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schon gesehen? achterbahn der kunst
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Tagtäglich gehen, radeln, fahren, hetzen oder spazieren wir durch München. Über Plätze, vorbei an Gebäuden und Brunnen führt uns unser Weg kreuz und quer durch die Stadt. Alle haben sie eine Geschichte. Doch wer kennt sie? Häufig stehen auf diesen Plätzen auch noch Kunstwerke rum. Doch wer kennt sie? Auf den ersten Blick erkennt man vieles: die Neue Pinakothek, den blauen Punkt am Gasteig, die Quadriga auf dem Siegestor... Doch bei einem zweiten genaueren Blick, was weiß man überhaupt darüber? Deshalb haben wir unser Magazin nun um die Reihe "Schon gesehen...?" erweitert. Einmal im Monat erscheint ein Beitrag zu einem Thema, von dem wir annehmen, daß viele es schon gesehen haben, doch die wenigsten genaueres darüber wissen. | |
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...daß in der Neuen Pinakothek eine 8 verborgen liegt? Wer sich den Grundriß der Neuen Pinakothek einmal genau anschaut, wird erkennen, daß die Säle der Gemäldegalerie, welche um zwei Innenhöfe angeordnet sind, die Form einer 8 bilden. Unter entsprechendem Richtungswechsel der Führungslinie reihen sich 22 Säle und 9 Kabinette aneinander. Doch die 8 erstreckt sich nicht nur in zwei Dimensionen. Durch ansteigendes und absteigendes Bodenniveau der Säle ist sie sogar dreidimensional erfahrbar. Hat man die Hälfte der Säle durchschritten, ist man im ersten Stockwerk angelangt. Daraufhin kehrt der Besucher in der zweiten Hälfte des Rundgangs sanft absteigend auf das Niveau der Eingangshalle zurück. Durch den An- und Abstieg der Säle ist die Überschneidung der beiden Hälften der 8 möglich, ohne daß der Besucher einen Saal zweimal betritt und dadurch in Verwirrung gerät. Unbemerkt führt und leitet ihn die 8 in ihren Windungen durch die europäische Malerei des 19. Jahrhunderts, wie sie außer in der Nationalgalerie in Berlin sonst nirgends in Deutschland in diesem Umfang zu sehen ist. Der Besucher ist jedoch nicht gezwungen stets den vollen Rundgang zu absolvieren. Der Weg kann nach Belieben abgekürzt werden, indem man nur die halbe 8 abgeht oder über offene Arkadengänge entlang der Innenhöfe noch mehr Säle ausläßt. Der Kern der Sammlung geht auf König
Ludwig I. von Bayern zurück. In seinem Auftrag erbaute August
von Voit 1846-53 ein öffentliches Museum für die königliche
Privatsammlung. Dieser Vorgängerbau der heutigen Neuen Pinakothek
fiel 1944 einem Bombenangriff zum Opfer. Die zuvor ausgelagerten
Gemälde überstanden den Krieg unbeschadet, doch waren
sie nun heimatlos geworden. Von 1946 bis 1953 wurden Gemälde
der Alten und Neuen Pinakothek im Haus der Kunst ausgestellt.
Nachdem die Ruine der "alten" Neuen Pinakothek 1949 abgerissen
worden war, erfolgte 1966 die Ausschreibung eines Ideenwettbewerbes
für einen Neubau. Aus fast 300 Vorschlägen wurde der
Entwurf des Münchener Architekten Alexander von Branca ausgewählt.
Der Neubau erfolgt dann von 1975 bis 1981. | |
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Alexander von Branca äußerte sich einmal über
seinen Weg als Architekt: "Menschliches Leben bedeutet Weg, Vergangenheit,
Gegenwart und auch Zukunft, im Ganzen und in jedem Einzelnen.
(...) Der Weg zwischen erstarrtem Bewahren und jederzeitiger
Gegenwärtigkeit ist schmal aber schön und aufregend
zu gehen." Seine Worte lassen sich auch auf sein Bauwerk übertragen.
Mit dem Beschreiten des Rundgangs begibt sich der Besucher auf
einen Spaziergang durch die menschliche Historie. Eine liegende
8 ist in der Mathematik das Symbol für Unendlichkeit. Der
Mensch kann nur einen kleinen Teil davon abschreiten und überblicken.
Auch nur einen kleinen Ausschnitt seiner Vergangenheit überblickt
der Besucher bei einem Gang durch die Neue Pinakothek. Derzeit erstreckt sich der Rundgang zwar, erweitert durch die Gemälde der Alten Pinakothek, über einen größeren Zeitabschnitt - 600 Jahre Malerei - doch auch diese stellen immer nur einen Ausschnitt aus der Geschichte dar. Von Branca formulierte einen entsprechenden Gedanken: "Das Wesen der Kunst in einem tieferen Sinne ist (...) die Darstellung dessen, daß diese Welt offen ist, ihr Horizont weit und ihre Dimension unendlich und daß diesen Dimensionen die Tiefendimension des Menschen entspricht, der sich selbst in der Zurückverfolgung seines Wesens nicht ausloten kann." Weitere Bauwerke von Brancas in
München: | |
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Man sieht sie wieder, die kleinen grünen Inseln inmitten
der Stadt, die kleinen Stückchen Nadelwaldes, die sich der
City bemächtigen. Ausgerechnet zur unfruchtbaren Zeit der
kurz- und unterbelichteten Tage. Überall sieht man Menschen, die nach und nach die grünen Flecken der Stadt lichten und die stacheligen Bäumchen, hübsch in Großmaschiges verpackt, in ihre Wohnungen schleppen. Aber seit wann ist das so, wie kam es dazu, wo liegen Wurzeln und Gründe für dieses eigentlich seltsam anmutende Gebaren zur Weihnachtszeit? Die Entwicklung des Weihnachtsbaumes hat keinen eindeutigen
Anfang, vielmehr setzt sie sich aus verschiedenen Bräuchen
verschiedener Kulturen zusammen, denen jedoch eines gemeinsam
ist: die Winterzeit und die Verwendung von immergrünen Pflanzen.
