26.03.2020

Abgesagt!

Corona abschaffen!
Corona absagen!
(Foto: CDC/Dr. Fred Murphy / artechock)

Wir halten fest: Petitionen, Informationen zu Hilfspaketen, alternative Streaming-Angebote, Übersicht über digitalisierte, verschobene oder abgesagte Festivals

Von artechock-Redaktion

Jetzt mal die Ruhe bewahren! Tagtä­g­lich erhalten wir eine Menge E-Mails, in denen es immer nur darum geht: um Absagen von Festivals, die Verschie­bung von Film­starts auf ungewisse Zeit, das Schnüren von Hilfs­pa­keten. Die Verschie­bung von Cannes hat uns wirklich erschüt­tert. Das heißt, der Kalender ist nun endgültig über den Haufen geworfen, das Jahr 2020 komplett aus dem Tritt geraten. Wo, bitte, ist die Reset-Taste? Und: Was macht denn jetzt das Filmfest München, das nun auf einmal zeit­gleich zu Cannes liegt? Das wird dann wohl auch abgesagt.
Die bessere, weil opti­mis­ti­schere Nachricht ist dennoch, wenn ein Festival verschoben wird. Da schwingt die Zuver­sicht mit, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt X alles wieder normal sein kann, es wieder eine Zukunft geben wird.
Kreativ wird es, wenn ein Festival online abge­halten wird, ohne dass man wirklich weiß, wie das genau geht. Auf jeden Fall irgend­etwas mit »Eintritt« und einer begrenzten Anzahl an »Plätzen«.
Krea­ti­vität ist dieser Tage ohnehin schwer angesagt. Schon gibt es Soli-Streaming für Kinos oder Online-Retro­spek­tiven, Ideen für Kino-Gutschein-Geschenke und vieles mehr.

Auch die Kreativen müssen jetzt kreativ werden. Die Lage ist ernst: Es droht der wirt­schaft­liche Exitus für alle Kleinst­un­ter­nehmer und »Solo-Selbstän­digen«. Dazu gehören die Verleiher, die Kino­be­treiber, aber auch wir, die Film­kri­tiker und Jour­na­listen.

Damit wir im Blick behalten, welches Ausmaß der Corona-Shutdown für uns Kultur­schaf­fende, Jour­na­listen, Film­ver­werter, aber auch Kinogeher, Festi­val­be­su­cher und Festi­val­ar­beiter hat, sammeln wir hier, was uns an Nach­richten erreicht. Ange­fangen von Peti­tionen, die wir auch Euch zur Unter­zeich­nung ans Herz legen wollen, über alter­na­tive Streaming-Angebote bis hin zu einer Übersicht über die Schick­sale der Festivals.
Exis­ten­tiell wichtig ist der Punkt »Staat­liche Hilfen für Solo-Selbstän­dige«. Hier haben wir die Links gesammelt, die zu den einzelnen Hilfs­an­ge­boten der Länder und des Bundes führen. Wir sammeln aber auch Erfah­rungs­be­richte und die Kritik an der angeblich »unbüro­kra­ti­schen Hilfe«.

Die Sammlung werden wir fort­ge­hend aktua­li­sieren.

Während des Corona-Shutdowns arbeitet »artechock« übrigens ehren­amt­lich. Wenn Ihr uns unter­stützen möchtet, freuen wir uns über eine Spende!

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I. ERKLÄRUNGEN, PETITIONEN

Petition: Hilfen für Frei­be­rufler und Künstler während des »#Corona-Shutdowns« (11.03.2020)

Petition »Einfüh­rung eines Bedin­gungs­losen Grund­ein­kom­mens« ist jetzt vor dem Bundestag! Zeich­nungs­frist ist der 27.4.2020

Petition: »Mit dem bedin­gungs­losen Grund­ein­kommen durch die Coro­na­krise«

EU-weite Petition: Emergency basic income for the EU – now!

