25.08.2011

Weich, rund und wunder­schön

Hashoter
Alles, was ein guter Film braucht:
A girl and a gun in Hashoter

Unterm Sternenhimmel: Das Filmfestival von Locarno zeigte die vielen Facetten des Chaos, bevor es mit einem argentinischen Triumph und einem Regiepreis für Adrian Sitaru zuende ging

Von Rüdiger Suchsland

»Making a movie is like romancing a girl«, sagt der Holly­wood­pro­du­zent Jonathan Shields in Vincente Minnellis wunder­barer Holly­wood­in­si­der­komödie The Bad and the Beautiful. Auch Film­fes­ti­vals sind im Grunde ein hoch­ro­man­ti­sches Ereignis. Das gilt besonders dann, wenn sie an so male­ri­schen Orten statt­finden, wie dem altehr­wür­digen Tessiner Nobel­kurort Locarno. Anfang August wurde dort zum 64. Mal das Film­fes­tival eröffnet – mit J.J. Abrams' Horror­film Super 8, der inzwi­schen auch im deutschen Kino gestartet ist.

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Wenn von Locarno die Rede ist, dann denkt man neben dem auffäl­ligen gelb­schwarzen Leoparden-Design vor allem an die histo­ri­sche Piazza Grande, wo während des Festivals allabend­lich das größte Open-Air-Kino der Welt statt­findet. Voraus­ge­setzt, das Wetter hält durch, ist es ein wunder­bares Erlebnis, unterm August-Ster­nen­himmel auf einer riesigen Breitwand Anto­nionis Zabriskie Point zu sehen, oder in diesem Jahr unter anderem An American in Paris von eben Vincente Minnelli, dem aus Anlaß seines 25. Todestags die Retro­spek­tive gewidmet war.

Seit letztem Jahr darf man bei Locarno auch wieder an Filmkunst denken. Da übernahm der Franzose Olivier Père das Festival, das ähnlich viel Patina angesetzt hatte wie manche der Tessiner Urlaubs­villen. Schon in seinem ersten Jahr lieferte Père den Beweis, dass in der vermeint­lich so kalten, durch­or­ga­ni­sierten Filmwelt persön­liche Qualitäten immer noch der Schlüssel zum Erfolg sind. In diesem Jahr gelang ihm, was seine Vorgänger – ähnlich wie auf höherem Niveau Dieter Kosslick bei der Berlinale – für unmöglich erklärten: Stars wie Harrison Ford, Daniel Craig und Isabelle Huppert und ein paar Holly­wood­filme wieder nach Locarno zu holen, die eine oder andere Zukunfts­hoff­nung zu entdecken, und der Konkur­renz der übrigen A-Festivals ein paar gute Auto­ren­filmer abzu­luchsen. Zu jenen gehörte im Wett­be­werb die erst 30-jährige Mia Hansen-Løve, spätes­tens seit ihrem zweiten Spielfilm Der Vater meiner Kinder der Shoo­ting­star unter Frank­reichs Regis­seuren. Oder die Libanesin Danielle Arbid, die einst in Cannes Furore machte, und deren neuer Film Beyrouth Hotel vor Jahren in Locarnos »Open Doors«-Sektion mit in die Wege geleitet wurde – im Wett­be­werb dann aller­dings aber stark enttäuschte. Zwar gefiel der melan­cho­li­sche Grundton und die styli­schen Bilder, aber insgesamt war der ganze Film doch extrem lahm und unpräzis. Im Zentrum steht die von Anfang an diffuse Liason zwischen einer Sängerin, die offenbar leicht zu haben ist, und einem fran­zö­si­schen Diplo­maten. »If you think you under­stand Libanon, you have been miss­in­formed.« Es kommt zu verwir­renden Intrigen und Verrat. Aber für die Welt der Yuppies von Beirut findet die Regis­seurin nur unori­gi­nelle, ange­grif­fene Bilder.

