21. Filmfest München 2004
Tagebuch, 1. Tag |
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Mika Kaurismäkis L.A. WITHOUT A MAP | ||
(Foto: Filmcoopie) |
Von Nani Fux
Das Schöne am Filmfesteln ist nicht nur, dass man ein Sperrfeuer internationaler Filme zu sehen bekommt – und das dankenswerter Weise in Originalfassung. Das Besondere an so einem Filmfest ist auch, dass viele der Strippenzieher und Darsteller live und in Farbe gegenwärtig sind und nach der Vorführung ihres aktuellen Werkes für Fragen zur Verfügung stehen oder – besonders unterhaltsam – aus dem cineastischen Nähkästchen plaudern.
Die just veröffentlichte Liste der anwesenden Filmschaffenden des Münchner Filmfests 2004 mit rund hundertfünfzig angemeldeten Teilnehmern stimmt daher freudig. Natürlich ist München bekanntlich nicht Berlin, schon gar nicht Venedig oder Cannes und der Galmourfaktor bleibt entsprechend gedimmt. Andererseits hat das Publikum vom Blick auf Stars, die vor dem Berlinale-Palast oder an der Croisette über rote Teppiche flanieren, herzlich wenig. Mehr Spaß macht häufig der Kontakt mit Filmemachern und Darstellern, die noch keinen Starstatus genießen und bei denen man die Lust an der Begegnung mit dem Publikum noch spürt.
Der ein oder andere Stern am Kinofirmament blinkt dessen ungeachtet auch in München: Neben bundesdeutscher Prominenz wie Volker Schlöndorff, Dominik Graf, August Diehl oder Senta Berger sind auch internationale Größen wie Sir Alan Parker oder die fabulösen Gebrüder Kaurismäki vor Ort, denen die diesjährige Retrospektive gewidmet ist. Übrigens: Wer mehr von den schrägen Polarkreisvögeln erleben möchte, hat dazu am Mittwoch, den 30.6. ab 23.00 Uhr Gelegenheit. Im Rahmen der neuen Reihe TALK AM ABEND – GESPRÄCHE MIT FILMEMACHERN kann man sie zu älteren und neueren Werken befragen und beispielsweise endlich in Erfahrung bringen, wie die legendären Haartollen der Leningradcowboys fixiert wurden (Sixpack Haarspray? Zuckerwasser? Beton?).
Auch andere FilmemacherInnen stellen sich in diesem Rahmen ihrem Publikum, darunter Peter Webber (26.6., 21.45 Uhr, DAS MÄDCHEN MIT DEM PERLENOHRRING) und Sir Alan Parker (Freitag, 02.07., 18.00 Uhr, Black Box Gasteig). Die Veranstaltungen sind kostenlos, aktive Teilnahme des Publikums am Dialog ist ausdrücklich erwünscht. Weitere Termine finden Interessierte unter:
filmfest-muenchen.de (Kleiner Konzertsaal, Gasteig).