67. Berlinale 2017
»Toni Erdmann« gewinnt auch auf der Berlinale |
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Hätte mehr Preise verdient: Nicolette Krebitz' Wild | ||
(Foto: NFP marketing & distribution GmbH / Filmwelt Verleihagentur GmbH) |
Die Rede von Lilith Stangenberg war ohne Frage die schönste des Abends. Für ihre Rolle in Nicolette Krebitz Wild wurde Lilith Stangenberg zur besten Darstellerin des Jahres gekürt. Auch sonst hätte ich persönlich mir den einen oder anderen Preis mehr für Wild gewünscht.
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Während der Berlinale – langsam ist es Tradition – lädt auch der »Verband der deutschen Filmkritik« (VDFK) zu einer wichtigen Veranstaltung. In 12 Kategorien wird der »Preis der deutschen Filmkritik« verliehen.
Alles andere als überraschend nach sechs Nominierungen war Maren Ades Toni Erdmann der Gewinner des Abends. Die aus vier Frauen und einem Mann bestehende Jury –
Esther Buss (Filmdienst), Matthias Dell (der Freitag), Anke Leweke (DeutschlandRadioKultur); Julia Teichmann (Filmdienst); Anke Westphal (Berliner Zeitung) – gab der gefeierten Tragikomödie den Preis des besten Spielfilms, für Drehbuch (Maren Ade) und Schnitt (Heike Parplies). Als bestes Spielfilmdebüt wurde Jonas Rothlaenders in Lissabon spielendes Psychogramm Fado ausgezeichnet.
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Auf Augenhöhe von Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf über die Konfrontation eines Zehnjährigen mit seinem kleinwüchsigen Vater wurde zum besten Kinderfilm des Jahres gewählt – nach Auskunft von Menschen, die das besser beurteilen können, als ich, eine fragwürdige Wahl.
Ohne Zweifel dagegen der Preis zu »Bester Dokumentarfilm 2016« an Ulrike Ottingers
zwölfstündiger Chamissos Schatten, der auf den Spuren Adelbert von Chamissos traumhafte Landschaftsbilder, ethnologische Erkenntnisse und persönliche Erfahrungen verbindet. Telefon Santrali von Sarah Drath über eine anachronistische Erzählung, die mit Atatürks Ausruf der türkischen Republik endet, wurde zum besten Kurzfilm gewählt. Bester
Experimentalfilm ist Havarie von Philipp Scheffner, der einen Clip von einem auf dem offenen Meer treibenden bemannten Schlauchboot über die Tonspur zu einer neunzigminütigen Collage zum Flüchtlingsthema gestaltet.
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Den Ehrenpreis vergaben die Filmkritiker an die aus Zwickau-Planitz stammende Dokumentarfilmmacherin und Regisseurin Helke Misselwitz, die in ihren Filmen die deutsche Geschichte neu perspektiviert. Den diesjährigen Ehrenpreis erhält die 1947 in Zwickau geborene Autorin und Filmregisseurin Helke Misselwitz. Damit wird eine Künstlerin geehrt, die in ihrer knapp 40-jährigen Schaffenszeit in der ihr eigenen Verbindung aus Persönlichem und Politischem, Spiegelungen
ost- aber auch westdeutscher Befindlichkeiten geschaffen hat. Wie keine andere bietet sie mit ihrem oft dokumentarischen Werk einen wichtigen künstlerischen und kritischen Blick auf Fragen von Identität und Transnationalität.
In ihrer Laudatio führten Kuratorin Karola Gramann und Filmwissenschaftlerin Heide Schlüpmann von der Kinothek Asta Nielsen zu ihrem Werk aus: »Was uns auffällt an ihren Filmen, was wir erinnern, ist die getreue Beobachtung, die Anteilnahme an
unspektakulärem Alltag, an Lebenswelten, an Orten und den Menschen, die dort anzutreffen sind«.
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Als einziger deutscher Filmpreis, der ausschließlich von Kritikern vergeben wird, zeichnet der Preis der deutschen Filmkritik seit 1956 deutsche Filme aus, die nicht nach wirtschaftlichen, länderspezifischen oder politischen Kriterien bewertet werden, sondern ausschließlich nach künstlerischen. Über die Preisvergabe entscheiden Jurys aus Mitgliedern des Verbandes der deutschen Filmkritik.
Die Nominierungen:
BESTER SPIELFILM
BESTES SPIELFILMDEBÜT
BESTER DOKUMENTARFILM
BESTER KINDERFILM
BESTER KURZFILM
BESTER EXPERIMENTALFILM
BESTE DARSTELLERIN
BESTER DARSTELLER
BESTES DREHBUCH
BESTE KAMERA
BESTER SCHNITT
BESTE MUSIK
(Hierzu der VDFK: »Aufgrund mehrfacher Rückfragen zur Nominierung von Toni Erdmann in der Kategorie ›Beste Musik‹ weisen wir darauf hin, dass die Kategorie nicht auf eigene Musikkompositionen beschränkt ist, sondern wie in diesem Jahr geschehen auch die künstlerische Arbeit der Musikauswahl und deren Einsatz im Film gewürdigt werden kann. Die Offenheit der Kategorien beim Preis der deutschen Filmkritik ist uns wichtig. Allerdings möchten wir damit selbstverständlich nicht den Eindruck erwecken, dass wir die Arbeit von Musikkomponisten nicht wertschätzen, sondern im Gegenteil die Bedeutung von Musik im Kino in großer Bandbreite hervorheben.«)
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Die Juries:
DOKUMENTARFILM:
KINDERFILM:
KURZFILM:
EXPERIMENTALFILM: