- Kinder und Jugendliche, die nicht ins Werteraster des Naziregimes passten, waren im Dritten Reich Menschen zweiter Klasse. Die Filmemacherin Renate Günther-Greene hat vier von ihnen nach ihren Erinnerungen befragt: Waltraut, die mit ihren Geschwistern ins Heim musste, nachdem ihre Mutter ins Konzentrationslager kam. Elfriede, die, als Schwachsinnige abgestempelt, das Euthanasieprogramm der Nazis überlebt hat. Günter, der im Gefängnis landete, weil er Swing-Musik hörte. Und Richard, der
als sogenannter Bastard viele Jahre Zwangsarbeit verrichtete. Günther-Greenes Dokumentation ist ein sehr persönliches und berührendes Stück Zeitgeschichte. Dass auch nach dem Zweiten Weltkrieg in vielen Heimen das alte Gedankengut übernommen wurde, macht das Interview mit Richard Sucker deutlich. (ee)