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Beste Absichten haben immer alle, mit dem Ergebnis muss das noch lange nichts zu tun haben. Beste Absichten ist der treffende Titel eines Films, der den Wahnsinn des Alltags ins Bild setzt. Der Rumäne Adrian Sitaru, der viel Vorschuss­lor­beeren verdiente, gerade deshalb, weil sich dessen Debüt Pescuit Sportiv 2007 jenseits der Üblich­keiten von Rumäniens »neuer Welle« bewegte, erhielt für ihn jetzt zum Abschluss des Wett­be­werbs der Film­fest­spiele in Locarno den Regie­preis (und den Darstel­ler­preis für Bogdan Dumu­trache). Es beginnt mit einem langen Kame­ra­schwenk durch ein Wohn­zimmer. Man sieht einen Mann, Ende dreißig, bei sich zuhause. Er zankt über ein paar Klei­nig­keiten mit seiner Freundin, dabei arbeitet er am Laptop und tele­fo­niert mit einer Kollegin, die ihm offenbar eine wichtige Infor­ma­tion noch nicht gemailt hat, er bucht einen Flug – ein junger Ange­stellter im Stress. Das rumä­ni­sche Kino, das derzeit zu den inter­es­san­testen Kine­ma­to­gra­phien Europas gehört, liebt solche Alltags­si­tua­tionen, wie wir sie alle kennen, und entwi­ckelt seine Charak­tere und seine Geschichten fast immer am Rande zum scheinbar Banalen. Schnell kommt Bewegung in die Ausgangs­lage: Der Mann erhält einen Anruf von seinem Vater, die Mutter habe einen Schlag­an­fall erlitten. Nun fährt der Sohn ins Kran­ken­haus, und kümmert sich um die Behand­lung. Sitaru spielt seine Szenen lang aus, zu Beginn etwa wird nur einmal innerhalb von gut zehn Minuten geschnitten. Das stellt erhöhte Anfor­de­rungen an Schau­spieler und Choreo­gra­phie, zugleich inten­si­viert sich die Szene im Sekun­den­takt; man kann der Spannung beim Wachsen zusehen. Solche Insze­nie­rungen sind das Marken­zei­chen rumä­ni­scher Filme, und Sitaru gelingt es, durch genaue Beob­ach­tungs­gabe die vielen Facetten des Chaos zu zeigen: im Innen­leben eines Kran­ken­hauses, dessen Zustände keines­wegs mehr durch post­kom­mu­nis­ti­sche Mise­ra­bi­lität geprägt sind. Aber von zwei Ärzten bekommt man drei Meinungen, die Zimmer sind überfüllt, das Personal über­for­dert – derlei passiert einem auch hier­zu­lande. Nähe zum Mensch­li­chen prägt die Zeichnung auch unwich­ti­gerer Neben­fi­guren.

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Vor allem im Portrait des über­be­sorgten wie gegen seine Umwelt aggres­siven Sohnes entfaltet der Film auch das Psycho­gramm eines Mutter­söhn­chens. Sitarus rumä­ni­scher Mann ähnelt dem Poli­zisten im Zentrum von Hashoter vom Israeli Nadav Lapid (Spezi­al­preis der Jury). Beide Filme sind nicht vorder­gründig politisch, aber sie erzählen viel über das Leben in ihren Gesell­schaften, in denen die Familien stärker sind, als ande­ren­orts, und die Söhne offenbar gezwungen, immer den »starken Mann« zu geben.

