Bis zum 19. April 2005 war Marktl am Inn nur wenigen ein Begriff. Danach kannte den oberbayerischen Ort die ganze Welt. Mit der Wahl von Joseph Ratzinger zum Oberhaupt der katholischen Kirche kamen nicht nur Scharen von Kamerateams, sondern auch jede Menge Touristen in die 2700-Seelen-Gemeinde. Und plötzlich verkaufte der ortsansässige Metzger Ratzinger-Bratwürste und der Bäcker lockte hungrige Pilger mit Vatikanbrot in seinen Verkaufsraum. Regisseur Mickel Rentsch hat ein Gespür für skurrile Situationen und die Gabe, Menschen zu öffnen. Deshalb ist sein Blick auf den Geburtsort des Papstes und dessen Einwohner, die den Spagat zwischen Glauben und Kommerz versuchen, sehr unterhaltsam und entwaffnend ehrlich. (ee)