»Keiner will töten, aber es geschieht« |
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alaska.de | ||
(Foto: Filmverlag der Autoren) |
Die britischen Sozialrealisten Ken Loach oder Mike Leigh nennt Esther Gronenborn als ihre Vorbilder. Am vergangenen Freitag erhielt die 34jährige, die an der Münchner Filmhochschule studierte und sich unter anderem mit Videoclips einen Namen machte den Bayerischen Filmpreis für Nachwuchsregisseure für ihren ersten Spielfilm. Alaska.de zeigt Jugendliche aus den
Berliner Trabantenstädten: Roh und hart, dabei „eine Liebesgeschichte“, ist ihr eine sehr authentische, gefühlvolle Schilderung junger Lebenswelten geglückt, ein ungewöhnliches Stück Film, das in Deutschland ohne Vorbilder ist und in manchem tatsächlich an britisches Kino erinnert.
In Berlin sprach Rüdiger Suchsland mit der Regisseurin und einstigen Artechock-Kollegin – so schrieb sie für uns 1996 unter
anderem zu ...und jeder sucht sein Kätzchen (Chacun cherche son chat).
artechock: Was ist für Dich selbst das Wichtigste an diesem Film, was ist aus Deiner Sicht die Hauptsache?
Esther Gronenborn: Zum einen ist er aus meiner Sicht eine Diskussionsgrundlage für den ganzen Komplex der Jugendkriminalität. Gerade in letzter Zeit wird wieder nach »härteren Strafen« gerufen. Nach meinen Feststellungen – ich habe im Vorfeld des Films viele Recherchen unternommen – geht das völlig an der Realität vorbei. Strafen sind keine Antwort auf diese Probleme. Neben diesem von mir sehr ernst genommenen sozialpolitischen Aspekt interessiert mich auch die Handlungsverkettung, die ich schildere: aus kleinen Zufällen und nebensächlichen Entscheidungen entsteht etwas Schlimmes. Ich will aber zeigen, dass man sein Leben auch in der Hand hat, und selbst Entscheidungen treffen kann, egal, woher man kommt. Das finde ich wichtig.
Auch die Rolle von Waffen ist interessant. Ich hatte ein Erlebnis mit einem Sozialarbeiter, der in Kreuzberg Anti-Gewalt-Training macht. Da müssen die Jugendlichen laut Gerichtsbeschluss hin. Und da ging es um das Thema „Messer“, und ein Jugendlicher berief sich auf Selbstverteidigung, meinte »wir brauchen die Messer, wir müssen uns selbst verteidigen.« Worauf ihn der Sozialarbeiter fragte: »Was machst Du, wenn Dein Gegenüber auch ein Messer
hat? Dann drehst Du Dich ja nicht um, und gehst wieder... Wie kommst Du da wieder raus.«
Exakt dies ist die Situation, die ich in meinem Film schildere, als es zum Tod des einen Jugendlichen kommt: Keiner will töten, aber es geschieht. In meinem Film richten sich die Waffen immer gegen den, der sie einbringt.
Mir ist auch wichtig zu zeigen, dass solche Waffen nichts Selbstverständliches haben, dass es so nicht stimmt, wie es in vielen deutschen Filmen gezeigt wird: Alle laufen mit
Waffen herum, ballern wild durch die Gegend...
artechock: Die drei K des deutschen Films: Knarre, Koffer, Koks... oder Kohle, also Geld ist im Koffer...
Gronenborn: Ja genau... [Lacht]
artechock: Sie kommen in 50 Prozent aller deutschen Filme vor...
Gronenborn: Bei mir gibt’s auch 'nen Koffer [lacht], aber der ist gelb, und da sind Klamotten drin.
artechock: Stimmt. Also doch ein Klischee...
Gronenborn: Ja... aber mir ging es darum, dass ein bisschen anders zu bearbeiten. Vor allem ist es ganz wichtig, eine deutsche Situation zu zeigen, die Geschichte auf etwas zu beziehen, das hier stattfindet.
artechock: Wo wurde alaska.de eigentlich genau gedreht? In Berlin, oder? Aber wo? Die Häuser, die man von oben sieht, wo ist das?