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Im Mittelalter hatte sich bereits das Schmücken ganzer Bäume
zu bestimmten öffentlichen Festlichkeiten entwickelt, wie
z.B. des Maibaums oder Richtbaums. Zu Weihnachten wurden in der
Kirche Paradiesspiele aufgeführt, zu denen ein "Paradiesbaum",
der durchaus auch ein Laubbaum sein konnte, mit Äpfeln und
ungeweihten Hostien behängt wurde. Der Apfel diente hier
als Zeichen der verbotenen Frucht und erinnerte so an den Sündenfall
und natürlich auch an die Befreiung von der Erbsünde
des Menschen durch Jesus Christus. Noch bis ins 19.Jahrhundert hinein schmückte man in Norddeutschland seinen Christbaum mit Adam und Eva, inklusive der Schlange, aus Holz oder gebacken. | |
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Der "richtige" Weihnachtsbaum wie wir ihn kennen, entstand lange
später. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus
dem Jahre 1419 und zeigt noch immer den für die Allgemeinheit
bestimmten Charakter. Die Freiburger Bäckerschaft hatte
nämlich einen Baum mit allerlei Naschwerk, Früchten
und Nüssen behängt, den die Kinder nach dem Abschütteln
an Neujahr plündern durften. Die Zünfte und Vereine waren es schließlich, die sich ein immergrünes Bäumchen in die Stube holten. Bis zum 30-jährigen Krieg wurde die Sitte der Stubenbegrünung mit Zweigen auch beim gemeinen Volk beliebt, so daß Naturschutz auch damals ein aktuelles Thema wurde. Die Kirche, der große Waldgebiete gehörten, schritt nun gegen das Plündern des Waldes zur Weihnachtszeit ein, da sie zudem den heidnischen Zweck, der nach wie vor dahinter stand, nicht billigen konnte. Erst nach dem Krieg ging der Baum auch in private Stuben von wohlhabenden Bürgern ein, wo er mit Papierblumen, Backwerk und Früchten geschmückt wurde. Üblich war der hängende Weihnachtsbaum. Man hängte ihn entweder mit der Spitze nach oben oder unten auf, eine Möglichkeit, die bis zum Einzug der Stuckdecken im 19. Jahrhundert oft beibehalten wurde. | |
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Die Stadtbevölkerung mußte vorerst noch mit Zweigen
und dort anfallendem Grün auskommen, bis schließlich
ab der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts Tannen- und Fichtenschonungen
angelegt wurden, die den städtischen Bedarf an Weihnachtsbäumchen
decken sollten. Ende des 19. Jahrhunderts kann sich die Kirche der allgemein so großen Beliebtheit des Bäumchens nicht mehr erwehren und bindet es schließlich in ihre Festlichkeiten mit ein. Der Christbaum ist endlich da. | |
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Wie der Mensch unterliegt auch der Baum verschiedenen Moden.
So kommt er im Biedermeier auf den Tisch, hübsch ordentlich
von einem Zaun umgeben und mit Geschenken für die Kinder
behängt. Der Jugenstil möchte ihn von allem überflüssigen Schnickschnack befreien, ihn einheitlich in Weiß und Silber halten und bringt so schönen Schmuck wie gläserne Eiszapfen hervor. Doch so ästhetisch bleibt er nicht lange, der Nationalismus fordert seinen Tribut und behängt das unschuldige Bäumchen während des ersten Weltkrieges mit Bömbchen, U-Bötchen und niedlichen eisernen Kreuzen. Die Geschmacklosigkeit wird noch weiter gesteigert, als die Nationalsozialisten das Heft in der Hand halten und dieses auch, genannt "Deutsche Kriegsweihnacht" im Advent verteilen, um christliche Inhalte in germanische umzudeuten. So solten denn Christbaumanhänger "ahnenüberkommene Sinnbilder einer germanischen Weltschau" sein, wie z.B. Rune und Hakenkreuz oder Kugeln mit der Aufschrift "Heil Hitler". Merkwürdige Ausprägungen. Die Geschichte des Weihnachtsbaumes hält also für jeden etwas bereit, auf das er seine Ablehnung oder Befürwortung stützen kann. Doch meist ist es ja die eigene Geschichte, die einem entweder verklärende Nostalgie oder kühles Schaudern bereitet, wenn man an den nadeligen Gesellen denkt. | |
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"ha, welcher saft! welcher gehalt!
welches elexir!" "Berge von unten, Kirchen von außen, Wirtshäuser von innen!", Pasinger Fabrik besprechung von milena greif italien in schwarz-weiß
art from the uk
blütenblätter an der hand
bestechende
kleinteiligkeit culinaria romana
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