Cinema Moralia – Folge 179
Splitter zukünftiger Erinnerung |
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Hitlers Hollywood goes Jerusalem – Ilse Aichinger und Claude Lanzmann sind mit dabei | ||
(Foto: Rüdiger Suchsland) |
»Die Erinnerung splittert leicht, wenn man sie zu beherrschen sucht. Selbst die Frage nach der Möglichkeit ihrer Existenz überlässt sie nicht dem, der darauf besteht.« schreibt Ilse Aichinger in ihrem großen Erinnerungsbuch »Film und Verhängnis«. Und weiter: »Wer die Chance, halbwegs früh wegzubleiben, endgültig versäumt hat ... sollte seine Verluste
leicht nehmen, um ihnen gerecht zu werden. Er hat ohnehin nichts als den Atem gewonnen, der sie jederzeit so möglich macht.«
Mit Hitlers Hollywood geht es morgen nach Jerusalem, und weil dies ein spezieller Ort für diesen Film ist, gehört Ilse Aichinger ins Gepäck und Claude Lanzmann. Sie müssen die Pole bilden, um dem Publikum bei der Vorführung am Freitag zu erklären, warum ich ihnen
viel Spaß wünsche, und es ernst meine. Ein Film wie »Shoah« kann nur einmalig bleiben, aus prinzipiellen, nicht nur praktischen Gründen. Auf eine gewisse, natürlich nie mit Shoah nur annähernd gleichzusetzende Weise, bringt auch Hitlers Hollywood die Täter zum Sprechen, und in den
Leerstellen vielleicht auch die Anderen.
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Es ist unübersehbar: Mit »Me Too« und der Welle der Frauenthemen geht es nach bald einem Jahr offenbar langsam zu Ende. Der Hype verliert an Schwung. Woran das liegt, ist schwer zu sagen. Es mag daran liegen, dass das Thema in seiner Podien- und Talk-Show-Tauglichkeit langsam auserzählt ist, dass es auch Frauen leid sind, immer dieselben oder doch sehr ähnlichen Opfergeschichten aneinanderzureihen, weil das die Gesellschaft und die Frauen in ihnen nicht weiter bringt. Es mag
auch daran liegen, dass doch auch immer mehr Menschen auffällt, dass das ständige klagende »Ich auch«, »Ich auch«, »Ich auch« eher dem Niveau von Vierjährigen entspricht, als der Differenzierungsfähigkeit erwachsener Menschen.
Jedenfalls hat »Me too« und der ganze »Hashtag-Feminismus« (Svenja Flaßpöhler) nicht so sehr sensibilisiert, sondern abgestumpft. Vorherrschend scheint auch bei vielen Frauen in Amt und Würden die Meinung »da müssen wir jetzt durch« zu sein. Bei Männern
sowieso – ja, »leider«, und die Antwort auf »warum ist das denn so?« muss ich ein andermal zu geben versuchen.
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Dass es so ist, sieht man erstens auf die alles in allem gelangweilte und lasche Reaktion der »Me Too«-Fraktion auf den sogenannten »Fall Gebhard Henke«.
Wir erinnern uns: Es gibt anonyme Vorwürfe, ohne Zeugen. Weil sie anonym sind, kann sich der Beschuldigte nicht wehren. Dann gibt es in der »Zeit« eine Charlotte Roche (»Schriftstellerin und Moderatorin«). Sie wirft Henke vor, sie 2013 bei einer Veranstaltung anlässlich der Verfilmung ihres Buchs »Schoßgebete« an den Po
gefasst zu haben. Sie habe sich damals nicht gewehrt. Die seinerzeit anwesende Hauptdarstellerin Lavinia Wilson konnte sich auf Nachfrage an keinen Übergriff erinnern.
Ansonsten: kein Name. Kein Ort. Nichts.
Die »Zeit« fragt im Interview mit Henke allen Ernstes: »Sie gelten als großer Flirter, der bei Frauen gern auslotet, was geht.« Angenommen, diese tendenziös formulierte Behauptung stimmt: Ist Flirten jetzt auch schon strafrechtlich relevant?
Niemand sagt dem
Beschuldigten, was er wann und wo mit wem getan haben soll. Wie soll er sich gegen derartige Denunziationen wehren?
Davon abgesehen weiß ein jeder, und dazu muss man nicht Filmemacher sein, dass Redakteure vielleicht oft schlechte und unselige Einflüsse haben, wie umgekehrt auch oft gute, den Film rettende. Aber nie entscheiden sie allein ohne Kollegen, ohne die Produktion und die Regie über Rollenvergaben.
