»In Dear Pyongyang erzählte Yang Yonghi von ihrer Familiengeschichte zwischen Japan und Nordkorea. Damals stand ihr Vater im Mittelpunkt, der seine drei Söhne in den 70er Jahren in das vermeintliche sozialistische Paradies schickte und damit die Familie unwiderruflich auseinanderriss. Sona, the Other Myself widmet sich der Nichte der Filmemacherin, die in einer Gesellschaft ohne Wahlmöglichkeiten aufgewachsen ist.
Als junges Mädchen hat Yang den Schmerz erfahren, mit einem Mal ihrer älteren Brüder beraubt zu werden. Nun vergleicht sie ihre eigene, von mehreren Kulturen geprägte Geschichte mit der von Sona. Wird ihr sporadisches Auftauchen in der abgeschotteten Welt der Nichte deren Lebensweg erschweren oder erleichtern? Die seltenen Familienzusammenkünfte in Pjöngjang, die der Film liebevoll über mehr als eine Dekade beobachtet, wirken kaum einmal unbeschwert. Über jedem Ausflug, jeder gemeinsamen Mahlzeit lastet der bevorstehende Abschied. Das Softeis und die Pasta, im nordkoreanischen Intershop mit japanischen Yen bezahlt, haben nichts minder Gezwungenes als die Hymnen auf den großen Führer, die Sona schon im Vorschulalter singt. Der Film erzählt von der Sehnsucht nach wirklicher Gemeinschaft und weiß, dass es die nicht gibt.« (Christoph Terhechte, Forum Berlinale 2010)