Cinema Moralia – Folge 28
Zivilisten unter sich |
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Bonnie and Clyde, imaginiert von Arthur Penn. |
Vielleicht ist es etwas um die Ecke gedacht, aber man könnte sagen, dass ohne Arthur Penn die Weltgeschichte vermutlich anders verlaufen wäre. Bevor Penn, der vergangene Woche im Alter von 88 Jahren gestorben ist, Filmregisseur wurde, arbeitete er nämlich in New York fürs Fernsehen. 1960 engagierte ihn der demokratische Präsidentschaftskandidat John F. Kennedy als Berater für den Umgang mit dem neuen Medium, in dem erstmals Kandidatendebatten landesweit übertragen wurden. Der TV-Schlagabtausch zwischen Kennedy und Nixon wurde zu einem legendären Medienereignis und gilt allgemein als entscheidend für Kennedys Sieg. Unter der Voraussetzung, das dies zutrifft, spekulieren wir doch einfach mal kurz: Hätte ohne Penn Richard Nixon die Wahl gewonnen, hätte es dann wirklich einen Vietnamkrieg gegeben? Kennedy wäre jedenfalls vermutlich nicht 1963 ermordet worden, und dass dies seinem Bruder 1968 passiert wäre, ist ebenfalls unwahrscheinlich. Es hätte 1973/74 keinen Watergate-Skandal gegeben, allenfalls früher etwas anderes. Hätte es unter Nixon ein Mondlandungsprogramm gegeben, oder wären die Russen die ersten auf dem Mond gewesen, und Neil Armstrong ein unbekannter versoffener Air-Force-Offizier aus Ohio? Wäre unter diesen Umständen der Hollywood-Schauspieler Ronald Reagan Gouverneur von Kalifornien und später US-Präsident geworden? Aber wie hätte ein Nixon die Kubakrise gemeistert?
Wir wollen Arthur Penn für all das auch nicht die Schuld geben. Zugleich sind auch die Folgen fürs Kino zu bedenken: Was wäre aus Oliver Stone geworden? Aus Alan J. Pakula?
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Nun, alles kam bekanntlich anders, so, wie wir es in den Geschichtsbüchern lesen können, und Arthur Penn wurde als Regisseur von Rebellen und Individualisten zu einem der großen Repräsentanten der »New Hollywood«-Bewegung seit den späten 60er-Jahren, die sich wesentlich aus jener kulturellen Revolte der Jahre speiste, die wir uns heute ohne die Schocks der Kennedymorde und der Vietnamerfahrungen nicht vorstellen können.
»Die sechziger Jahre sind eine innere Haltung. Und ich habe sie eigentlich seit meiner Geburt eingenommen.« Arthur Penn
Penn, am 27.September 1922 in Philadelphia als Sohn russisch-jüdischer Einwanderer der ersten Generation geboren, war ein Scheidungskind. Mit drei Jahren zogen er und sein fünf Jahre älterer Bruder Irving, der spätere berühmte Mode- und Kunstfotograf, mit der Mutter nach New York. In den 40-er Jahren studierte er Kunst und Literatur, Philosophie und Psychologie an dem erzliberalen Black Mountain College in North Carolina, das heute als Refugium der Avantgarde erkennbar ist, und auch Künstler wie John Cage, Merce Cunningham und Willem De Kooning geprägt hat. Danach war er Soldat, nahm an der blutigen Schlacht in den Ardennen 1944 teil – traumatische Erinnerungen, die ganz gewiss seine späteren Filme stark beeinflussten. Dann war er als Besatzung-Soldat in Deutschland und wurde ausgerechnet in Wiesbaden für einige Monate sogar Theaterleiter. Dann machte er an den Universitäten von Perugia und Florenz weiter, und rundete alles in Los Angeles ab, wo er Schauspiel-Kurse bei Michael Chekov, einem Neffen von Anton Tschechow, am Actors Studio nahm.