Gronenborn: Das ist in Hohenschönhausen; dem Berliner Stadtteil. Andere Teile wurden in Lichtenberg und in Marzahn gedreht – diese drei Schauplätze sind zu einem verwoben. Aber viele waren in Hohenschönhausen. Das hat etwas ganz Industrielles. In Marzahn waren die Wohngebiete.
artechock: Du thematisierst es zwar nicht explizit, aber die Frage stellt sich trotzdem: Würdest Du sagen, dass es in irgendeiner Form etwas spezifisch ostdeutsches ist, was da gezeigt wird?
Gronenborn: Nee.
artechock: Das war auch nicht Deine Absicht? Von der Sprache her nimmt man das ja als Wessi ein bisschen so wahr...
Gronenborn: Das ist halt ein klassischer Berliner Slang, den man heute nur noch im Osten findet, der mir ganz phantastisch gefällt. Aber im Grunde entstand der Schauplatz zufällig. Durch meine Arbeit für einen Videoclip kam ich in Kontakt mit der dortigen Szene. Weil die zwei Typen, die ich zuerst kennengelernt hatte, nun einmal aus dem Osten kamen. Und weil ich das Gefühl hatte, dass dieser Drehort die Situation der Geschichte am stärksten auf den Punkt bringt: Diese Verlorenheit, diese großen Flächen und Häuser. Das findet man im Westen Berlins überhaupt nicht. Im Märkischen Viertel [im Westen – d. Red.] wurde viel enger gebaut. Aber diese Verlorenheit und Orientierungslosigkeit, die Tatsache, dass die Kids keine Perspektive haben, auch räumlich auszudrücken, das war mir am Wichtigsten.
artechock: Das ist ja etwas, das man im deutschen Film selten zu sehen bekommt. Nicht nur nicht in den sogenannten Beziehungskomödien, die immer in tollen Appartements spielen, sondern auch in Filmen, die sich bemühen, etwas anderes zu zeigen... Aber so ist es nie. Nicht so verloren, nicht so hässlich...
Gronenborn: Also ich muss sagen: Ich habe in meinem Film die Dinge eher noch verharmlost. Ich wollte gerade nicht in diese Klischees verfallen... Das ist ja immer die Gratwanderung. Ich habe die ganze Story komplett gesäubert von solchen Dingen. Denn natürlich kiffen die alle...
artechock: Also die Wirklichkeit hat viele Klischees? Das heißt das ja.
Gronenborn: Jein. Man kann schnell über sie stolpern, erst recht, wenn man nur schnell, nur oberflächlich hinschaut. Mir ging es darum, diese inneren Prozesse zu zeigen. Deswegen habe ich das nicht betont. Es ist zwar da, aber es wird nicht zum Thema des Films gemacht. Thema des Films ist die innere Befindlichkeit dieser Jugendlichen, nicht ob sie jetzt noch mit Waffen dealen, und sich gegenseitig Koks verchecken, und dies oder jenes machen. Deswegen findet das eher nebenher statt, weil es eben auch da ist. Aber es ist nicht vordergründig da.
artechock: Das, was Du auf die erste Frage geantwortet hast, klang für mich überraschend politisch.
Gronenborn: Das ist mir schon wichtig. Das ist für mich ein Statement, ganz klar. Es fehlt auch, dass sich Filmemacher entschieden ausdrücken. Das wird immer hinter Zynismen versteckt, oder man ist doch ganz witzig; man ist jedenfalls viel zu cool, um sich für Sachen einzusetzen. Das versuche ich schon.
artechock: Das ist vielleicht auch eine Generationenfrage, oder? Da gehörst Du dann schon einer anderen Generation an, als die Leute, die heute gerade den Ton angeben, die 40jährigen...
