»Grillenzirpen, ein verspieltes Katzenbaby, eine alte Dame auf dem Sofa: Bilder voll Ruhe und Harmonie, die den Raum eröffnen für eine Lebensgeschichte von Widerstand. Sonja war eine der ersten weiblichen Partisanen in Jugoslawien. Ruhig und klar erinnert sich die 97-Jährige an ihren Weg von der Studentin, die progressive Literatur liest, zu der Widerstandskämpferin, die Auschwitz überlebt. Archivmaterial ist abwesend, auch Sonja ist selten im Bild. Dafür sehen wir gegenwärtige Landschaftsbilder als Resonanzräume, die Platz lassen für eigene Gedanken und Reflexionen.
Über zehn Jahre haben die Filmemacherin Marta Popivoda und Sonjas Enkelin, Ana Vujanović, die auch als Co-Autorin mitwirkte, ihre Gespräche mit Sonja aufgezeichnet. Sonjas Stimme als Zeitzeugin prägt den Film, doch anstelle einer Bebilderung über historische Fotos oder Filmaufnahmen zeigt die Kamera Aufnahmen aus dem Heute: Wiesen und Wälder, Bäche und Flüsse, Stoffe und Textilien, und immer wieder Sonja mit ihrem Mann in ihrer kleinen Wohnung in Belgrad. Nach und nach finden auch handschriftliche Tagebucheinträge von Ana ihren Weg ins Bild, den Prozess des Filmprojektes ebenso reflektierend wie den neu aufkeimenden Faschismus in Europa.« (Frauenfilmfest Dortmund-Köln 2021)
Landscapes of Resistance (Pejzaži otpora) (OmeU) (+Kurzfilm »Distance Film«) | Filmmuseum München | Do. 19:00 (Underdox-Eröffnung · zu Gast: Regisseurin Marta Popivoda, Kameramann Ivan Marković und »artist in focus« Siegfried A. Fruhauf) (artechock-Ankündigung) |