Erklärung der AG Film­fes­tival: Deutsche Film­fes­ti­vals reagieren auf die Corona-Krise (18.03.2020)

II. HILFSPAKETE

Hier ein schneller Einstieg in die Corona-Sofort­hilfe mit Sofort­hil­fe­rechner für Selbstän­dige und Frei­be­rufler

Sozi­al­schutz­paket (Bundes­re­gie­rung)

Eckpunkte »Corona-Sofort­hil­fefür Kleinst­un­ter­nehmen und Solo­selbstän­dige« (27.3.2020)

Im Kern orien­tiert sich das Sozi­al­schutz­paket an folgenden Über­le­gungen:

»Die Leis­tungen sollen schnell und unbüro­kra­tisch zugäng­lich gemacht werden. Es soll niemand aufgrund der wirt­schaft­li­chen Auswir­kungen dieser Krise in exis­ten­zi­elle Not geraten. Im Einzelnen sind für Bewil­li­gungs­zeiträume vom 1. März 2020 bis 30. Juni 2020 vorge­sehen:«

* eine befris­tete Ausset­zung der Berück­sich­ti­gung von Vermögen,
* eine befris­tete Aner­ken­nung der tatsäch­li­chen Aufwen­dungen für Unter­kunft und Heizung als ange­messen und
* Erleich­te­rungen bei der Berück­sich­ti­gung von Einkommen in Fällen einer vorläu­figen Entschei­dung.
Die Bundes­re­gie­rung kann den Zeitraum für die erleich­terten Bedin­gungen durch Rechts­ver­ord­nung bis zum 31. Dezember 2020 verlän­gern. Die Jobcenter werden durch die Möglich­keit entlastet, Weiter­be­wil­li­gungen auch ohne Antrag vorzu­nehmen.

Sofort­hilfe heißt: Solo-Selbst­stän­dige und Klein­un­ter­nehmen mit bis zu 10 Mitar­bei­tern (Voll­zei­tä­qui­va­lent) werden durch einen Zuschuss unter­stützt, der nicht zurück­ge­zahlt werden muss.

Selbst­stän­dige und Unter­nehmen mit bis zu 5 Beschäf­tigten bekommen eine Einmal­zah­lung von bis zu 9.000 Euro für 3 Monate.
Die Bundes­länder verteilen die Sofort­hilfe des Bundes – manchmal in kombi­nierten, manchmal aber auch in separaten Antrags­ver­fahren. Nicht alle Anträge sind online schon abrufbar, nicht alle Detail­fragen geklärt. Viele Länder stocken die Sofort­hilfe des Bundes darüber hinaus durch eigene Mittel auf, als nicht rück­zahl­baren Zuschuss oder in einigen Fällen auch als Darlehen. Oft kommen dann auch größere Unter­nehmen mit bis zu 50 Mitar­bei­tern zum Zug. (Quelle: Börsen­blatt des deutschen Buch­han­dels)

Die Sofort­hilfen der Kleineren werden vielfach mit den Bundes­mit­teln verrechnet. Generell gilt: Jedes Land hat seine eigenen Regeln. Der Antrag muss beim jewei­ligen Bundes­land gestellt werden.

Senkung von Sozi­al­ver­si­che­rungs­kosten
Künst­ler­so­zi­al­kasse: Zahlungs­er­leich­te­rungen / Zahlungs­auf­schub (Beiträge müssen später in vollem Umfang geleistet werden)
Minderung des voraus­sicht­li­chen Arbeits­ein­kom­mens auch unter 3.900€

Sozi­al­fonds der VG Wort
Unter­stüt­zung von im Sinne des Steu­er­rechts bedürf­tigen Personen
Antrag­stel­lung: Angaben zu Einkünften und Vermö­gens­lage
Antrags­for­mu­lare sind per Mail anzu­for­dern.

Corona – FAQ für Solo-Selbst­stän­dige (verdi)
Umfas­sende Sammlung von Infor­ma­tionen zu
* Staat­liche Hilfe oder Entschä­di­gung bei Ausfall von Aufträgen
* Hilfen bei Auftrags­aus­fällen, gelistet nach Bundes­län­dern
* Haftung von Auftrag­ge­bern bei Absagen
* Entschä­di­gung bei eigenem Arbeits­aus­fall oder Quaran­täne
* Kredite (KfW-Notkre­dite; Achtung, verzinstes Darlehen!)
* Senkung von Sozi­al­ver­si­che­rungs­kosten (Künst­ler­so­zi­al­ver­si­che­rung, Kran­ken­kassen, Renten­ver­si­che­rung)
* Steu­er­ent­las­tungen (Einkom­mens­steuer-Voraus­zah­lung, Antrag auf Verzicht von Säum­nis­zu­schlägen, Stundung von Steu­er­zah­lungen, Verzicht auf Voll­stre­ckung)
* ALG 1 und 2, Wohngeld, Kurz­ar­beits­geld

Grün­der­le­xikon
Übersicht und Erläu­te­rung der föderalen Hilfen, sortiert nach Bundes­län­dern.

