Tarantino, Coppola-Clan |
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(Foto: Filmkunstwochen München) |
Alle Neune: Genau so viele Filme hat der Quentin Tarantino bislang gemacht, nach dem zehnten wolle er aufhören. Einen ersten zehnten Film hat er kürzlich erst abgebrochen. Der sollte The Movie Critic heißen, wie unschwer zu erkennen hätte es um einen Filmkritiker gehen sollen – allerdings von Pornofilmen. Heiße Ware, angesiedelt in den Siebzigern. Das wurde Tarantino jetzt wohl doch zu heiß, immerhin hätte er entgegen der puritanischen Welle in Amerika noch einmal Deep Throat erwähnen müssen. Und anderes, die richtig heiße Scheiße. In Wort und Bild.
So ist es also noch nicht vorbei mit der Tarantino-Spannung. Zeit bleibt also, sich entspannt noch einmal alle neune anzusehen, mit denen sich Tarantino – auch mit kleinen Tricks wie bei Kill Bill, Vol. 1 und 2, bislang beschied. Die Leopold Kinos in München zeigen unter der neuen Leitung von Michael Hehl und Daniela Bergauer bis zum 12. August das gesamte Tarantino-Portfolio in Originalversion ohne Untertitel.
Alle Titel, alle Spieltermine
Die Filme des Coppola-Clans – Francis Ford, seine Frau Eleanor und Tochter Sofia –passen nicht in ein Kino. Deshalb teilen sich die »Monopolisten« das Werk auf ihre einzelnen Kinos auf. Sofia Coppola läuft im Arena, Francis Ford Coppola im Monopol und Rio und Eleanor Coppola ist mit ihrem eher übersichtlichem Werk ebenfalls im Monopol zu sehen.
Die wichtigsten Filme von FFC sind natürlich dabei: Der pate i-iii, Apocalypse Now, in der Final Cut Version, also jener, die FFC als letztgültige bestimmt hat. FFCs Frau Eleanor hat darüber den Dokumentarfilm Hearts of Darkness geschaffen, ein ultimatives Making-Of.
Hinzu kommen, und das macht die Filmkunstwochen-Reihe so aufregend, die Filme, deren Titel man eher kaum oder nur insidemäßig kennt: Der Dialog, Die Outsiders, Bram Stoker’s Dracula. Sofia Coppola, die für ihren Auftritt in DER PATE III eine Goldene Himbeere erhalten hat, womit sie ihre Schauspielkarriere für beendet erklärt hat, ist eine der ersten jungen Regisseuren des New New Hollywood. Das war noch anders, als sie mit dem Filmemachen begann: »There’s so many more female directors than when I started. That‘s encouraging«, sagt sie. Und hat ikonische Filme geschaffen. The Virgin Suicides und Lost in Translation sind zwei davon, die anderen sind zumindest sehr bekannt geworden und haben alle dieses bestimmte Je ne sais quoi, das verführerisch und gleichzeitig kraftvoll. Die wichtigsten sind vielleicht die Filme, die Vater-Tochter-Beziehungen ausleuchten wie Somewhere, oder Generationenunterschiede wie in Lost in Translation. Vielleicht gehört sogar ihr jüngster Film Priscilla dazu, über die Ehe von Elvis Presley mit dem ungleich jüngeren Groupie, die sich nur ganz allmählich emanzipieren kann. Das darf dann gerne auch als Schlüsselwerk gelesen werden.
Alle Filme, alle Spieltermine (noch bis 14.8. in München)