Der Preis war verdient, denn Hashoter, übersetzt »Polizist«, ist ein überaus reifer, konzen­trierter, vom ersten bis zum letzten Moment span­nender Film. Er ist stilis­tisch konse­quent und souverän insze­niert, seine Handlung ist aktuell und in vieler Hinsicht provo­kativ. Dabei wirkt alles zunächst wie eine private Story aus dem israe­li­schen Mittel­stand. Anfangs sieht man eine Gruppe von Männern auf einer Fahr­rad­tour, irgendwo in den Bergen um Jerusalem. Als sie den Gipfel erreicht haben, jubeln sie, blicken so erschöpft wie stolz hinunter ins Tal und rufen: »Dies ist das schönste Land der Welt!« Der Ausruf wird noch einen sarkas­ti­schen Beige­schmack bekommen. Zunächst aber lernt man einen der Männer, Yaron (Yiftach Klein) näher kennen. Seine Frau ist schwanger, ein naher Freund und Arbeits­kol­lege hat Krebs. Irgend­wann begreift man, dass Yaron Angehö­riger einer Spezial-Einheit zur Terro­ris­ten­be­kämp­fung ist. Man sieht seinen Alltag, zu dem gehört, dass das ganz normale Zivil­leben immer wieder von Gewalt­akten unter­bro­chen wird. Ein Mann, von dem wir nicht mehr erfahren, wird getötet. Dafür lernen wir Yaron und seine Kollegen kennen – eine verschwo­rene, kame­rad­schaft­liche Truppe, mit den Macho-Ritualen eines Männer­bundes, der sich in Todes­ge­fahr aufein­ander verlassen muss. Sie sind auch privat Kumpel, manchmal Freunde und teilen auch viel Freizeit und Fami­li­en­leben. Nebenbei sehen wir, wie die Einheit mit Schwie­rig­keiten umgeht: Im schmut­zigen Krieg gegen den Terro­rismus wurden mehrere Zivi­listen getötet, es gibt eine juris­ti­sche Unter­su­chung, doch die Wahrheit, die man nur ahnen kann, wird gemeinsam verschleiert. Nach etwa der Hälfte des Films wechselt die Perspek­tive: Nun porträ­tiert der Film Shira (Yaara Pelzig), Bürger­tochter und eine Akti­vistin der radikalen Linken. Gemeinsam mit einigen Freunden plant sie eine Revo­lu­tion. Der Regisseur zeigt uns, wie sie Manifeste auswendig lernt: »Der jüdische Staat ist ein Staat geworden, der aus Herren und Sklaven besteht. Ein böser Staat, in dem die Mehrheit von Hass getrieben ist, die Minder­heit sich für frei hält, und von Indi­vi­dua­lismus und Sex besessen ist. Wir sind die Töchter und Söhne des häss­li­chen Israel, geboren in einem grausamen, rassis­ti­schen, gewalt­tä­tigen und igno­ranten Staat.« Ähnlich wie zunächst der Poli­zei­ein­heit, folgt der Film nun eine Weile dieser zweiten Gruppe. Man sieht sie im normalen Alltag und dann wieder bei der Vorbe­rei­tung einer »Aktion«, und ahnt, dass die zweite Gruppe irgend­wann auf die erste treffen muss. Lapid zeigt das Innen­leben der Einheit, wie das der Terro­risten. Er zeigt beide Gruppen beim Essen, mit ihren Familien, beim Flirten und beim Sex, beim Ausgehen. Er ist voller kleiner schöner Szenen, von denen jede sehr durch­dacht ist, und nur ganz selten wirkt alles etwas konstru­iert. Dafür gibt es viele kleine feine, sehr präzise Verweise auf die wirt­schaft­liche Lage Israels oder auf den juris­tisch umstrit­tenen Fall von Mordechai Vanunu, des israe­li­schen Atom-Whist­leb­lo­wers. Der brutale Showdown des Films ist dann die Geisel­nahme dreier Multi­mil­lionäre. Yarons Einheit muss die Geiseln befreien, und am Ende erschießt Yaron Shira – der Zuschauer bleibt mit vielen wider­sprüch­li­chen Gedanken zurück.

