit Millionen Toten, rekonstruiert Slovo House als volten- und intrigenreicher Spielfilm die reale Zerstörung der ukrainischen Intelligenzija in den 1930er Jahren.« (Mittel Punkt Europa Filmfest 2023)
Das Haus Slovo. Unvollendeter Roman (Budynok Slovo. Neskinchenyi roman) (OmeU) | Filmmuseum München | Mi. 19:00 (zu Gast: Franziska Davies, LMU) |