Gronenborn: Das kann schon sein. Vielleicht gibt es unter Jüngeren schon eher die Tendenz, die zu hinterfragen, auch politisch zu hinterfragen. Globalisierung, Bildung von Europa – das sind aktuelle wichtige Themen. Und dazu passt mein Film, weil er die Frage stellt, was solche Prozesse mit diesen Kids zu tun haben. Was macht man mit ihnen? Ist das jetzt Müll? Wohin gehen die? Muss man die wegsperren, weil kein Platz für sie da ist? Insofern ist es natürlich schon ein politisches Thema.
artechock: Der Film ist kein Pamphlet, aber das muss ja Politik auch nicht sein, das wäre eher ein reduziertes Verständnis von Politik. Das hatten ja auch die vielgescholtenen Autorenfilme nicht.
Gronenborn: Nein, das sind sowieso Filme, die sich nachhaltig im Gedächtnis festsetzen. Im Ausland noch mehr. hier ist das so ein rotes Tuch.
Wenn man Filme wie Die bleierne Zeit anschaut – das sind phantastische, tolle Filme. Einfühlsame Portraits einer Generation.
artechock: Hast Du Vorbilder? Regisseure, an denen Du Dich orientiert hast?
Gronenborn: Speziell bei diesem Projekt gab es Ken Loach oder Mike Leigh. Deren Arbeitsweise mit Laien ist meiner ähnlich. Wobei ich eben versucht habe, das auf hiesige Verhältnisse zu beziehen. Es gibt hier ja auch solche Geschichten, es war mein Anliegen, das auch zu zeigen.
artechock: Wie kam es überhaupt dazu, dass Du einen Spielfilm gemacht hast? Wolltest Du das immer machen? Waren Deine Videoclips vor allem eine Vorstufe, um mit bestimmten Formen zu experimentieren?
Gronenborn: Nein. Es hat sich durch die Arbeit ergeben. Ich komme zwar von der Filmhochschule, aber es war nicht von vornherein klar, dass ich in jedem Fall Spielfilme machen würde. Dazu musste mir ein Stoff wirklich unter den Nägeln brennen. Und dieser Stoff hat mich einfach magisch angezogen. Dazu hatte ich wirklich etwas zu sagen. Zuvor hatte ich zwar hier und da etwas geschrieben, aber das war immer nur eine Vorstufe.
artechock: Würdest Du Dich gerne auf ein Genre – Spielfilm, Musikvideo – konzentrieren, oder lieber alles nebeneinander betreiben?
Gronenborn: Naja, ganz so kann man es ja nicht betreiben. Auch Videos sind eine Karriere, um die man sich kümmern muss. Und seit ich an alaska.de arbeite, habe ich eigentlich jetzt kein Video mehr gemacht. Da fehlte die Zeit.
Aber ich versuche für mich, schon in verschiedene Richtungen zu arbeiten. Auch um nicht ganz so verbissen an Themen
heranzugehen.
artechock: Helfen beide Genres – Clips und Film – einander gegenseitig?
Gronenborn: Ja, auf alle Fälle. Was Clips leisten können, ist, für eine unbefangenere Herangehensweise zu sorgen. Man sammelt Mut durch eine Videoarbeit. Man kann schnell etwas produzieren, es ist nicht für die Ewigkeit, sondern ein Gebrauchsgegenstand. Nach zwei Monaten ist es vorbei. Aber das gibt einem stilistische Sicherheit. Und man stößt auf sehr unterschiedliche Themen.
Man kann meine ganze Arbeit wahrscheinlich so
zusammenfassen, dass sie immer sehr inhaltlich gewesen ist, auch die Musikvideos. Es gab immer Geschichten, immer eine gewisse Emotionalität.
artechock: Was hast Du eigentlich in Hongkong gemacht, wo Du Dich einige Zeit aufgehalten hast?
Gronenborn: Ich habe neben dem Studium für die Columbia als Dubbingmanagerin gearbeitet, musste da die deutsche Synchronisation amerikanischer Werke überwachen. Irgendwann hatte ich gefragt, ob ich in deren Büro in Hongkong arbeiten könnte, und das ging dann. Mich hatte es auch interessiert, wie die dort Filme drehen, auch wie sie bestimmte Effekte produzieren.
artechock: Hast Du dort etwas lernen können? Dein Film hat zwei Jahre gedauert, in der Zeit drehen manche dort sechs Filme...
Gronenborn: Ich habe mir das auch anders vorgestellt. Aber das klappt ja hier nicht.
artechock: Warum geht das hier nicht?