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Vor allem aber wurde die Preis­ver­lei­hung zu einem Triumph für das junge argen­ti­ni­sche Kino. Mit Milagros Mumentha­lers Abrir puertas y ventanas (über den wir bereits letzte Woche geschrieben hatten) ging der Goldene Leopard an den Film im Wett­be­werb, der bei aller konkreten Beob­ach­tung auch ein Geheimnis besitzt und in den Gedanken des Zuschauers lange nachhängt: Ein klaus­tro­pho­bi­sches Bezie­hungs­dreieck im Geist Tsche­chows zwischen drei Schwes­tern in Buenos Aires. Mumenthaler erzählt offen, vieles bleibt ange­deutet, ist dabei aber nie unpräzise. Die Auszeich­nung für die »Beste Schau­spie­lerin« ging mit Maria Canale für ihre erste Filmrolle gleich­falls an diesen Film, ebenso wie einige Preise der unab­hän­gigen Jurys.

Mit El estu­di­ante gewann ein weiterer argen­ti­ni­scher Film auch einen der Haupt­preise im zweiten, dem Nachwuchs vorbe­hal­tenen Wett­be­werb, dem der »Cineasti del Presente«: Santiago erzählt darin vom Desil­lu­sio­nie­rungs­pro­zess eines Studenten, der in der Univer­sitäts­po­litik Karriere macht, und hier bald mit Lüge und Intrigen konfron­tiert ist. Beide Preis­träger stehen zusammen für einen neuen frischen Schwung des argen­ti­ni­schen Kinos, der sich in der Tendenz zeigt, das die Sujets urbaner sind, der Stil weniger herme­tisch, als noch vor einigen Jahren.

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Das war auch in Gaston Solnickis Papirosen erkennbar, der leider ohne Auszeich­nung blieb. Solnickis origi­neller Doku­men­tar­film, der am BAL, dem Filmlabor des Buenos Aires Film­fes­tival (bafici) entwi­ckelt wurde und vor allem sehr inspi­riert mit Jahr­zehnte altem Film­ma­te­rial umgeht, erzählt von den drei Gene­ra­tionen seiner Familie und mittelbar vom Milieu der europäisch geprägten Emigranten des 20. Jahr­hun­derts, und von Tradi­tionen, die in einem Leben zwischen alter Bürger­lich­keit und neurei­chem Lifestyle zunehmend verblassen. Ursprüng­lich wollte Gastón Solnicki einfach die ersten Lebens­jahre seines 2000 geborenen Neffen erzählen. Doch bald wurde daraus ein viel­schich­tiges, auf mehreren Ebenen mitein­ander verwo­benes Fami­li­en­por­trait, dessen Grundlage 180 Stunden Film­ma­te­rial bilden, sowie mehrere Stunden alte Super-8-Filme, die zwischen den 50er und den 90er Jahren entstanden. Die eine Haupt­figur ist die 1927 geborene Groß­mutter Pola, die 1948 aus Polen emigrierte. Der Schatten der Shoah lag über ihrem Leben, zunächst waren sie – im Gegensatz zu flüch­tigen Nazis – Uner­wünschte ohne Staats­bür­ger­schaft; 1979 erhängte sich ihr Mann im Bade­zimmer – weil er die Angst vor der Militär­dik­tatur und ihren »Gestapo-Methoden« nicht aushielt. Die zweite Haupt­figur ist Polas ältester Sohn, Gastóns Vater Victor, der ein wohl­ha­bender Geschäfts­mann wurde, aber infolge der Krise von 2001 verarmte. Rührend kümmert sich der 1945 geborene um die alte Mutter, hängt den Erin­ne­rungen an seine früheste Kindheit in der CSSR nach. Daneben lernt man die ganze Familie Solnicki kennen. Immer wieder über­schreitet Solnickis origi­neller Doku­men­tar­film die private Ebene. Indem er eine Familie zeigt, die sich streitet und versöhnt, liebt und hasst, wird er zu einer Erzählung über sehr spezielle Schick­sale – und univer­saler Gefühle, der Liebe und des Zusam­men­halts innerhalb einer Familie. Intim, subtil, sehr offen, aber nie voyeu­ris­tisch enthüllt Solnicki die Gespenster, die seine Familie jagen und quälen – so mündet Papirosen in eine reprä­sen­ta­tive Darstel­lung jüdischer Identität im 20. Jahr­hun­dert.