Dem Vergleich, so Henkes Anwalt Peter Raue, habe man nur aufgrund »der
normativen Kraft des Faktischen« zugestimmt, »ein solcher Prozess durch zwei Instanzen kann zwei Jahre dauern. In diesen zwei Jahren muss der Betroffene, hier also Herr Henke, ohne Gehalt und Sozialleistungen auskommen, wahrscheinlich wäre sein Vertrag beendet gewesen, bevor eine letztinstanzliche Entscheidung fällt. Dann wird der Prozess zur Farce.«
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Festhalten sollte man auch, dass 16 recht prominente Unterzeichnerinnen aus der deutschen Film- und Fernsehbranche in einem offenen Brief einen differenzierteren Umgang mit Belästigungsvorwürfen fordern.
Wir können und wollen daher nur für uns und über unsere Erfahrungen sprechen. Das aber möchte wir hiermit tun und ausdrücklich sagen: Gebhard Henke ist uns und unserer Arbeit in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten stets respektvoll begegnet.
Zu den
Erstunterzeichnerinnen des offenen Briefs gehören unter anderem die Schauspielerinnen Barbara Auer, Caroline Peters und Anna Schudt, die Regisseurinnen Feo Aladag, Isabel Kleefeld, Hermine Huntgeburth, Pia Marais und Lola Randl sowie die Produzentinnen Anja Uhland und Annette Pisacane.
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Auf ein bemerkenswertes, mich überraschendes Zitat aus dem »Zeit«-Gespräch mit Gebhard Henke möchte ich hier besonders aufmerksam machen. Ich weiß nicht, ob das so stimmt, aber mir scheint, im Wesentlichen schon:
Filmschaffende treffen bei den Entscheidungsprozessen im Wesentlichen auf Frauen, Sie haben es bei den Spielfilmen kaum noch mit Männern zu tun. Keine einzige Film- und Medienförderung in Deutschland liegt noch in männlicher Hand, weder in München noch in
Nordrhein-Westfalen noch in Hamburg. In den neun ARD-Landesrundfunkanstalten gibt es sieben Fernsehspielchefinnen, nur zwei Männer, einer davon bin ich, und mein Vertrag endet am 31. Januar 2020. Und meine Stellvertreterin ist auch eine Frau. Inklusive Chef und Stellvertreterin gibt es im WDR-Programmbereich acht Frauen und vier Männer, also 70 Prozent Redakteurinnen. Das heißt, ich komme in Gesprächssituationen, da ist eine Autorin, eine Regisseurin, eine Produzentin,
eine Producerin, eine Redakteurin, eine Redaktionsleiterin. Ich komme zu sechs Frauen, die betreuen das Projekt.
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Und noch eines: »In meiner Position kann man nicht arbeiten, ohne Kreative zu enttäuschen. Sie drucken doch auch nicht in der ZEIT alle Artikel, die Ihnen angeboten werden. Bei uns hat das natürlich noch andere Dimensionen: Wenn eine Produzentin einen Film für 1,4 Millionen Euro nicht mit uns machen kann, so ist das eine herbe Enttäuschung. Wir haben über 1000 Angebote pro Jahr, die wir prüfen. Das führt nicht gerade zu Lustgefühlen, wenn man so oft Nein sagen muss. Rechnen Sie das auf 20 Jahre hoch – so lange bin ich jetzt Chef –, das heißt, ich sage viel mehr Leuten Nein als Ja. Und das enttäuscht die Abgewiesenen.«
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Ist dies nun ein mieses Arbeitsrecht in Deutschland, wo der bloße Verdacht – eines sexuellen Übergriffs – ausreicht, um zu kündigen? Nein denn ein Verdacht muss sich auf konkrete nachweisbare Tatsachen stützen. Falsche Tatsachen oder nicht nachprüfbare Behauptungen ins Blaue hinein können eine solche Verdachtskündigung nicht rechtfertigen.
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Was man aus dem »Fall Henke« in jedem Fall lernt, vor allem wenn man Redakteur ist: Ihr seid auch nicht mehr vor irgendetwas sicher. Darum, ganz banal gesagt, macht sehr, sehr regelmäßige Backups des Computers, fertigt Kopien der Papierinhalte des Schreibtischs an, und sichert Eure Mail- und Telefon-Kontakte. Besorgt Euch sofort private Mail-Adressen und eine private Telefonnummer, und teilt diese den wesentlichen Bekannten »für den Fall der Fälle« mit. Auch ihr könnt keinem trauen.
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Die »Zeit«, ist das noch niemandem aufgefallen, ist in letzter Zeit gar kein Informationsmedium mehr, sondern mehr denn je ein Kampagnenmedium. Kampagnen im MeToo-Fahrwasser gegen Dieter Wedel und Gebhard Henke und der Kampagne für das Bleiben von Dieter Kosslick als Berlinale-Chef.
