25 Jahre Preis der deutschen Filmkritik |
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Die Preisträger*innen umkränzen die Moderator*innen Frédéric Jaeger und Dunja Bialas | ||
(Foto: VdFk | Sabine Gudath) |
Von Peter Kremski
Kleiner Rückblick auf die Verbandsgeschichte. 1998 gab es bei den Vorstandswahlen auf der Mitliederversammlung während der Berlinale einen Ortswechsel des Vorstands von Frankfurt nach Köln. Das erste, was der neue Kölner Vorstand, dem ich selbst auch angehörte, in Angriff nahm, war eine Namensänderung.
Die 1954 gegründete »Interessensgemeinschaft deutscher Filmjournalisten« firmierte bis dahin unter dem Namen »Arbeitsgemeinschaft der Filmjournalisten e.V.«. Nach unserer Vorstellung sollte sie nicht mehr nur als eine Arbeitsgemeinschaft wahrgenommen werden, weswegen wir auf der Mitgliederversammlung im folgenden Jahr Verband statt Arbeitsgemeinschaft vorgeschlagen haben.
Die Mitgliederversammlung war gut besucht. 60 bis 70 Teilnehmer werden das gewesen sein, die den neu festzulegenden Namen ausgiebig diskutiert haben. Die entscheidende Anregung kam von Norbert Grob, der die Berufsbezeichnung Filmkritiker statt Filmjournalisten nahelegte. So fand man gemeinsam zu dem neuen Namen »Verband der deutschen Filmkritik«.
Als weiteres folgten eine vollständige Überholung der Satzung des Verbands und eine Neuausrichtung der Preise der deutschen Filmkritik. Bis dahin gab es nur Preise für den besten Spielfilm, Kurzfilm, Dokumentarfilm und Experimentalfilm, die dezentral vergeben wurden bei Filmfestivals in Berlin, Oberhausen, Duisburg und Osnabrück. Jetzt wurde eine Ausweitung der Preise mit einer zentralen Vergabe an nur einem Ort beschlossen. Das führte zu der Preisverleihung, wie wir sie heute kennen, mit Auszeichnungen in zwölf Kategorien.
Der Grundstein dazu wurde vor 25 Jahren gelegt. Eine erste kleine Preis-Erweiterung folgte gleich im nächsten Jahr, eine vollständige Erweiterung im Jahr darauf. Die zentralisierte Preisvergabe erfolgte nach meiner Erinnerung zunächst beim Filmfestival Max Ophüls Preis in Saarbrücken mit Hannelore Elsner als Moderatorin. Erst später wechselten wir mit der Preisverleihung zur Berlinale.
1999 war auch für die Berlinale ein historisches Jahr. Es war das letzte Mal, dass die Berlinale rund um den Kurfürstendamm standfand und die Wettbewerbsfilme ihre Premiere im Zoo-Palast hatten. Der Goldene Bär ging damals an Terrence Malicks The Thin Red Line. Im Jahr darauf wechselte die Berlinale noch unter Leitung von Moritz de Hadeln an den Potsdamer Platz. Die goldenen Zeiten waren bald vorbei. Währenddessen ist der »Preis der deutschen Filmkritik« heute vital wie eh und je und wird seit zwei Jahren in den Räumen der ehrwürdigen Akademie der Künste am Pariser Platz verliehen.
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Die diesjährigen Preisträger im Überblick:
BESTER SPIELFILM – Roter Himmel von Christian Petzold
BESTES SPIELFILMDEBÜT – Piaffe von Ann Oren
BESTE DARSTELLERIN – Christina Große für Alaska
BESTER DARSTELLER – Lorenz Hochhuth für Drifter
BESTES DREHBUCH – Christian Petzold für Roter Himmel
BESTE BILDGESTALTUNG – Helena Wittmann für Human Flowers of Flesh
BESTE MONTAGE – Andreas Wodraschke für Sonne und Beton
BESTE MUSIK – Diego Ramos Rodríguez für Die Theorie von Allem
BESTER DOKUMENTARFILM – Landshaft von Daniel Kötter
BESTER KINDERFILM – Kannawoniwasein! von Stefan Westerwelle
BESTER KURZFILM – Slimane von Carlos Pereira
BESTER EXPERIMENTALFILM – The early rains which wash away the chaff before the spring rains von Heiko-Thandeka Ncube
Mit dem Ehrenpreis zeichnet der Verband der deutschen Filmkritik in diesem Jahr Jutta Brückner aus. Den Innovationspreis erhält Oliver Zenglein (Details).
Als einziger deutscher Filmpreis, der ausschließlich von Kritiker*innen vergeben wird, zeichnet der Preis der deutschen Filmkritik seit 1956 deutsche Filme aus, die nicht nach wirtschaftlichen, länderspezifischen oder politischen Kriterien bewertet werden, sondern ausschließlich nach künstlerischen. Über die Preisvergabe entscheiden Jurys aus Mitgliedern des Verbandes der deutschen Filmkritik. Alle Filme hatten im Referenzjahr des Preises einen Kinostart oder Premiere auf einem deutschen Festival.
Der Autor Peter Kremski ist Vorstandssprecher des Verbands der deutschen Filmkritik (VdFk).