KRITIK AN DEN HILFSANGEBOTEN

In einem Posi­ti­ons­pa­pier in Form eines offenen Briefs legt die Initia­tive Kultur­schaf­fender Kritik­punkte dar. Folgende Einzel­punkte werden bemängelt:
* Die Sofort­hil­fe­pa­kete des Bundes greifen nicht, denn sie sind auf laufende Betriebs­kosten begrenzt: Nach Defi­ni­tion des geltenden Steu­er­rechts sind diese bei den meisten frei­schaf­fenden Künstlern und Solo-Selbst­stän­digen zum aktuellen Zeitpunkt nicht mehr existent bzw. nicht eindeutig vom Lebens­un­ter­halt zu trennen.
*Die Sofort­maß­nahmen der Länder bieten aller­dings aktuell keine Sicher­heiten, sondern stellen lediglich Konglo­me­rate von Unsi­cher­heiten dar. Dies liegt einer­seits an unko­or­di­niertem und rechtlich nicht klar defi­niertem Vorgehen der Länder. Ande­rer­seits wider­spre­chen sich die Kommu­ni­ka­tionen der Landes- und Bundes­behörden oder werden nach­trä­g­lich revidiert. (Details werden nach Bundes­länder aufge­listet.)

Die Süddeut­sche Zeitung hat erlebt, was passiert, wenn Künstler nach der verspro­chenen »unbüro­kra­ti­schen Unter­stüt­zung« fragen: Sie werden erstickt mit Klein­ge­drucktem. »Doch nicht nur die Legionen von arbei­tenden Menschen, die als gering­ver­die­nende Selbstän­dige durch den ökono­mi­schen Still­stand unver­schuldet in Not geraten sind, werden durch diesen büro­kra­ti­schen Nach­weis­terror aufge­for­dert, doch bitte woanders betteln zu gehen. Auch in dieser allge­meinen Notsi­tua­tion müssen zuerst Lebens­partner und Fami­li­en­an­gehö­rige zahlen. Antrags­steller müssen trotz staat­li­chem Arbeits­verbot dezidiert nach­weisen, dass ihre Lebens­partner keinen Euro übrig haben, um sie zu finan­zieren.«

Der DJV mahnt an, unbedingt auf das Klein­ge­druckte zu achten: »Zum Beispiel gilt bei der 'Sofort­hilfe Bayern', dass eigenes 'verfüg­bares liquides Privat­ver­mögen' nicht vorhanden sein darf. Wer dennoch den Antrag stellt, muss sogar mit straf­recht­li­cher Verfol­gung rechnen. In anderen Fälle versteckt sich hinter der ange­kün­digten 'Hilfe' nichts anderes als ein Kredit­an­gebot, für das zum Teil eben auch Kredit­wür­dig­keit eine Voraus­set­zung ist. Also genau das, was viele Freie jetzt gerade erst mal nicht nach­weisen können.«

III. STREAMING: SOLIDARITÄT UND ALTERNATIVEN

Soli-Streaming: Verleiher soli­da­ri­sieren sich mit Kinos

Grandfilm on Demand: Verleih-Reper­toire

Eksystent bei Kino on Demand: Isadoras Kinder

Rise and Shine Cinema: Water­proof

Alter­na­tive Streaming-Dienste (jenseits von Netflix & Co.)

Kino on Demand | Spiel­filme

LaCineTek | Umfas­sende Streaming-Datenbank mit über 1500 Film­klas­si­kern der Ciné­ma­thèque des Réali­sa­teurs (seit 2015) | Corona-Angebot: zum halben Preis (2-5€)

Mubi | Spiel­filme, Film­ge­schichte, Doku­men­tar­filme

Doku­men­tar­film

IDFA | Amsterdam, Nieder­lande | Auswahl an Filmen aus den letzten Festi­val­jahr­gängen | nur für die Region Nieder­lande!

