Deutschland/Österreich 2015 · 101 min. · FSK: ab 0 Regie: Sven Unterwaldt jr. Drehbuch: Gerrit Hermans, Silja Clemens, Florian Schumacher Kamera: Stephan Schuh Darsteller: Oskar Keymer, Anja Kling, Lina Hüesker, Axel Stein, Justus von Dohnányi u.a. |
![]() |
|
Viel gelungen, viele Schwächen |
Wie an jedem Tag beginnt nach 6 sechs Uhr in der früh im Haus der Familie Vorndran die große »Hektik, Stress, Durcheinander, Chaos,...- Phase«. Und das, obwohl der Familie derzeit nur zwei Mitglieder angehören und die zu bewältigende Aufgabe nur daraus besteht, den 11-jährigen Felix in die Schule zu bringen.Und heute zu spät zu kommen, hinterließe beim Vorstellungsgespräch einer neuen Schule ja wirklich keinen guten Eindruck. Noch dazu ist es die letzte Schule die Felix überhaupt noch aufnehmen will, was aber nach all den Dingen, die sich der Junge schon geleistet hat, nicht überraschend ist. Also schnell noch ein Eis am Stiel zur Stärkung essen, ins Auto springen, auch ein oder zwei mal geblitzt werden, um grade noch rechtzeitig zum Schulbeginn aufzutauchen.
So geht es dann im gleichen Tempo weiter, immer ganz nah dran am Geschehen. Fast scheitern, dann schon der eisige Blick der Schuldirektorin Frau Schmitt und mit ihr die strengen Regeln. Und DIE Klicke, die ihm dann gleich die Frage stellt, ob er sich für die Mädchen oder eben für sie entscheidet. Felix ist sich seiner Situation bewusst doch er kann nicht widerstehen und nimmt die Prüfung an, um zu den »Coolen« der Klasse zu gehören. Er soll in das alte Lehrerzimmer der Schule einbrechen, ohne zu wissen, das seine Klassenlehrerin Schmitt sich noch im Schulhaus befindet und korrigiert. Felix gelingt es in den für alle Schüler verbotenen Raum zu gelangen doch wie erwartet erwischt ihn die Direktorin. Was dann jedoch keiner erwartet ist, dass Felix aus dieser Situation tatsächlich heil rauskommt, über einen Zaubertrick, der mit der dem ersten Direktor der Schule zu tun hat und dem im Titel beschworenen Schrumpfungsprozess.
Felix Leben wird daraufhin allerdings nicht leichter und mit immer wieder starker Betonung auf die Komik im Leben, nimmt sich der Film von Sven Unterwaldt Jr. dieser Entwicklung an.
Das ist alles sehr sehenswert, denn die Geschichte besitzt eigentlich einen recht guten Humor, ist interessant und spannend erzählt. Ein Problem sind allerdings fast ohne Ausnahme die Kinder-Schauspieler, die sehr oft nicht sehr glaubwürdig rüberkommen. Die Dialoge wirken beispielsweise wie auswendig gelernt und wenn die Kinder bei einer Szene probieren Spannung aufzubauen, gelingt es ihnen meistens nicht. Das es auch anders geht, zeigt zum Beispiel der polnische Film Kleine Tricks; in dem besonders die Kinderschauspieler überzeugen.
Auch hätte sich der Film mehr um die wichtigen Details kümmern müssen. Bei den Skateboard-Szenen sieht man z.B. sehr deutlich, dass die Kinder nicht wirklich gut fahren können. Deswegen ist es insgesamt ein guter Film, mit vielen gelungenen Szenen und Ideen aber auch ein Film mit etlichen Schwächen, die relativ stark auffallen.
(Der Autor ist 13 Jahre alt)