Wieder zurück in New York, machte Penn sich dort für ein Jahrzehnt zunächst in der Theaterszene einen Namen, die Grenzen zum neuen, noch sehr dem Theater verbundenen Fernsehen, waren fließend – die meisten Serien und TV-Stücke in den 50ern waren in der goldenen Ära des Live-Fernsehens ja Direkt-Übertragungen, wie auch die des Radios.
Als Filmregisseur war Penn ein Spätzünder. Dem Debüt mit dem ungewöhnlichen Western The Left Handed Gun (1958), der mit Billy-the-Kid (gespielt von Paul Newman! Und nach einer Vorlage von Gore Vidal!!) Penns ersten Rebellenheld hatte, folgte eine Dekade der Stagnation, während der Penn Studioangebote im Dutzend ablehnte, einmal von den Bossen abgelöst hatte, und mit fertigen Filmen Kassenflops erlebte. Sehr früh begann er, die kreativen Impulse aus dem europäischen Kino, vor allem die spielerischen Regelbrüche der »Nouvelle Vague« auf amerikanische Verhältnisse zu übertragen.
Erst der Zusammenbruch des Studiosystems ab Mitte der 60er gab Penn den Freiraum den er offenbar brauchte: Bonnie and Clyde (1967), ein Film, den er erst bekam, nachdem zuvor von den Drehbuchautoren Robert Benton und David Newman die Nouvelle-Vague-Meister François Truffaut und Jean-Luc Godard angefragt worden waren, war zwar zunächst gar kein Liebling der Kritik – die legendäre Pauline Kael gab immerhin zu, dass sie den Film zweimal sehen musste, um ihn zu mögen, und schrieb mehrere ellenlange Texte über für und wider –, aber ein unmittelbarer internationaler Kassenerfolg – bis heute über 70 Millionen Dollar, was auch für Penn gut war, da der statt einer Gage Anteile am Einspielergebnis ausgehandelt hatte –, der den Zeitgeist ins Herz traf und Penn an die Spitze des »neuen« US-Kinos katapultierte. Vergessen wir dabei nicht, dass der Erfolg dieses Films in genau zwei Dingen gegründet war, die bis heute besonders beliebt sind bei Pädagogen, Zensoren und anderen Filmexperten: Explizite Erotik und drastische Gewaltdarstellung. Sie führte zu einem Aufschrei in den Medien. Penn war kein bürgerlicher Regisseur sauberer Filme, sondern ein Bilderstürmer, der machte, was die Zeitgenossen Schmutz und Schund nannten. Ihm ging es aber nicht um Sensation, sondern um Wahrhaftigkeit. Und die ist nicht immer schön. Ein paar Jahre lang hatte er aber dann alle Möglichkeiten, und nutzte sie leidlich für ebenso einzelgängerische wie exzentrische Projekte. Während die Hippiekomödie Alice’s Restaurant (1969) seinerzeit zwar Erfolg hatte, aber heute vergessen ist, ist der megalomane Little Big Man (1970), ein Anti-Western, gezeichnet vom Schuldgefühl der Weißen gegenüber den Indianern, und als Portrait eines rebellischen Einzelgängers zwischen den Linien kultureller und politischer Kämpfe fast prophetisch für das Schicksal der 68er-Gegenkultur, der zweite Film in Penns eher spärlichem Werk – nur 13 Spielfilme –, der bleiben wird. Zunehmend wurden seine Filme verrätselt und hermetisch, und Penns Karriere ebbte bereits aus, bevor es nach dem HEAVAN’S GATE-Desaster 1980 schlagartig mit »New Hollywood« vorbei war.