Dafilms | Your Online Docu­men­tary Cinema | 6€/Monat

Kurzfilm

My French Film Festival | Fran­zö­si­sche Kurzfilme | Stay Home Edition

Collectif Jeune Cinéma | Full films

Kurz­film­agentur Hamburg | Kurzfilme streamen

Interfilm | Inter­na­tio­nales Kurz­film­fes­tival Berlin | #Coro­naKino

Talking Shorts | Kurz­film­ma­gazin Dresden | My Darling Quaran­tine Short Film Festival

Indiewire | America Online Film Magazine | 15 Short Films by Great Directors

Agência – Curtas metragens | Filmes curtos para dies longos | Portu­gie­si­sche Kurzfilme

Maximum Cinema | Schweizer Online Film­ma­gazin | Kurze Filme gegen Lange­weile | Inter­na­tio­nale Kurzfilme

Expe­ri­men­tal­film

Fluxfilm Anthology (1962-1970) | Expe­ri­men­tal­filme kostenlos
Die von George Maciunas (1931-1978, Gründer von Fluxus) zusam­men­ge­stellte Fluxfilm-Antho­logie besteht aus 37 Kurz­filmen mit einer Länge von 10 Sekunden bis 10 Minuten. Die Filme wurden als Teil der Ereig­nisse und Happe­nings der New Yorker Avant­garde gezeigt.

Ubu Web Film & Video | Expe­ri­men­tal­filme kostenlos | Mit um die 1000 Expe­ri­men­tal­filmen wartet die Datenbank zur Geschichte des Expe­ri­men­tal­films auf | Stichwort: grandios

Film­ge­schichte & Retro­spek­tiven

Digital Library »Internet Archive« | San Francisco | Datenbank der Univer­si­täten | seit 1996

OxDB | Berlin | Movie Data Base

arsenal | institut für film und video­kunst e.V. | Doku­men­tar­filme, Expe­ri­men­tal­filme
arsenal 3, virtu­eller Kinosaal
Für die Zeit der Schließung von arsenal 1 + 2 für alle kostenlos

Film­mu­seum Wien | Kino Pravda | 22 Ausgaben von Dziga Vertovs Wochen­schau »Kino-Pravda« (Kino-Wahrheit)

Film­mu­seum Wien | European Film Gateway – EFG1914 | Über 700 Stunden Spiel- und Doku­men­tar­filmen aus der Zeit vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg

Film­mu­seum Wien | Video-Essays

Film­ar­chiv Austria | Heimkino | Online-Retro­spek­tive Wolfram Paulus

IV. FESTIVALS

FESTIVALS IN DEUTSCHLAND (ALLGEMEIN)

Die AG Film­fes­tival hat eine umfas­sende Link­samm­lung zusam­men­ge­stellt (26.03.2020). Darin werden folgende Aspekte verhan­delt:
* Rechts­si­cher­heit bei vertrag­li­chen Pflichten
* Haltung von Zuschuss­ge­bern und Förderern
* Ideen zur Online-Präsen­ta­tion von Festivals
* Inter­na­tio­nale Folgen der Corona-Krise
* weitere Sofort­hilfen

FESTIVALS IN EUROPA

14. April 2020: »The coro­na­virus crisis threatens European film« – Langsam wird es unüber­sicht­lich. Faktisch, nein, nicht faktisch, einfach jedes Film­fes­tival weltweit ist von Corona konta­mi­niert. Will heißen: abgesagt, verschoben, oder es wird online abge­halten. Da »artechock« mit dem Update nicht mehr hinter­her­kommt, verlinken wir hier auf cineuropa, die weltweit die Entwick­lungen doku­men­tieren.

