»Die Bundesrepublik in den 50er Jahren. Der Schatten des Weltkriegs und der deutschen Greueltaten liegt über dem Land, doch kaum einer spricht darüber. Der 15-jährige Michael wächst in der Provinz auf. Eines Tages, als er von der Schule nach Hause fährt, wird ihm plötzlich übel. Eine Frau kümmert sich um ihn. Michael hat Scharlach. Erst nach Monaten kann er sich mit einem Blumenstrauß bei seiner Helferin bedanken. Beim zweiten Zusammentreffen knistert es zwischen Michael und der deutlich älteren Frau; bald verbindet beide eine leidenschaftliche Affäre. Hanna überrascht Michael mit einer großen Begeisterung für Bücher. Stundenlang lässt sie sich von ihm vorlesen. Michael merkt nicht, dass Hanna Analphabetin ist. Eines Tages jedoch ist sie spurlos verschwunden. Einige Jahre später studiert Michael in Berlin Jura. Als Beobachter eines Prozesses, in dem sich fünf ehemalige Wärterinnen des Konzentrationslagers Auschwitz verantworten müssen, entdeckt er unter den Angeklagten Hanna. Ihnen wird 300-facher Mord vorgeworfen. Für die Menschen im Gerichtssaal ist Hanna Schmitz ein Monster. Doch Michael ist hin- und hergerissen zwischen seinem Entsetzen über Hannas Taten und der großen Liebe, die er einst für diese Frau empfunden hat – und anscheinend immer noch fühlt. Dann nimmt der Prozess eine Wendung, die Michael endgültig aus der Bahn wirft: Während alle anderen Angeklagten die Taten leugnen, gibt Hanna ehrlich Auskunft über die furchtbaren Ereignisse. Nach der Vorlage von Bernhard Schlinks internationalem Bestseller, der seit seinem Erscheinen 1995 in 40 Sprachen übersetzt worden ist, entstand ein bewegendes und berührendes Filmdrama.« (59. Berlinale 2009)