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»Ich habe in 122 Filmen mitgespielt, und ich wage zu behaupten, dass irgendwo auf der Welt immer einer gezeigt wird.« Tony Curtis
Drei Jahre jünger als Penn, stammte Tony Curtis aus ähnlichem Milieu: Kleine Leute, osteuropäische, in diesem Fall aus Ungarn stammende, jüdische Einwanderer im anregenden, wilden Schmelztiegel von New York. Geboren am 3. Juni 1925 unter dem Namen Bernard Schwarz wuchs Curtis in der Bronx auf, und betonte auch später gern seine Jugenderfahrungen auf der Straße – »You can take Tony Curtis out of the Bronx, but you can’t take the Bronx out of Tony Curtis« – vielleicht auch um hervorzuheben, dass hinter dem ebenso schönen wie weichen Antlitz doch ein harter, ein »richtiger« Mann steckte. Denn die Zeit, in der er begann, war die der harten Männer: Die Abenteuerstars der Vorkriegszeit, die Fairbanks und Flynns hatten ausgedient, nun liebte man entweder desillusionierte, ältere, mitunter quasi-väterliche Figuren wie Humphrey Bogart und Henry Fonda, James Stewart und Gary Cooper.
Die neuen jungen Helden der frühen 50er waren kantige, körperbetonte Typen wie Kirk Douglas und Burt Lancaster. Aber gerade, dass er sich von ihnen unterschied, einen Kontrast sichtbar machte, ermöglichte den Aufstieg von Curtis, der sich 1942 freiwillig zur US-Navy gemeldet und in Japan gekämpft hatte, nach einer kurzen Zeit als Schauspielschüler in der New York New School for Social Research (!) bei Erwin Piscator gemeinsam mit Walter Matthau und Rod Steiger 1948 vom Universal-Studio mit einem Siebenjahresvertrag nach Los Angeles geholt worden war (wo er eine Weile mit Marlon Brando zusammenwohnte) nach kurzem Anfang in der zweiten Reihe. Mit beiden drehte er mehrere Filme – und fast immer war er der Gute. Ein ziviler Held unter Barbaren. Etwa Mitte der 50er gehörte Curtis für ein Jahrzehnt zur ersten Garde der Filmindustrie – er verkörperte ein neues Schönheitsideal, einen neuen Männertyp: Weich, romantisch, gefühlvoll, aber nie unmännlich. Seine Frisur inspirierte Elvis Presley. Sein größtes Erfolgsgeheimnis waren aber Curtis' Humor und seine Selbstironie, die ihn in die Lage versetzten seinen seinen eigenen Weg zu gehen, und dabei auch manche berufliche Enttäuschung ertragen ließen. In seinen Memoiren klagt Curtis, er habe eigentlich nie die Rollen bekommen, die er sich gewünscht hätte. Aber manche privaten Schlagzeilen, sechs Ehen, diverse Affairen – unter anderem mit seiner späteren Filmpartnerin Marilyn Monroe, mit Yvonne De Carlo, mit Natalie Wood – und viel Alkohol, machten es in den letzten Jahren etwas zu leicht, zu vergessen, dass Tony Curtis einer der größten Stars der letzten Dekade des alten Hollywood-Studiosystems gewesen ist. In seinen bekanntesten Filmen, in Billy Wilders Some Like it Hot (1959) und Spartacus (1960) von Stanley Kubrick stand er im Schatten anderer Kollegen. Aber daneben gibt es zahlreiche, heute zu Unrecht vergessene Filme, die zeigen, dass Tony Curtis einer der charmantesten Verführer des US-Kinos war, und einer seiner größten Komiker.
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»Necking with Marilyn is like kissing Hitler«, hat er angeblich nie gesagt, oder zumindest nicht ernstgemeint. Dafür der Spruch, mit dem ihm Billy Wilder sein größtes Vorbild austreiben wollte: »Hätte ich Cary Grant gewollt, hätte ich Cary Grant engagiert.«. Mit dem hatte er immerhin ein Mal gemeinsam gespielt, in Blake Edwards Operation Petticoat (1959). Nach Ende des Studiosystems ging es zwar auch mit dessen Geschöpf Curtis bergab. Aber immerhin drehte er noch zwei große Filme: Richard Fleischers The Boston Strangler und Nicholas Roegs Insignificance (1985). Nicht zu vergessen: Die TV-Serie The Persuaders (»Die Zwei«) (1971–73) mit Roger Moore.