DIGITAL – VERSCHOBEN – ABGESAGT: UNSERE ÜBERSICHT ÜBER REGIONALE, NATIONALE UND INTERNATIONALE FESTIVALS (Update bis Mitte April)

DIGITAL STATTFINDENDE FESTIVALS

EMAF 33 | Osnabrück | 22. April bis 26. April 2020 | abgesagt | Teile des Festi­val­pro­gramms werden gestreamt

Cinéma du Réel | Paris | 13. bis 22. März 2020 | ein Teil der Festi­val­aus­gabe auf Festi­val­scope abrufbar (limitiert auf 200 Tickets / Film) | 20. März bis 5. April

CPH:DOX | Kopen­hagen | 18. bis 29. März 2020 | Koope­ra­tion mit Festi­val­scope nur für »local audience«

Diagonale – Festival des öster­rei­chi­schen Films | Graz | 24. bis 29. März 2020 | »Die Unvollendete« | Online-Festival mit »Film­perlen aus den Archiv«

Inter­na­tio­nales Frau­en­film­fes­tival Dortmund Köln | 24. bis 29. März 2020 | IFFF@Home

13. Lichter Filmfest | Frankfurt am Main | 21. bis 26. April 2020 | Lichter on Demand
Streaming-Fee: 8€ | Einnahmen werden zwischen Festival, Verlei­hern und Kinos geteilt

51. Visions du Réel | Nyon, Schweiz | 24. April bis 2. Mai 2020 | Das online-Festival Programm ist da!

DOK.fest München | Filmstadt München | 6. bis 17. Mai 2020 | DOK.festMün­chen@home | »Eintritt«: ca. 5 €

66. Kurz­film­tage Ober­hausen | 13. bis 18. Mai 2020
Redu­zierte Online-Edition

20. Nippon Connec­tion | Frankfurt am Main | 9. bis 14. Juni 2020 | Nippon Connec­tion Online

VERSCHOBENE FESTIVALS

38. Bergamo Film­mee­ting | eigent­lich 7. bis 15. März 2020 | auf 23. bis 31. Mai verschoben

Nonfik­tio­nale | Bad Aibling | eigent­lich 19. bis 22. März 2020 | auf Herbst verschoben

35. Festival Inter­na­cional de Cine en Guada­la­jara | Mexiko | eigent­lich 20. bis 27. März 2020 | auf unbe­stimmten Zeitpunkt verschoben

25. Film­fes­tival Türkei Deutsch­land | Nürnberg | eigent­lich 20. bis 29. März 2020 | auf Herbst verschoben

Gegenkino | Leipzig | eigent­lich 16. bis 26. April 2020 | auf unbe­stimmte Zeit verschoben

32. Filmfest Dresden | eigent­lich 21. bis 26. April 2020 | auf 8. bis 13. September 2020 verschoben

4. Kino der Kunst | München| eigent­lich 22. bis 26. April 2020 | auf Herbst verschoben

Far East Film Festival | Udine | eigent­lich 24. April bis 2. Mai 2020 | auf 26. Juni bis 4. Juli verschoben

Festival de Cannes | eigent­lich 12. bis 23. Mai 2020 | auf Ende Juni / Anfang Juli verschoben

Außerdem verschoben (laut Auflis­tung des inter­na­tio­nalen Film­kri­tik­ver­bands Fipresci):
Hong Kong IFF (March to summer),
Thes­sa­lo­niki Docu­men­tary FF (March to May / June)
BIF&ST – Bari IFF (March to September 19-26)
FAJR IFF in Teheran (April to June)
Sofia IFF (March to June)
ZagrebDox (March, no new date),
Lecce (April, no new date),
Panama (March, no new date).
Istanbul (April, no new date)

ABGESAGTE FESTIVALS

73. Locarno Film Festival | Das Festival fördert statt­dessen mit »Locarno 2020 For the Future of Films« das unab­hän­gige Autoren­kino und die Kinos und stellt dem Publikum und der Branche auf diversen Platt­formen »besondere Inhalte zur Verfügung«

Festival de Cannes | Neben­reihen Quinzaine des Réali­sa­teurs, Semaine de la Critique, Acid abgesagt | noch wird am Wett­be­werb fest­ge­halten | Termin unklar | digital ist keine Option (14. April 2020)

FILMFEST MÜNCHEN | 25. Juni bis 4. Juli 2020 | abgesagt

SXSW South By Southwest | Austin, Texas | 13.-21. März 2020 | abgesagt | SXSW Channel: Kurzfilme im Stream | noch mehr Kurzfilme