Gronenborn: Hier mahlen die Mühlen einfach langsamer. Hier würde man es niemals zulassen, dass ein Drehbuch noch nicht richtig steht, und man schon parallel am Set-Design arbeitet.
artechock: Das wäre aber doch wünschenswert, oder?
Gronenborn: Es würde jedenfalls eine Spontaneität hineinbringen, die hier manchmal fehlt. Wobei sich die ganze Arbeit am Drehbuch und die Recherchen sehr gelohnt haben. Aber diese versteifte, unspontane Art, mit Themen umzugehen, ist glaube ich manchmal eher schädlich. Das merkt man den Filmen auch an. Es gibt viel Angst, Fehler zu machen. Auch bei den Produzenten und Redakteuren.
artechock: Hat man in Deutschland als Regisseur überhaupt die Möglichkeit, unabhängig zu arbeiten?
Gronenborn: Ja, so etwas wie „Dogma“ findet hier eben nicht statt. Die guten haben natürlich auch eine starke Geschichte. Diese, und die Menschen in ihr sind wichtiger als alles andere, auch als der Stil. Das zeigt auch ein Film wie Die innere Sicherheit. Andere deutsche Filme sind oft zu plotorientiert, auf eine mechanische Art und Weise. Es gibt wenig Filme, die sich auf eine Situation konzentrieren.
artechock: Hast Du denn unabhängig arbeiten können, oder wurde Dir viel reingequatscht?
Gronenborn: Ich hatte das Glück, dass mein Film extrem gut vorbereitet war. Team und Schauspieler standen auch. Da konnte man gar nicht mehr viel von außen reinreden.
Es ist zu einem sehr hohen Prozentsatz mein eigener Film geblieben. Natürlich gibt es immer ein paar Dinge, die muss man ganz anders machen, als man es sich vorher dachte, das hat dann aber konkrete Gründe, die ich beim Dreh ergeben.
artechock: Du sagst, Du wolltest die Wirklichkeit zeigen. Was heißt das für Dich?
Gronenborn: Dass ich extrem nah an den Figuren erzähle. Und das auch emotional mit den Schauspielern verbinde. Realismus heißt also: Nähe zu den Lebenssituationen und zu den Personen, die das verkörpern.
Wobei es natürlich auch ein stilisierter Film geworden ist. Ich arbeite ja mit vielen technischen Verfremdungen, wie Zeitlupe. Ich will keine Abbildrealität, sondern die innere Befindlichkeit im Bild spüren lassen. Für mich muss
ein solcher Film dabei auch sexy sein.
artechock: Was bedeutet das? Kommt der Sex-Appeal über Stilelemente oder wie sonst? Du meinst ja nicht „schöne Menschen“...
Gronenborn: Nein, sondern dass sie etwas Wahres in sich haben, eine Kraft, und die ist sexy.
artechock: Braucht man dafür Laien? Wenn das „Wahrheit“ ist, heißt dies, dass Schauspieler Dir zu verlogen sind?
Gronenborn: Wenn ich mit Schauspielern gearbeitet hätte, wäre es ganz anders geworden. Ich hatte natürlich sehr talentierte Laien gefunden, die jetzt zum Teil Schauspieler werden. Aber dadurch, dass sie noch unerfahren waren, konnten sie sehr eigene Erfahrungen einbringen, an denen sie nahe dran waren.
Es gibt nicht so viele Schauspieler, die das auch können, quasi den umgekehrten Weg gehen können...
artechock: Weil es auch um die Wirklichkeit eines Milieus und einer Zeitsituation geht?
Gronenborn: Genau. Wie soll einer, der damit überhaupt nichts zu tun hat, das rüberbringen? Wir haben auch einen Versuch mit einem Schauspieler gemacht, aber das ging nicht. Man spürt diesen Culture-Clash, man sieht es in der Spielweise, wenn einer versucht, auf Street zu machen und auf cool, da kommt irgendetwas heraus, dass einfach unecht ist. Die Kids in meinem Film sind das einfach, was sie im Film sind. Das ist ein anderer Weg.
artechock: Für deutsche Verhältnisse würde ich Dir zustimmen, in amerikanischen oder britischen Filmen funktioniert das mit Schauspielern besser...