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Dass Arthur Penn und Tony Curtis nun am gleichen Tag gestorben sind, ist natürlich nur eine Laune des Schicksals. Aber wie gar nicht so selten, so steckt auch hier im Zufall eine höhere Weisheit. Denn man könnte sagen, beide, Curtis wie Penn, haben aus ihren Möglichkeiten etwas zu wenig gemacht. Während es eine Tendenz gibt, Tony Curtis im Rückblick zu unterschätzen, wird Arthur Penn eher überschätzt.
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Ein Satz, der mir aufgefallen ist, aus einem Penn-Nachruf, in dem die Reaktion auf Bonnie and Clyde geschildert wurde: »Die alte Garde der Kritiker tobte. Und wurde schnell durch eine junge ersetzt, die den Geist der Zeit besser verstanden hatte. Ein Damm war gebrochen, die Fiktion hatte wieder zu den Fakten aufgeschlossen...«
So so... Geht es wirklich darum? Dass die Fiktion zu den Fakten aufschließt?? So billig???
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Es gibt unglaublich viele Filmtote zur Zeit, man kann gar nicht auf alle eingehen, die es verdient hätten. Etwa auf Sally Menke, Quentin Tarantinos Cutterin. Sie starb bei einer Bergwanderung bei Hollywood, in einer Gegend, von der viele Filme handelten, die sie geschnitten hatte, u.a, Lee Tamahoris Mulholland Falls.
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Weil das Leben für die anderen weiter geht, gehen auch die Debatten weiter, die die deutsche Szene prägen: »Filmverbände fordern prominenten Sendeplatz für die Ausstrahlung von Kinofilmen« lautet eine gemeinsame Erklärung der Filmverbände. Sie ist überfällig, und wendet sich »gegen nächtliche Programmierung von deutschen Erfolgsfilmen und für regelmäßige Sendeplätze für deutsche Filme in der Hauptsendezeit«.
Aber warum eigentlich nur für deutsche Filme? Davon abgesehen, dass solche nationale Nabelschau borniert und überflüssig sollten die Filmverbände doch langsam begriffen haben, dass alle im gleichen Boot sitzen. Nicht »alle Deutschen«. Sondern alle Europäer, alle guten Filme und im Verhältnis zum übermächtigen Fernsehen alle Filmemacher.
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Davon abgesehen haben sie, zum, Beispiel der Bundesverband der Fernseh- und Filmregisseure in Deutschland e.V. natürlich recht: »Der Erfolg des deutschen Kinofilms muss auch im Fernsehen stattfinden! ... Zwar kann der deutsche Kinospiel- und Dokumentarfilm international seit Jahren erfreuliche Erfolge erzielen und auch eine deutliche Steigerung des Zuschaueranteils in Deutschland vorweisen. ... Zu den Hauptsendezeiten von ARD und ZDF kommt der deutsche Kinofilm jedoch kaum vor. Die unterzeichnenden Verbände wiederholen deshalb ihre Forderung nach einem wöchentlichen Sendetermin für deutsche Kinofilme in der Hauptsendezeit von ARD und ZDF. Kinofilm stellt ein wichtiges Element der Kultur in Deutschland dar und wird auch deshalb öffentlich gefördert. Dieses kulturelle Schaffen auch dem breiten Publikum nahe zu bringen und hierfür attraktive Sendeplätze vorzusehen, ist Teil des Kulturauftrags der öffentlich-rechtlichen Sender.«
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Frage dazu: Warum kommt so ein Brief eigentlich nicht von der Filmakademie? Oder wird wenigstens von ihr unterschieben? Die legt doch gern Wert darauf, nicht nur als Ausrichterin des Bundesfilmpreises wahrgenommen zu werden, sondern als »Stimme der Branche«. Keine bemerkbare, kann man mal zwischenbilanzieren.
