Frankreich 2014 · 86 min. · FSK: ab 0 Regie: Alexandre Astier, Louis Clichy Drehbuchvorlage: René Goscinny, Albert Uderzo Drehbuch: Alexandre Astier Musik: Philippe Rombi |
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Rette wer kann… den Wald! |
Beim Teutates – es hat etwas gedauert, aber anno 2015 ist das Jahr gekommen die allseits beliebten unbeugsamen Gallier aus der Feder von René Goscinny und Albert Uderzo in die nächste Dimension zu katapultieren und sie, nach sieben Animationsfilmen und vier weniger gelungenen Realfilmen, auch in Form eines 3D-Computeranimationsfilms die Kinoleinwände erobern zu lassen. Angelehnt an den »Asterix«-Band »Die Trabantenstadt« geht die Gefahr für die verschworene, und sich doch immer wieder für Nichtigkeiten in die Haare geratene Dorfgemeinschaft diesmal vor allem von der eigenen Gier und dem Bedürfnis nach Komfort und Wohlstand aus – erweist sich das süße römische Luxusleben doch als äußerst verlockend.
Der römische Imperator Gaius Julius Cäsar muss sich eingestehen, dass sich die unbeugsamen Einwohner eines kleinen gallischen Dorfes militärisch einfach nicht besiegen lassen. So schmiedet er den gerissenen Plan die Gallier nun einfach durch eine sie umgebende römische Stadt in das römische Imperium zu assimilieren: Lebensweise, Luxus und Annehmlichkeiten des römischen Bürgertums sollen für sich sprechen und in den unbesiegbaren Störenfrieden den Wunsch wecken, selbst Teil des großen römischen Reiches zu werden. Nachdem nach anfänglichen Schwierigkeiten der erste Wohnkomplex des als Land der Götter angepriesenenen Luxusressorts steht und die ankommenden römischen Zivilisten sich nicht so einfach verscheuchen lassen, beginnt reger Handel zwischen den wohlhabenden römischen Nachbarn und den zunehmend geschäftstüchtiger werdenden Dorfbewohnern, die immer größere Begehrlichkeiten entwickeln. Asterix und sein beleibter Freund Obelix lassen sich jedoch nicht so leicht von dem Roman way of life begeistern…
Die letzten filmischen Ausflüge von Asterix und seinen Freunden, egal ob in gezeichneter -(»Asterix in Amerika«, »Asterix und die Wikinger«) oder Realfilmform (Asterix & Obelix – Im Auftrag Ihrer Majestät; Asterix bei den Olympischen Spielen) wirkten blutleer und ließen den Charme der Comicvorlage vermissen. Mit Asterix im Land der Götter feiern die schrullig-liebeswerten Dorfbewohner nun erfreulicherweise einen gelungenen Computeranimationseinstand und melden sich zaubertrankgestärkt mit Tempo und Esprit in den Lichtspielhäusern zurück. Gelingt es den beiden Regisseuren Louis Clichy und Alexandre Astier doch recht gut, den besonderen Witz der Comics einzufangen und einen Film zu präsentieren, der sowohl die älteren »Asterix«-Fansemester als auch die jüngere Generation anzusprechen versteht. Die größte Veränderung zum Comicband »Die Trabantenstadt« stellt dabei ein römisches Paar dar, welches in der Vorlage aus dem Jahre 1971 noch panisch auf Obelix reagierte, im Film aber nach bürokratischen Problemen bei der Wohnungszuteilung eine vorläufige Unterkunft im gallischen Dorf findet. Mit ihrem niedlichen Sohn Apedjus wird zudem eine Identifikationsfigur für die jüngsten »Asterix«-Zuschauer mit in die Geschichte integriert.
Die schlicht und cartoonhaft gehaltenen Charakteranimationen sind zweckdienlich und passen letztlich ausgesprochen gut zum Zeichenstil der beliebten Comicvorlage. Erwecken sie doch den Anschein von zum Leben erweckten Merchandise-Figuren von Asterix und Co., die nun auf äußerst dynamische Weise der Wildschweinjagd oder Römerhatz nachgehen. Der 3D-Effekt bleibt hingegen weitgehend ungenutzt und verpufft als unnötiges Gimmick. Neben zahlreichen Slapstickeinlagen und mehr oder weniger amüsanten Albernheiten werden auch einige satirische Spitzen geboten: So sind augenzwinkernde Kommentare auf die Macht und Ohnmacht der Gewerkschaften oder auf die Globalisierung auf pfiffige Weise in die kindgerechte Story mit eingebaut.