Wer sich bei ihnen mit Material meldet, das nicht den Erwartungen entspricht, bekommt zu hören: »Wir verfolgen das nicht, denn unsere Recherchen gehen in einen andere Richtung.«
Zu Deutsch: »Wir
wollen anklagen, Ankläger sein, nicht objektiv informieren.«
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Die Journalisten, nicht »Opfer«, bedienen die Maschine. Mit anderen Worten: Es sind vor allem die Medien selbst, die nun ermitteln. Die sich aufspielen zu einer Ersatzpolizei, Ersatzstaatsanwaltschaft, die nicht berichten, was ist, sondern Fakten konstruieren, einseitig ermitteln, nicht interessiert an Wahrheitsfindung, sondern an Sensation.
Sie sind auch nicht wie die richtige Polizei und Ersatzstaatsanwaltschaft irgendwelchen Regeln verpflichtet.
Manche werden in
ihrem Furor, der gelegentlich, aber nicht immer verständlichen Wut, zu einer modernen Form von Schreibtischtätern, die die Grundprinzipien der Rechtsstaatlichkeit mit Füßen treten. Besonders die ZEIT spielt eine unangenehme Rolle und praktiziert offenen Zynismus – eine BILD-ZEITUNG für Bildungsbürger.
Die »Aufdeckung« und mehrfache Aufbereitung des »Fall Wedel« wie jetzt des »Fall Henke« hat vor allem den Zweck, dass die brave Moraltante endlich als
Expertenblatt für Sexismus wahrgenommen wird und gegenüber der Konkurrenz die »Me too«-Lufthoheit behält. Darum spielt man Ping-Pong: Leonie Seifert – »bildschön und blitzgescheit« laut Hamburger Morgenpost und übrigens die derzeitige Freundin von Peter Lohmeyer – ist dann zuständig für die Geschichten »der Frauen« und die Angriffe auf Männer, Sabine Rückert, deren Texten man anmerkt, dass sie den ganzen Kram weniger aufregend findet, darf demgegenüber
ausgleichen.
Und am Ende kommentiert irgendwann Bernd Ulrich auf Seite 1: »Das sollte geschehen!«
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Zweites Indiz: Dieser Tage wurden die Programme der Festivals von Locarno und Venedig bekannt gegeben. Und was lesen wir da?
In Locarno finden sich unter 15 Wettbewerbsfilmen nur drei Regisseurinnen. Da muss sich der zukünftige Berlinale-Boss schon bei der Pressekonferenz darauf hinausreden, dass »fast die Hälfte der Filme einen Frauennamen im Titel« habe. Na dann! Aber weil Locarno mit seiner sehr wenig markttauglichen Auswahl im Grunde recht unwichtig ist, gibt es danach
auch keinen Shitstorm, wie im Fall von Cannes' Direktor Thierry Fremaux.
In der Piazza sieht es nicht anders aus: Wieder nur zwei Frauen von nunmehr 17 Filmemachern.
Mit absurder Witzischkeit meldet Variety diese Abwesenheit von Regisseurinnen als Triumph der »Female Characters«. Oder ist das deren Form
subtiler Kritik?
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Manches spricht dafür, dass Carlo Chatrian sich das eigentlich etwas anders wünscht. Was ist also passiert? Keine weiblichen Einreichungen? Das böse Venedig, das ihm Filme weggeschnappt hat?
Oder versucht er gar absichtlich die Erwartungen vor der Berlinale-Machtübernahme zu senken?
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In Venedig sind es noch weniger Frauen: Eine von 21 Wettbewerbsfilmen: Jennifer Kent’s »The Nightingale«. Und Venedigs künstlerischer Direktor Alberto Barbera ist sich des eigentlichen Problems auch bewusst: Quoten helfen nicht, die Filme müssen besser werden. Sollte eine Quote eingeführt werden, würde er seinen Posten zur Verfügung stellen, erklärte Barbera bei der Pressekonferenz am Mittwoch: »I’m going to say this a bit bluntly: The day in which I had to choose
a film solely because it’s made by a woman I would change jobs!«
Weibliche Filme seien definitiv in der Minderheit – 15 der 70 Titel der offiziellen Selektion. Aber nur 21 Prozent der eingereichten 1.650 Filme stammten von einer Regisseurin. Es liegt nahe, dass man da auf keine höheren Zahlen kommt.
Aber Barbera fügte hinzu: »We don’t look at films based on gender. We look at them based on quality.«
Qualität als einziges Kriterium sei das Gegenteil von
Diskriminierung, es sei eine Form des maximalen Respekts.
Auch für das Urteil der Kuratoren einer Auswahlkommission gilt also: Nein heißt Nein.
