»Rom im Jahre 65 n. Chr. Im Rhetorik-Unterricht mit seinem Mentor Seneca übt Kaiser Nero eine Rede. Leider vergeblich, das IQ-Gefälle ist augenscheinlich, der Herrscher spürt die Überlegenheit des Senators und wird ärgerlich. Und das ist nicht gut, hat er doch gar engste Familienmitglieder in blinder Wut um die Ecke gebracht. Seneca ahnt, dass das grausame Köpferollen bald auch ihn treffen kann, ist allerdings doch überrascht, als ihm Nero, auf dem Höhepunkt seines despotischen Regimes und meist als 'Mr. President' tituliert, den Befehl erteilt, sich selbst zu töten. … Das an Exzess-Pointen, Splatter-Sarkasmus und Liebe zur verbalen Preziose kaum zu überbietende filmische Feuerwerk ist hochspektakulär und hochaktuell und stellt im Kern die Frage: die intelligente Elite – Tyrannenopfer oder opportunistische Kollaborateure?« (Berlinale 2023)