Oeconomia

Deutschland 2020 · 89 Minuten · FSK: ab 0
Regie: Carmen Losmann
Drehbuch:
Kamera: Dirk Lütter
Schnitt: Henk Drees, Carmen Losmann

»In seinem Essay „Die Fabrik des verschul­deten Menschen“ aus dem Jahr 2011 schreibt der Philosoph Maurizio Lazzarato: ›Die Schulden stellen kein Hemmnis für das Wachstum dar; im Gegenteil, sie sind der ökono­mi­sche und subjek­tive Motor zeit­genös­si­scher Ökonomie. Die Fabri­ka­tion der Schulden, also die Konstruk­tion und Entwick­lung des Macht­ver­hält­nisses Gläubiger-Schuldner, bildet das stra­te­gi­sche Zentrum neoli­be­raler Politik.‹ Mit Oeconomia unter­nimmt Carmen Losmann eine Reise in dieses stra­te­gi­sche Zentrum. Das ist ohne Frage ein ehrgei­ziges Unter­fangen, denn viele Vertreter*innen des Banken- und Finanz­sek­tors reden lieber nicht vor einer Kamera, und denen, die sich darauf einlassen, fehlen mehr als einmal die Worte. So trans­pa­rent die Archi­tektur von Banken und Geld­in­sti­tuten sich gibt, so schnell verschließen sich die Türen für die recher­chie­rende Regis­seurin. Sie macht aus der Not eine Tugend, indem sie unter anderem Tele­fon­pro­to­kolle und compu­ter­ge­ne­rierte Bilder einsetzt, damit das Abstrakte und schwer Verständ­liche anschau­li­cher wird.« (Berlinale 2020)