Gronenborn: Das ist eine andere Tradition des Schauspiels, die weniger über Sprache funktioniert, als hier. Mehr über Methode und Bewegung, körperlicher. Man darf das natürlich nicht verallgemeinern. Hier gibt es tolle Schauspieler. Aber es ist eine andere Herangehensweise, die eben Vor- und Nachteile hat. Und dieses Animalische, das meine Darsteller haben, ihre Rohheit, die kann ich mir nicht bei Schauspielern vorstellen. Weil es hier eben um ein bestimmtes Milieu geht und die sich selber spielen können.
artechock: Sollte man hier insgesamt mehr mit Laien arbeiten?
Gronenborn: Man könnte schon mutiger sein. In anderen Ländern ist diese Tradition viel stärker. Hier gibt es auch viel zu wenig Dialekt. Diese sprachlichen Eigenheiten, die so reichhaltig und spannend sind, erlebt man im Film kaum. Das einzige ist so ein angeschicktes Münchnerisch oder Wienerisch – so nett. Aber nicht eingesetzt, um eine Figur richtig zu beschreiben – wie das in Amerika geschieht.
artechock: Du hast ja eigentlich auch einen »Berlin«-Film gedreht... Das haben viele versucht: Die Idee mehr Straße zu zeigen, proletarischere Leute, Nacht, Härte... Oft halt auch sehr aufgesetzte Krimi-Geschichten.
Gronenborn: Gut gelungen ist das in Plus-minus null. Ein unglaublich toller Film.
artechock: Von einem Iren. In einem gewissen Sinn, hast Du auch ein Milieu beschrieben, dass gar nicht Deines ist. Wie hast Du sichergestellt, dass das hinhaut, dass es authentisch ist?
Gronenborn: Durch viel Arbeit. Ich glaube, man muss Fragen stellen, nicht nur Antworten hören wollen, schon vorher wissen, was Sache ist. Ich glaube, ich bin ganz offen an das Projekt herangegangen. Das ist natürlich ein Unsicherheitsfaktor, auf den sich nicht jeder einlässt. Ich hatte die Sicherheit nur, weil ich es einfach unerträglich fand, dass man bestimmte Geschichten nie sieht. Es geht hier eben auch um Wahrheit, meine Wahrheit
jedenfalls.
Viele Menschen, die im Fernsehen für Produktionen verantwortlich sind, sagen dann: »Ich finde es ja gut, aber die Leute wollen so etwas nicht sehen.« Das stört mich. Es fehlt hier an Menschen, die einfach das machen, was sie selber gut finden. Durch diese Nähe entsteht ja auch eine gewisse Authentizität.
Wir brauchen auch mehr Konsequenz. Hier werden die Sachen zu unentschlossen gemacht.
artechock: Wenn sprichst Du jetzt an: Regisseure, Autoren, Produzenten?
Gronenborn: Das gilt für die ganze Atmosphäre. Was mich am allermeisten stört: Bei Musikvideos werden Entscheidungen ganz schnell getroffen, es wird ja oder nein zu einem Konzept gesagt, und dann wird es einfach gemacht. Im Film müsste man auch so arbeiten, aber jeder will auf Nummer sicher gehen.
Dazu kommt, dass hier das Fernsehen die Ästhetik bestimmt, dass es hier keine richtige Kinolandschaft gibt.
artechock: Jetzt scheint ja der Film einen gewissen Erfolg zu haben. Hast Du eine Idee, wie das für Dich weitergeht? Gibt es ein Projekt?
Gronenborn: Ja, aber da kann ich noch nicht drüber reden. Jedenfalls werde ich erst mal weiter Filme machen und dies in der Art, die ich vorhin beschrieben habe: realistisch und sexy. Mich interessieren Geschichten, und mich interessiert, das in eine Form zu tun, die man sich gerne anguckt, und die ich mir auch gerne angucke. Das kann man in Zukunft sicher noch besser machen, als bei alaska.de. Ich hoffe doch.