31. Türkische Filmtage | Filmstadt München | 20. bis 29. März 2020 | abgesagt

Cour­ti­sane | Ghent, Belgien | 1. bis 5. April 2020 | abgesagt

Flimmern & Rauschen | Filmstadt München | 2. bis 4. April 2020 | abgesagt

Kinder­kino – Oster­film­tage | Filmstadt München | 4. bis 9. April 2020 | abgesagt

Crossing Europe | Linz, Öster­reich | 21. bis 26. April 2020 | abgesagt

EMAF 33 | Osnabrück | 22. April bis 26. April 2020 | abgesagt

Außerdem abgesagt (laut Auflis­tung des inter­na­tio­nalen Film­kri­tik­ver­bands Fipresci):
Toulouse (March, cancelled)

V. KINOS

»Fort­set­zung folgt«: Unter­stüt­zungs­kam­pagne auf Startnext für die Berliner Programm­kinos (27.3.2020)

»Wir wollen doch nur spielen!«: Unter­stüt­zungs­kam­pagne für das Maxim-Kino München

»Deine Münchner Stadt­teil­kinos brauchen Deine Hilfe«: Unter­stüt­zungs­kam­pagne auf Startnext für das Neue Rex, Neue Rottmann und Cinci­n­atti München

Baye­ri­sche Sofort-Prämien für die Kinos (02.04.2020)

Antrags­be­rech­tigt sind alle gewerb­li­chen Kinos in Bayern mit bis zu sieben Sälen. Anträge können ab 8. April 2020 beim FFF Bayern gestellt werden. Die Einreich­frist läuft bis zum 30. April 2020. Die Sofort-Prämien sind mit dem Sofort­hilfe-Programm des baye­ri­schen Wirt­schafts­mi­nis­te­riums kombi­nierbar.

Hilfs­pro­gramm der Bundes- und Länder­för­derer für die Film- und Medien­branche (27.3.2020)

Das Hilfs­pro­gramm (hier PDF abrufen) umfasst ein Gesamt­vo­lumen von 15 Mio. Euro und wird gemeinsam getragen von den Länder­för­de­rern FilmFern­sehFonds Bayern (FFF), Film­för­de­rung Hambur­gSchleswig-Holstein (FFHSH), Film- und Medien­stif­tung NRW (FMS), HessenFilm, Medien­board Berlin-Bran­den­burg (MBB), Medien- und Film­ge­sell­schaft Baden-Würt­tem­berg (MFG), Mittel­deut­sche Medi­en­för­de­rung (MDM), nordmedia sowie der Film­för­de­rungs­an­stalt (FFA) und der Beauf­tragten der Bundes­re­gie­rung für Kultur und Medien (BKM) mit DFFF, Kultu­reller Film­för­de­rung, GMPF.

Für die Kinos wurden folgende zwei Punkte genannt:

▪ Stundung offener FFA-Abga­be­zah­lung und Darle­hens­for­de­rungen ab Inkraf­treten des Programms,
▪ sowie Einzel­maß­nahmen der Länder­för­derer wie die Erhöhung der Kino­pro­gramm­preis-Prämien u.ä.
Generell gilt: Man muss vorher schon Förde­rungen beziehen oder für den Kino­pro­gramm­preis einge­reicht haben.
Ähnliches gilt für Verleihe:
▪ Hilfen für Filme mit geplantem Kinostart bis 30.06.2020, für die bis zum 18.03.2020 eine schrif­liche Förder­zu­sage vorlag (im Detail im PDF nach­zu­lesen)

Die Hamburger Behörde für Kultur und Medien stellt 3,7 Millionen Euro Sofort­hilfe für die Film­branche und Kinos in HH und Schleswig-Holstein bereit. 550.000 Euro davon fließen in die »Kino Hilfe Hamburg«.

