Cinema Moralia – Folge 236
Kulturverbot |
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Lockdown-Werbefilm der Bundesregierung: Reine Ideologie. | ||
(Foto: Bundespresseamt) |
»Schönheit, Reinlichkeit und Ordnung nehmen offenbar eine besondere Stellung unter den Kulturanforderungen ein.«
Sigmund Freud»Filme sind wie große Züge in der Nacht«, sagt Truffaut, aber wer nimmt den Zug, in welcher Klasse sitzt man, und wer ist es, der den Zug steuert, mit dem »Spitzel« von der Direktion an seiner Seite?
JLG
Es ist klar, dass der Lockdown juristisch gesehen kein Kulturverbot ist und kein Berufsverbot. Faktisch, moralisch ästhetisch und politisch ist er das allerdings sehr wohl.
Insofern wird Nora Moschuering, wenn sie Politik durch Sprachpolitik und den filmpolitischen Gedanken durch das hochschulpolitische Argument ersetzt, und sich an meinem Ausdruck vom Kulturverbot abarbeitet, dem Ernst der Sache nicht gerecht. Der Ausdruck war bewusst zugespitzt und provokativ formuliert, aber war auch sehr bewusst gewählt und präzis.
Was passiert denn eigentlich gerade?
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Ob die Schließung der Kinos nötig ist oder sinnvoll, weiß ich auch nicht, aber ich bezweifle es. Denn alle Studien, nicht nur die interessierten der Kinobranche, sondern auch z.B. jene des Robert-Koch-Instituts, sprechen dafür, genauso wie die schlechte Erfahrung, dass über vier Wochen Kino-Schließung nicht das Geringste in den Zahlen bewirkt hat. Es gibt keinen Rückgang der Infektionen, also ist es wohl nicht so, dass mit Kulturorten die wichtigsten Ansteckungsherde derzeit
geschlossen sind.
Wenn das keine staatlich verordnete »Corona bedingte Schließung der Kultur« sein soll, was dann?
Ich verstehe nicht, warum man Theater, Museen, Sportstätten, Restaurants und Gaststätten schließt. Aber ich gebe gerne zu: ich versuche auch nicht, alles zu verstehen. Ich glaube, dass der Wille alles und jedes zu verstehen, genau so eine Tugend sein kann, wie er manchmal ein großes Problem wird – weil man in der Bereitschaft, sich auf alles Mögliche einzulassen, auch auf das, was einem sehr fremd ist, irgendwann die eigenen Maßstäbe komplett verliert.
Es ist in puncto Corona alles nicht eindeutig, wie die Autorin selber feststellt – und da muss die Frage erlaubt sein, selbst wenn dies kein Kinomagazin wäre, warum dann diese Uneindeutigkeit gerade auf dem Rücken des Kinos ausgetragen wird? Und auf dem Rücken der Kultur überhaupt?
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Warum sollten wir alles, was nötig ist, auch gut und schön und richtig finden? Das ist eine Frage, die auf Kultur zielt, und auf unser Verständnis von uns selbst.
Was ist Kultur? Dies ist die gleiche Frage, wie die, was eigentlich das Kino ist? Sind Kinofilme nur eine Abfolge von Bildern, die auf verschiedenen Medien gesehen werden können? Oder bedeutet Kino auch den Ort, an dem man diese Bilder sieht, und den Zustand, in dem man sie sieht? Das ist keine nur rhetorische Frage, denn es ist natürlich richtig, wenn kein geringerer als Jean-Luc Godard in einem Interview daran erinnert, dass sehr viele Menschen und er selber auch, nicht in den großen Städten leben, und die meisten Filme deshalb nur auf Videomaterial oder DVD’s sehen können. Godard macht auch klar, dass er das nicht so schlimm findet.
Trotzdem sind Filme, auch wenn sie auf solchem minderwertigen Material gesehen werden können, und sogar gut gefunden, nicht für beliebige Umwelten gemacht, sondern für einen bestimmten Raum und für einen bestimmten Zustand. Diesen Raum und diesen Zustand beschreiben wir mit dem Wort Kino.
