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Hans Schomburgk
Zum ersten
Mal unternahm Hans Schomburgk eine komplett technisch ausgerüstete
Expedition quer durch Afrika. Die Autokolonne bestand aus zwei Personenwagen
und zwei Lastern, die auf zum Teil noch nie befahrenen Straßen ihre
Probe bestehen sollten. Begleitet wurde die Reise von einem Ingenieur,
Wissenschaftlern und Technikern. Paul Lieberenz hatte die Verantwortung
für neuentwickelte Kameras, Fotoapparate, Fernrohre und Tonbandgeräte.
Einer der Schwerpunkte dieser Expedition war die Erforschung des Bangweolo-Sees,
der seit seiner Entdeckung immer wieder heftige Diskussionen unter den
Wissenschaftlern auslöste. Handelte es sich hierbei um eine vollgelaufene
Talmulde oder einen See?
Auf der Suche nach der Nil-Quelle hatte Livingstone diesen See 1868 entdeckt
und erwähnte dabei den Fund von Muschelschalen ...
1907 beschreibt Schomburgk seine ersten Eindrücke bei der Ankunft
an diesem ersten zentralafrikanischen See, den er zu Gesicht bekam, und
der ihn in den kommenden Jahren nicht mehr los ließ. Auch er bestätigt
das Vorkommen von Muscheln, Austern und Schnecken. Durch die Muschelbeschaffenheit
vermutete er weiter eine Verbidnung zum Kongo-Becken. Nach Auswertung
der Funde konnte Dr. Haas, Molluskenforscher des Senckenberg-Instituts,
Frankfurt, die Behauptung Schomburgks bestätigen.
Nicht nur der See, sondern auch seine in den Sümpfen lebenden Bewohner,
die Batwa, wollte Schomburgk kennenlernen. 1907 hatte R.A. Osborne, native
Commissioner, ihm von seiner mühevollen Kontaktaufnahme zu diesen
Menschen erzählt. Für Schomburgk wurde es 1931, trotz des perfektionierten
Materials, eine schwierige Bootsfahrt durch die Wasserstraßen des
Bangweolo-Sees, um bis zu ihnen vorzudringen.
Besonders eindrucksvoll sind die Maskentänzer der Caluimbi (heute
genannt Tschokwe) in Angola.
Ebenfalls die Filmaufnahmen der Fauna stellen einen weiteren Schwerpunkt
dieser Reise dar: Herden von Elefanten, Giraffen, Antilopen, Büffel
... Löwen und Krokodile im Krüger Nationalpark*, dem dieser
Teil des Films gewidmet wurde, oder in der Steppe.
In seinem Buch "Das letzte Paradies" beschreibt Schomburgk den
Unterschied in der Aufnahmetechnik. Es sei verhältnismäßig
leicht, aus einem Wagen heraus mit einer Handkamera das vorbeiziehende
Wild aufzunehmen, verglichen mit den vielen Problemen, die es macht, mit
einer Filmkamera, Stativ und Fernrohr dem Wild nachzupirschen, um es in
verschiedenen Situationen zu überraschen.
Der Film Das letzte Paradies wurde mehrmals manipuliert. Unter Benutzung
des Schomburgk Film-Materials lief 1942 der Propagandafilm "Das letzte
Paradies = Wildnis" in deutschen Kinos an. Mit der Person Schomburgks
hat er allerdings nichts mehr zu tun, auch wenn einige Expeditionsmitglieder
von 1932 im Vorspann genannt werden.
Jutta
Niemann
*Colonel
Stevenson Hamilton hatte im Namen von Paul Krüger die Idee der Gründung
des Krüger Nationalparks fortgesetzt. Ab 1906 suchte er ständig
Unterstützung bei der Regierung, um seine Pläne zu verwirklichen.
Erst 1926 erreichte er sein Ziel.
Schomburgk lernte den nun alten, überzeugten Tierschützer 1931
kennen. Ihm ist der Titel des Films gewidmet.
1934 erhielt der Film die silberne Perner-Tierschutz-Medaille.
Technique
was to play a decisive role on this Schombugk expedition. The expedition
members were travelling across Africa with four cars. With Paul Lieberenz
behind the camera, Schombugk shot his first sound film. The interesting
shots of this journey, like e.g. the Batwa, living in the bogs of Lake
Bangweolo and the mask dancers of the Caluimbi tribe in Angola were completed
with shots of the African fauna- elephant herds, giraffes, antelopes,
buffaloes and other animals. In 1934 the film was awarded the Perner silver
medal for animal protection.
Fotos: ©
Hans Schomburgk-Archiv, Jutta Niemann
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