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In Erin­ne­rung bleiben auch noch der Nachtfilm Low Life von Elisabeth Perceval und Nicolas Klotz. Ein sperriges, abstraktes, sehr arti­fi­zi­elles und trotzdem gegen­wär­tiges Kinowerk, das direkt an Bressons L’argent erinnert, wie an die jungen Engel der Filme Philippe Garrels. Sie sind rein, kunst­in­ter­es­siert und politisch engagiert. Ihre Taten und Worte sind absolut. Sie kämpfen mit der Polizei, werfen schwei­gend Molo­tow­cock­tails – schöne Poli­ti­sierte. Erzählt wird von der prekären Liebe zwischen einer fran­zö­si­schen Studentin und einem Asyl­werber aus Afgha­nistan, dem Abschie­bung droht.

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Insgesamt war Locarno 2011 in beiden Wett­be­werben ein guter Jahrgang. Man sah ein span­nendes Programm, auch einige sperrige und »schwie­rige« Filme, die formal wenig Kompro­misse machten. Ein Beleg dafür, dass der gute Eindruck des Vorjahres, in dem der neu berufene künst­le­ri­sche Leiter Olivier Père vieles umge­krem­pelt hatte, kein Zufall war. Quali­tativ schwer nach­zu­voll­ziehen bleiben für den Besucher aber nach wie vor die Unter­schiede zwischen den beiden Wett­be­werben um den Goldenen Leopard bzw. der »Cineasti del Presente«. Zudem war der Haupt­wett­be­werb stilis­tisch wie thema­tisch im Vergleich zu dem des Vorjahres insgesamt weniger abwechs­lungs­reich und extrem, ohne größere Wagnisse. Die eine oder andere ästhe­ti­sche Provo­ka­tion hätte fraglos gut getan. Statt­dessen überwogen »kleinere« Varianten des Auto­ren­kino-Main­streams, wie man er, finan­ziell besser ausge­stattet, auch in Berlin, Venedig und Cannes zu sehen ist. Wer unter »Auto­ren­kino« aber auch origi­nellen Umgang mit Genres versteht, produk­tive Zumu­tungen, und unge­kannte Seher­fah­rungen, oder Humor jenseits des Schmun­zelns unter Kino-Kennern, musste sich eher an die Neben­s­ek­tionen halten.

Wer sich dann noch das Vergnügen machte, die Retro­spek­tive zu besuchen, die Vincente Minnelli galt, und daran erinnerte, dass dieser noch ganz andere Filme gemacht hat, als jene Musicals, für die er bekannt ist, der begnete dort auch einer Fallhöhe, der nur wenige Gegen­warts­filme in Locarno gewachsen waren. Wer könnte ein Minnelli der Zukunft sein? Oder ist das, unter Produk­ti­ons­be­din­gungen mit einer Misch­fi­nan­zie­rung aus EU-Fonds, natio­nalem Förder­geld und aufge­zwun­gener Fern­seh­be­tei­li­gung, einfach eine falsche Frage? Denn zumindest für die Kunst beste Absichten oft der größte Gegner.

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Weil das Festival am Lago Maggiore aber immer auch von einem Hauch von Sommer­fe­rien durch­tränkt ist, und Père es versteht, Filmkunst mit Unter­hal­tung zu verknüpfen, konnte man sich auch über anderes freuen: Der phäno­me­nale deutsche Genre­drei­klang Dreileben von Christian Petzold, Dominik Graf und Christoph Hoch­häusler erlebte seine inter­na­tio­nale Premiere; endlich einmal wieder­zu­sehen ist Maurice Pialats wohl bester Film, das unter­schätzte Genre-Juwel Police von 1985. Gerard Dépardieu ist da auf dem Gipfel seines Könnens, die Schau stiehlt ihm aller­dings Sophie Marceau – ganz und gar La Boum! erwachsen, weich, rund und wunder­schön. Eine Flaschen­post aus jenen Jahren, als auch das Kino noch roman­ti­sches Ereignis war.