Weil Filme für den Raum Kino gemacht sind und für den Zustand, sie gemeinsam mit anderen in einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort zu sehen, und weil sie nicht dafür gemacht sind – jedenfalls bis auf weiteres nicht – um auf DVD oder im Stream auf einem Bildschirm, einem großen Fernseher oder einem Beamer genossen zu werden, genau darum ist das Verbot, sie so zu sehen, de facto sehr wohl ein Kulturverbot.
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Genauso, wie wir Musik auf alle möglichen Arten und Weisen konsumieren können und genauso, wie es hervorragende Tonaufnahmen von Musik gibt, ist Musik dann doch in erster Linie etwas, was von Menschen auf Instrumenten in einem bestimmten Raum gespielt wird, vor Zuhörern. Dafür ist sie entstanden, und diesen Zustand nennen wir Konzert. Natürlich gibt es Aufzeichnungen von Konzerten – aber diese sind Krücken, sind Hilfsmittel.
Auch Filmfestivals sind Orte, an denen wir zuerst mal Menschen treffen und begegnen, nicht nur Filme sehen. Und die Filme sehen wir dort in der Regel nicht auf einem Screen, sondern auf einer Leinwand. Diese Unterschiede mögen oft genug nicht wesentlich sein.
Sie sind vor allem nicht so wesentlich fürs Handwerk der Filmkritik. Wenn man vielleicht die gleichen Filme schon auf einer großen Leinwand gesehen hat, dann ist die Filmaufnahme in digitaler Form eine Weise, uns in den
Zustand zurückzuversetzen – wie eine Madeleine bei Proust ein Erinnerungs-Hilfsmittel ist, eine Krücke.
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Wie schön ist doch der Streit um Worte und Begriffe! Denn hinter Begriffen stehen Einstellungen, und darum machen solche Streitigkeiten bestimmte Dinge deutlich.
Es ist interessant, wie manche Leute, die es missverstehen wollen oder nicht besser verstehen können, den Begriff Kulturverbot totalitär verstehen, und wortklauberisch ins Extrem steigern – sie verstehen also, dass dieses Wort, wenn es nicht mit expliziten Einschränkungen versehen wurde, angeblich bedeutet: Die
ganze und jede Kultur wird verboten.
Das wäre natürlich Unsinn, denn es ist klar, dass durch die staatlichen Corona-Maßnahmen der Teil der Kultur, der nichts mit öffentlichen Orten zu tun hat – etwa, dass man Bücher eher zu Hause liest –, nicht verboten wird. Ebenso wenig wie der, dass man Filmkritiken und andere Texte zu Hause am Computer schreibt. Man kann zuhause auch Filme oder Opernaufführungen auf DVD ansehen, es gibt ein tolles Fernsehprogramm, wo sogar
fünfstündige Theateraufführungen ausgestrahlt werden – zuhause kann man sie sogar in der Badewanne ansehen, ganz Kulturbürger, zusammen mit einem Champagnerglas und dem Kulturbeutel.
Wir brauchen also im Prinzip den Rest unseres Lebens unsere Wohnung nicht mehr zu verlassen, und werden trotzdem Kulturmenschen bleiben – allein die zu Hause aufgereihten Bücher stehen dafür ein, die gestapelten DVDs und die Streaming-Angebote können uns für immer alles ersetzen, was das Kino bislang parat hielt. War es so gemeint? Und wollen wir das?
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Es gibt also klarerweise Teile der Kultur, die nicht verboten sind. Aber es gibt andere Teile der Kultur, die sind sehr wohl verboten. Und vor allem gibt es einen ganz wesentlichen Aspekt aller Kultur, auch derjenigen die zuhause konsumiert werden kann: Nämlich den Aspekt des Austauschs, der Intersubjektivität, des Sozialen – der ist nach meinem Empfinden ein essentieller Bestandteil von Kultur. Und auch der ist zur Zeit verboten.