Kreative Ideen für die Soli­da­rität mit Kinos:

Die Top-8 Corona-Sofort-Unter­stüt­zungen für’s Lieb­lings­kino (heraus­ge­geben von Drop-out Cinema):

1. Spenden
Nicht nur Vereine kann man mit Spenden bedenken, auch an gewerb­liche Kino­be­triebe darf man spenden. Hierzu einfach per Mail beim Kino anfragen, falls das Kino auf seiner Homepage keine Spen­den­ak­tion ins Leben gerufen hat.
2. Kino-Gutscheine hamstern
Kino-Gutscheine kann man immer gebrau­chen, evtl. auch als Geschenk. Einige Kinos bieten auch 10er-Karten an. Gutscheine versorgen die Kinos jetzt unmit­telbar mit dringend benö­tigter Liqui­dität!
3. Mitglied­schaften / Jahres­karten(-abos)
In vielen Kommu­nalen Kinos/Kino­ver­einen kann man Mitglied werden. Aber auch einige gewerb­liche Kinos haben verschie­dene Jahres­abos und Mitglie­der­mo­delle, die das Lieb­lings­kino konti­nu­ier­lich mit kleinen monat­li­chen Beträgen unter­stützen.
4. Social Media
Social Media-Kanäle abon­nieren und sharen. Diese Commu­ni­ty­zu­wächse werden bei den Kino­be­trei­bern wahr­ge­nommen und sind jetzt unmit­telbar Balsam für die Kino­ma­cher-Seele, später aber auch wichtiges »soziales Kapital«.
5. News­letter abon­nieren
Auch News­letter-Abon­nen­ten­zu­wächse sind für Kino­ma­cher hoch­er­freu­lich – gerade in diesen Krisen­zeiten. Während Social Media-Postings meist vom Algo­rithmus der Platt­formen verschluckt werden, hat das Kino via E-Mail einen direkten Draht zu Euch, daher sind News­let­terabos sehr viel wert­voller.
6. Soli­da­ri­sches Streaming (siehe oben)
7. Kino­wer­bung online schauen
Viele Kinos verdienen über Werbung, diese kann man nun online über #hilfdei­nem­kino helfen
8. Freunde und Verwandte
Tele­fo­nieren ist ja in Corona-Zeiten möglich! Wenn einem das Thema ausgeht, könnte man viel­leicht über die darbende Kultur­szene sprechen, und welche Möglich­keiten es gibt, zu helfen! Wären nicht z.B. Kino-Gutscheine ein gutes Geschenk zu Ostern?

Der Anfang der Kino­schließungen (subjek­tive Auswahl):

Zeug­haus­kino | Berlin | 13. März 2020
alle Kinos Berlins | 13. März 2020
alle Kinos Stuttgart | 13. März 2020
Arsenal Institut | Berlin | 13. März 2020
Film­mu­seum Wien | 14. März 2020
Film­mu­seum München | 14. März 2020
alle Kinos München | 16. März 2020
Werk­statt­kino | München | 16. März 2020

VI. Andere Initia­tiven

Die Vielen machen einen wöchent­lich statt­fin­denden Corona-Jour Fixe, um sich »über das Fehlen von Kultur in der Stadt austau­schen« zu können. »Was hat die aktuelle Situation für Konse­quenzen, wie fühlen wir uns damit, wie gehen die Insti­tu­tionen und Selbstän­digen damit um?« Auch wollen sie darüber reden, wie es sein wird, wenn Veran­stal­tungen wieder statt­finden und das kultu­relle Leben wieder aufblüht. »Möchten wir Corona als Auslöser nehmen, einen Diskurs über die Wich­tig­keit von Kunst und Kultur unter dem Schlag­wort 'System­re­le­vanz' anzu­stoßen?«, fragen sie in einer E-Mail.

VII. CORONA: ABGESAGT | in unge­wisser Zukunft

Im Tages­schau-Corona-Ticker (27.03.2020): Der Nothil­fe­ko­or­di­nator der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­tion, Michael Ryan, hat sich für einen geän­derten Umgang mit dem Coro­na­virus ausge­spro­chen. Statt Maßnahmen zur Abkühlung der Pandemie durch­zu­führen, solle die Welt anstreben, es zu ermö­g­li­chen, »zumindest mit diesem Virus zu leben bis wir einen Impfstoff entwi­ckeln können, um es los zu werden«, sagte er. »Derzeit kann niemand vorher­sagen, wie lange diese Epidemie dauern wird«, sagte er. Die Zukunft sei ungewiss. »Viele Länder rund um die Welt beginnen erst den Zyklus dieser Epidemie.«