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Es war unfassbar: Carlo Chatrian war kaum zum neuen Berlinale-Leiter ernannt, da hielt es der Verband deutscher Drehbuchautoren (VDD) schon für nötig, ihn öffentlich zu schurigeln und ihm gleich mal zu erklären, wie das in Deutschland so läuft, wer hier Kellner ist und wer Wirt. »Chatrian macht ersten groben Fehler« posaunte am 27.06.2018 im sogenannten Branchenblatt »Blickpunkt:Film« der geschäftsführende VDD-Vorstand Sebastian Andrae. Die »systematische Vernachlässigung«
der Autorinnen und Autoren habe dem deutschen Film »mehr geschadet als alles andere«, aber »Gut entwickelte Drehbücher sind die Grundlage erfolgreicher Kinofilme, an der Kasse oder auf Festivals. ... Ein Neuanfang muss den Ideengebern und Stoffentdeckern nicht nur in den Festivalkatalogen endlich den gebührenden Platz einräumen, sondern auch auf Premieren und vor allem in der Auseinandersetzung darüber, was der Kinofilm heute und morgen noch sein kann.«
Na, super, dass es
Chatrian endlich mal einer gesagt hat.
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Ameisenmann und Wespenfrau. Ant-Man and the Wasp, der »Ameisenmann« ist ein weiterer Held des immer undurchschaubareren Marvel-Superhelden-Universums: In dem jetzt herauskommenden Film spielt Paul Rudd den ehemaligen Dieb Scott Lang, der mithilfe eines Spezialanzugs seine Größe verändern kann. Zunächst hat er aber mit Alltagsdingen zu kämpfen: Unter polizeilichen Hausarrest gestellt, kann er sich um seine zehnjährige Tochter kümmern. Hier erweist sich Ant-Man als der alltäglichste Held des Marvel-Teams – zugleich ist dieser Film auffallend genderkorrekt durch-designed, denn so wie er erstmal den modernen Vater als Super-Daddy geben muss, geht es dann auch weiter: Ant-Man verbündet sich mit der Superheldin »The Wasp«/Hope van Dyne (Evangeline Lilly). Die Wespe soll nun im Zusammenspiel der beiden Titelhelden schön gleichberechtigt sein, deswegen rettet sie »Ant-Man« ein paarmal aus kniffeligen Situationen. Nichts dagegen zu sagen, außer dass diese Momente immer eine Spur zu dick aufgetragen sind – so als müsse der Film für einen ästhetisch blinden Tugendausschuss überdeutlich klar machen, dass Frauen überall hinkommen und alles dürfen, und im Zweifel immer noch etwas besser sind, als die Jungs.
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Auch in technischer Hinsicht gibt Ant-Man and the Wasp einen Vorgeschmack auf eine Zukunft des Kinos, die man vielleicht gar nicht erleben möchte. Denn der Film ist in seinen Effekten spektakulär, vor allem wegen seines Spiels mit Raum- und Größenverhältnissen. Immer wieder führen atemberaubende Verkleinerungsaktionen die Hauptfiguren in den Nano-Space. Alles ist möglich –
bevor man hier jubelt, sollte man sich aber klar machen, dass hier auch die Täuschungs- und Manipulationsmöglichkeiten des Kinos auf die Spitze getrieben werden. Man kann den Bildern nicht mehr trauen. Dazu gehört dann, dass Michael Douglas in diesem Film zwischenzeitlich ein computertechnologisches Facelifting verpasst bekommt, um jünger zu wirken, denn ein Teil des Films spielt 30 Jahre früher. Auch das ist ein charmanter Einfall, lässt uns aber eine Zukunft ahnen, in der
Douglas dann zusammen mit Greta Garbo die Hauptrolle spielt und John F. Kennedy in einem Gastauftritt begegnet. Will man das wirklich?
Derartige Fragen überfordern Ant-Man and the Wasp. Der von Peyton Reed inszenierte Film ist ein typisches Produkt der heutigen Disney-Studios: Sehr aufgeräumt, sehr amerikanisch-puritanisch, sehr pädagogisch-wertvoll Familienwerte predigend. Über diese
blitzsaubere Alltäglichkeit gerät in Vergessenheit, dass Kino ja auch etwas mit Exzess und Überschuss und ganz unalltäglichem Abenteuer zu tun hat.
Immerhin macht »Ant-Man & the Wasp« durch seinen Charme vergessen, wie seicht er ist. Man kann dem Film nicht böse sein, aber richtig weiterempfehlen kann man ihn auch nicht – nettes Superheldenkino, das nicht schlecht funktioniert, aber weder die Rasanz noch die Tiefe und den Handlungsernst anderer Marvel-Filme hat.
Will er auch gar nicht. Schade um den ganzen Aufwand.
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Man kann den Bildern nicht mehr trauen. Natürlich kann man das eigentlich schon lange nicht mehr
(to be continued)