Kultur ist nicht davon zu trennen, dass
man sie mit anderen Menschen aufnimmt.
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Selbst, wenn wir jetzt hier um Begriffe streiten können und man argumentieren könnte, dass die Schließung des Kinos – also das Verbot für Menschen, ins Kino zu gehen, und die de-facto-Unmöglichkeit, ins Kino zu gehen – noch nicht ein Verbot des Film-Schauens ist, selbst wenn man das also zugestehen möchte – und ich möchte es durchaus nicht hundertprozentig zugestehen – dann ist es uns ja sehr wohl verboten, für eine bestimmte und eben eine nicht genau
begrenzte Zeit, sondern für eine Zeit, deren Ende wir im Augenblick nicht absehen können, also für eine einstweilen endlose Zeit, ist es uns sehr wohl verboten, diese Art von Kultur überhaupt zu praktizieren. Auch in Form von Surrogaten geht es nicht.
Wir dürfen – immer unter der Voraussetzung, dass wir uns an die Regeln auch halten – eben nicht Menschen zu uns nach Hause einladen, und mit ihnen gemeinsam Filme angucken.
Das ist ein Verbot von erheblichen Teilen des
normalen kulturellen Lebens – auch wenn man kein Single ist, und nicht gezwungen ist, komplett allein diese wochenlangen Lockdown-Phasen zuzubringen. Ich möchte mir eigentlich auch nicht vorstellen, wie es wäre, wenn ich dazu gezwungen wäre. Aber auch unter meinen »mildernden Umständen« fehlt mir das Soziale. Die Pandemie-Maßnahmen sind zur Zeit auch ein Sozialverbot, ein Verbot bestimmter Formen des sozialen Austauschs, und für wie wesentlich man die einzelnen Formen ansieht, das
liegt tatsächlich im Auge des Betrachters, und es mag manche Betrachterin geben, für die es vollkommen wurscht ist, ob sie Zeit mit den Menschen körperlich zusammen in einem Raum zubringt oder sie nur in einen Bildschirm glotzt, in dem sie dann andere Menschen sehen kann, und man mit ihnen mehr oder weniger gut funktionierende Online-Gespräche führen kann.
Ich weiß, wovon ich rede: Ich habe eine ganze Menge dieser Kultur in dieser Form über Zoom und Skype praktiziert. Ich habe sogar sogenannte öffentliche Veranstaltungen über Zoom gemacht, also Live-Chat mit zwei deutschen Regisseurinnen, deren Filme dann zeitgleich in der Türkei gestreamt wurden. Ja diese Art von Kultur findet weiter statt und das zwar anstrengend, viel anstrengender, als wenn sie physisch und analog stattfinden würde, aber das ist schön.
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Aber warum eigentlich sollten wir uns die damit einhergehenden Einschränkungen und Verluste, warum die kulturellen Kosten des Lockdown schönreden? Warum sollen diese Verbote keine Kulturverbote genannt werden dürfen? Warum sollten wir, bloß weil wir vielleicht einsehen, warum dies alles nötig ist, das, was notwendig ist, auch noch gut finden, auch schön finden, auch richtig finden?
Und warum sollten wir das dann schön, gut, richtig finden, wenn wir es noch nicht mal einsehen? Ich
sehe jedenfalls nicht ein, warum Kinoschließungen nötig sind. Ich sehe auch nicht ein, warum Theaterschließungen nötig sind und ich sehe nicht ein, warum es nötig ist, öffentliche Konzerte zu verbieten, Sportveranstaltungen zu verbieten, warum es nötig ist, Räume, in denen Sport praktiziert wird, zu verbieten – alles das hätte man erlauben können, schon weil die jeweiligen Betreiber bekanntermaßen schon im Sommer viel strengere Schutzkonzepte hatten, als alle Kaufhäuser
und Einzelhändler und Schulen, vom öffentlichen Nahverkehr ganz abgesehen.