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Nachrichten aus der Filmförderung: 1,9 Millionen Euro gehen an die Fortsetzung von Wickie und die starken Männer, die in einer 3D-Fassung realisiert wird. Der FFF Bayern fördert die neue Komödie von Joseph Vilsmaier: Es lebe der Zentralfriedhof mit 200.000 Euro. Sechs Fernsehfilme fördert der FFF mit 1,36 Millionen Euro, darunter die von Marcus H. Rosenmüller – endlich mal was anderes – inszenierte und von Hans W. Geißendörfer produzierte historische Komödie Der Sommer der Gaukler, den Katastrophenfilm Bermuda-Dreieck in der Nordsee und einen Spielfilm über das Leben von Udo Jürgens. Mit insgesamt 310.000 Euro Verleihförderung starteten vier Filme im Kino: Hanni & Nanni, Freche Mädchen 2, Keep Surfing und Der große Kater.
Wenn das keine lebendige Filmlandschaft ist!
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Der Haushaltsauschuss des Bundestages hat mit den Stimmen aller Fraktionen beschlossen die Sperre für 4 Mio. Euro für das laufende Haushaltsjahr aufzuheben, und die Gelder für die Kinodigitalisierung freizugeben. Die filmpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Angelika Krüger-Leißner erklärt dazu: »Ich gehe davon aus, dass bei der Umsetzung durch die Filmförderungsanstalt die Vorgaben der gemeinsamen Protokollerklärung zur Kinodigitalisierung des Kulturausschusses (vom 29.09.10) Berücksichtigung finden. Danach soll es unter anderem eine Förderung von digitalen Systemen auch unterhalb des DCI-Standards bzw. der 2K-Projektionstechnik geben. Finanzierungswege und -bedingungen bezüglich des Verleiheranteils dem Arthouse-Markt sollen dergestalt angepasst werden, dass sie weder zu einer Ungleichbehandlung unter den Kriterien-Kinos noch zu einer Verdrängung von Arthouse-Filmen führen. Das bedeutet vor allem, dass bei einer Einschaltung von Drittanbietern die Programmierungsfreiheit der Kinobetreiber nicht beeinträchtigt werden darf.« Ob das eine gute Nachricht ist? Mal abwarten, was dann wirklich passiert.
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Zum Schluss noch was Positives: Letzte Woche gab es aus den Händen eines, wie man so sagt, »aufgeräumten« Kulturstaatsministers die Kinoprogrammpreise und Verleiherpreise 2010 in Berlin (an diesem Ort übrigens nur, weil der Hauptpreisträger des Vorjahres, das Filmkunst 66 aus Berlin kommt. Und der muss immer, wie beim Schlager-Grand-Prix im Folgejahr die Preisveranstaltung ausrichten.)
Dabei gab es natürlich viel viel mehr Geld für die Verleiher, als für die Kinobetreiber, aber immerhin wurden die Richtigen prämiert: Zum Beispiel das Münchner Werkstattkino. Der »real fiction«-Verleih. 1,5 Millionen Euro an 199 Kinos für ihr Filmprogramm 2009. Der mit 20.000 Euro dotierte Hauptpreis in der Kategorie »Kinoprogrammpreise 2010 für das beste Jahresfilmprogramm« ging an das Filmtheater »Kino Traumstern« aus Lich. Die weiteren Preisträger wurden von Kulturstaatsminister Bernd Neumann mit Prämien von jeweils 15.000, 10.000, 5.000 und 2.500 Euro ausgezeichnet.
(To be continued)
Unter dem Titel »Cinema Moralia« sind hier in loser Folge Notizen zum Kino zu finden, aktuelle Beobachtungen, Kurzkritiken, Klatsch und Filmpolitik, sowie Hinweise. Eine Art Tagebuch eines Kinogehers.