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Man hätte es erst recht erlauben können, wenn man bereit wäre, ein bestimmtes Risiko einzugehen. Und hier wird Corona noch einmal in anderer Weise zu einem Sichtbarmacher eines grundsätzlichen Problems. Das Problem lautet: Wir sind eine komplett risikoscheue Gesellschaft. Risikoscheu ist aber das Gleiche wie Kulturscheu. Wir haben es verlernt, Risiken einzugehen, so wie wir Kultur verlernt und durch einen infantile Unterhaltungsbetrieb ersetzt haben. Wir lesen »Harry
Potter« statt »Rot und Schwarz« und sehen die entsprechenden Filme.
Mit Risiken meine ich explizit Risiken für unsere Gesundheit und unser Leben. Ich glaube, dass es für unsere Gesellschaft besser wäre, wenn wir mehr Bereitschaft zu solchen Risiken hätten.
Heute kam die Nachricht, dass in Hongkong ein 21-jähriger Bürgerrechtler für 13 Monate in einem chinesischen Knast verurteilt wurde – nur weil er für elementare Bürgerrechte, die für uns hier in Europa ganz
selbstverständlich sind, eintrat! 13 Monate!! In einem chinesischen Gefängnis, wo es bestimmt noch etwas anders zugeht als in unseren Vollzugsanstalten.
Ich glaube, dass die allermeisten Menschen bei uns – und da schließe ich mich ausdrücklich mit ein – nicht bereit wären, ähnliche Risiken auf uns zu nehmen, wenn es um unsere Bürgerrechte ginge. So wie wir viel geringere Risiken und Konflikte scheuen, wenn es um unseren Zugang zur Kultur geht – und klarerweise haben wir hier nicht mit Behörden à la China zu schaffen.
Diese Unfähigkeit zum Risiko hat etwas mit unserem Kulturverständnis zu tun, und eine ganze Menge
mit fehlendem Mut, umgekehrt mit unserer Bereitschaft, uns zum Beispiel in diesen Lockdown zu fügen und allerlei Eingriffe – nicht nur in Bequemlichkeiten, sondern in Bürgerrechte, Freiheitsrechte und die verfassungsmäßige Ordnung – einfach hinzunehmen.
(Auch hier muss ich jetzt wohl schwachsinnigerweise als Disclaimer für alle, die gerne wieder missverstehen wollen, schön explizit hinschreiben, dass ich selbstverständlich nicht die Corona-Maßnahmen in
Deutschland mit einer Diktatur oder mit einem autoritären System à la China gleichsetze.)
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Corona und das Problem mit den Infektionsrisiken eigenverantwortlich umzugehen, scheint mir eine Haltung risikoscheuer Anpassung zu befördern, die das Gegenteil aller Kultur ist. Wie oben gesagt: Wir sollten uns besser nichts schönreden.
Für diese Art von »Verantwortung« auf dem Niveau der Lockdown-Werbefilme der Bundesregierung, habe ich persönlich nur Verachtung
übrig.
Das alles ist reine Ideologie. Es ist eine Haltung, der es nicht genügt, das, was nun einmal möglicherweise notwendig ist, und die Machtverhältnisse, die nun einmal bestehen, zu akzeptieren. Sondern die all dieses ins falsche Gute dreht.
Vertrauen in die Regierenden – warum eigentlich sollten wir den Regierenden vertrauen? Wir können sie respektieren, ihnen gut zuhören, aber warum gleich derartige Überidentifikationen? Haben sie unser Vertrauen denn verdient?
Mehr als unser Misstrauen? Jetzt könnte man natürlich sagen, dass Merkel, Söder und Laschet und noch die Politiker der anderen Parteien einige Dinge besser gemacht haben, als die Regierungen anderer Länder (und ich meine jetzt nicht nur Corona-Pandemie-Bekämpfung). Dem ist wohl so, auch wenn ein schärfer Blick das Bild etwas hässlicher macht. Aber dass die Regierenden etwas besser gemacht haben als andere Länder, heißt noch nicht, dass sie es gut gemacht haben.
Will man ernsthaft sagen, dass z.B. die Staatsschuldenkrise 2012, 2013, 2014 oder die Finanzkrise 2008/2009 oder die Flüchtlingssituation 2015 von den Regierenden hervorragend gemanagt wurde? So, dass sie unser uneingeschränktes Vertrauen verdienen? So dass sie unsere Kritik und unsere Skepsis nicht verdienen?
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Wie geht es dann, dass ein Ministerpräsident Markus Söder von Nora Moschuering für sein Hochschulpapier sehr einleuchtend mit großem Misstrauen kommentiert wird – »Wie bleibt die Freiheit der Wissenschaft erhalten?« »neoliberal« »besorgniserregend« –, aber die gleiche Form der Herrschaftsausübung und ignoranten Machtdurchsetzung, die Söder und andere als Pandemiebekämpfer, Kino-Schließer und Kultur-Zusperrer an den Tag legen, von der Autorin nicht einmal mit leiser Skepsis bedacht wird?
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Filmkritik, die nur Filmkritik ist, ist auch keine Filmkritik. Filmkritik muss Gesellschaftskritik sein, um ihren eigenen Namen zu verdienen. Im Zweifel für Skepsis, nicht für Affirmation.
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Die Maßnahmen der Schließung von Kultureinrichtungen kosten nicht nur Geld und Arbeitsplätze. Sie entziehen allen Menschen unserer Gesellschaft ein Lebensmittel. Denn auch Kultur ist Lebensmittel.
Die Maßnahmen der Schließung von Kultureinrichtungen sind falsch und unangemessen. Man sieht, dass das Virus nicht gestoppt wird.
Weil es dort nicht bekämpft wird, wo es mehr weh tut, als im Kulturellen. Weil man sich nicht traut, die wirklich unangenehmen Dinge zu tun und auszusprechen. Es zu tun, hieße, Risikogruppen zu schützen, nicht Kinos zu schließen. Es hieße außerdem, entweder mehr Risiken einzugehen, und die Folgen davon zu tragen.
Oder Quarantänen zu verhängen,
den Datenschutz zeitweise einzuschränken und so etwas wie eine Nachverfolgungs-App mit Überwachungstools zu installieren. Alles das wären ebenfalls harte Maßnahmen, aber Maßnahmen, die wenigstens in der Sache etwas bringen würden. Dann könnte man darauf verzichten, die Kultureinrichtungen, die Kinos und die Gaststätten zu schließen. Und darüber möchte ich, dass wenigstens diskutiert wird.
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Es geht in meinem Verständnis eben nicht um »Lobbyismus für Kinos und Kinofilme«, sondern um die Verteidigung des Kinos und einer bestimmten Art von Kultur.
Für mich sind die Begriffe »größtmögliche Freiheit« und »Eigenverantwortung« in der Tat per se positive Begriffe und nicht auch zugleich fragwürdige.
Freiheit ist dabei aber selbstverständlich viel mehr als ihre Verengung im Geist des Neoliberalismus, eine Verengung auf Konsumentenfreiheit und Marktteilhabe, eine Verengung, die den Menschen als Homo Oeconomicus sieht und nicht zu allererst als Citoyen, gebildeten Bürger und als Homo Ludens, die die Effizienz und nicht die Curiositas in den Vordergrund stellt.
Das Kino von dem ich rede, ist ein Ort, an dem der Sinn für solche Freiheiten geschult wird.
Es liegt deswegen nicht »zwischen Kultur und Kommerz«, sondern es ist ein Ort der Kultur und der Kunst, der mit Kommerz im Prinzip nichts zu tun hat, sondern der vom Staat ebenso großzügig finanziert werden sollte, wie diverse andere, in meinen persönlichen Augen weit unwichtigere Dinge.
Kultur allerdings, damit auch das noch gesagt ist, meint natürlich nicht nur klassische Hochkultur. Sondern es meint genauso gut Trash, Genre, B- und C-Movies; es kann sogar unter bestimmten Umständen gewaltverherrlichende und pornografische Werke meinen, vorausgesetzt, dass sie noch mehr sind als das.
(to be continued)