21 films
Kill your Darlings! |
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Kenneth Lonergan’s Manchester by the Sea | ||
(Foto: Universal) |
»Lieber Rüdiger, nach langem Überlegen anbei meine im Schmerz abgerungene Liste. Du weißt ja, wie sowas ist... : Arrival oder Sicario? Drive oder doch Neon Demon?«
+ + +
Lieber xxx, wenn ich mich nicht selbst verzählt hab, sind das jetzt 24 Titel/Namen, die zwei hinzugekommenen Damen hab ich schon eingerechnet.
Du kannst wie gesagt auch 111 Titel nennen, aber bitte versuche, 21 zu priorisieren – aus Gründen der Fairness/gleiche Spielregeln den anderen gegenüber. Wie gesagt: Es ist ein Spiel. Es geht um Liebe! Da hilft nur wie im Schnitt: Kill your Darlings!
Schaffst du es bis morgen? Sonst muss ich losen...
Anbei noch mal die Liste, so
wie ich sie hab...
Herzlich & danke für die Mühe
Rüdiger
+ + +
Lieber Rüdiger,
wahrscheinlich veröffentlichst du meins eh nicht... aber bitte veröffentliche nicht, dass ich sage, weniger deutsche Filme sollten produziert werden. ??????
krieg ich ja nie wieder einen Film finanziert und muss auswandern. Also einfach weg lassen... falls es überhaupt soweit kommt. Danke.
+ + +
Lieber Rüdiger, vielen Dank für deine Nachrichten. ... Die Filmauflistung mache ich sehr gerne. Es ist nur grade ziemlich dicht bei uns. Können xxx und ich eine gemeinsame Liste abgeben?
Liebe Grüße,
Lieb... Zur Liste: Zur Not zu zweit eine – aber Subjektivität ist besser, darum besser, ihr setzt Euch 'ne halbe Stunde mit Bier zusammen hin, jeder schreibt wild 60 Titel, zwei pro Minute auf, nach Art der ecriture automatique...und was sich überschneidet, streicht ihr :
+ + +
Lieber Rüdiger,
Wann willst du die Liste denn online stellen? Ich glaub ich muss noch was ändern, schaffe das aber nicht vor morgen Abend, weil ich den ganzen Tag im Auto sitze .... ??
+ + +
Lieber Rüdiger,
Es fehlt soo viel!!!
(to be continued)
+ + +
1. Manifesto
2. Under the Skin
3. Der Tod macht Engel aus uns allen
4. Finsterworld
5. Birdman
7. American Honey
8. Fikkefuchs
9. Tangerine L.A.
10. Too old to die young
11. Toni Erdmann
12. Roma
13. Schattenkinder (ein Film, den ich gerne mit Farhad Yawari(Dolphins) gemacht hätte, der aber vorher gestorben ist..
14. Mein Bruder heißt Robert und ist ein
Idiot
15. Good Time
16. Little Joe
17. Climax
18. Birds of
Passage
19. Ema
20. Amour
21. Men without women)
Kopfkino
Über 10 Jahre habe ich mit einem persischen Regisseur, Farhad Yawari, die Geschichte seiner Familie »Schattenkinder« als Film entwickelt. Sein Vater hatte als Drogendealer in der Nähe von Freiburg gelebt und vor den Augen der Kinder die Mutter erstochen. Als der Vater ins Gefängnis kam und abgeschoben wurde, musste der gerade mal 18-jährige Sohn für das Überleben der anderen drei Geschwister sorgen und ihnen die Drogenmafia vom Hals halten. Leider ist Farhad kurz vor der Verfilmung viel zu früh verstorben. In seinem international bekannt gewordenen Kurzfilm Dolphins hat er den Teil der Geschichte verarbeitet, in dem seine kleine Schwester nach der Ermordung ihrer Mutter sich selber in eine psychiatrische Klinik eingeliefert hat.
Nach so langer Entwicklung habe ich diesen Film so detailliert im Kopf, dass er dort abrufbar, wie in einem Archiv liegt. Er wäre auf jeden Fall einer meine Lieblingsfilme auf dieser Liste geworden.
Außerdem bin ich mir sicher, dass der Film, den Matthias Lilienthal gedreht hätte, wenn ihn nicht die Kammerspiele für fünf Jahre nach München geholt hätten, auch auf dieser Liste meiner Lieblingsfilme gelandet wäre. Ich habe seine Arbeit hier sehr nahe mitbekommen und diesen sehr genauen, tiefschneidenden Blick in die eigene und ihn umgebene Realität sehr zu schätzen gelernt. Er wollte mit den arabischen Jungs aus Neukölln, wo er aufgewachsen war, einen Film drehen, den ich liebend gerne sehen würde. Er kann ihn ja vielleicht immer noch machen, wozu ich ihn überreden werde, aber für den Fall, dass mich danach niemand mehr nach meinen Lieblingsfilmen fragen wird, setze ich ihn hier schon einmal imaginär auf die Liste.
+ + +
19 Filme und ein Musik Video und ein Spiel
Melancholia / Lars von Trier
L’inconnu du lac / Alain Guiraudie
L’enfant d’en haut /Ursula Meier
High Life / Claire Denis
Les salauds / Claire Denis
Wolf of Wall Street / Martin Scorsese
It Follows / David Robert Mitchell
Kill list / Ben Wheatley
The Killing of a Sacred Deer / Giorgios Lanthimos
Climax / Gaspard Noe
Snowtown murders / Justin Kurzel
Kulenkampffs Schuhe / Regina Schilling
Parasite / Bong Joon-ho
Shoplifters / Hirokazu Koreeda
Burning / Lee Chang-dong
Messer im Herz / Yann Gonzalez
The Square / Ruben Östlund
Fruitvale Station / Ryan Coogler
A Ghost Story / David Lowery
Videospiel: Dead space 2
Musikvideo: This is America / Childish Gambino
+ + +
Mir fallen sofort auch die Filme ein, die mich geärgert haben, Filme wie La La Land oder Burning oder You Were Never Really Here. Wahrscheinlich weil im Ärger andere Überlegungen und bewusstere Abgrenzungen zur eigenen Arbeit stecken und weil ich den Filmen, die ich mag, verfalle und nicht rational sein möchte. Ich muss suchen und komme von einem zum anderen. Also:
Clouds of Sils Maria, Olivier Assayas, 2014
Personal Shopper, Olivier Assayas, 2016
Attenberg, Athina Rachel Tsangari, 2010
Heimat ist ein Raum aus Zeit, Thomas Heise, 2019
Under the Skin, Jonathan Glazer, 2013
Zielfahnder, Dominik Graf, 2016
Shoplifters, Hirokazu Kore-eda, 2018
Ash Is Purest White, Jioa Zhang-ke, 2018
Portrait of a Lady on Fire, Céline Sciamma, 2019
Es ist egal aber, Christoph Ischinger, 2018 (Kurzfilm)
Polisse,
Maiwenn, 2011
Transatlantics, Britta Thie, 2015 (Webserie)
Elle Paul Verhoeven, 2016
Liberté, Albert Serra, 2019
Toni Erdmann, Maren Ade, 2016
Sicario, Denis Villeneuve, 2015
Emissaries, Ian Cheng, (Videoinstallation)
End of Watch, David Ayer,
2012
Blackhat, Michael Mann, 2011
La Jalousie, von Philippe Garrel, 2013
Les salauds, Claire Denis, 2013
Zu »Emissaries« von Ian Cheng: Steht so in etwa auf Wikipedia und beschreibt es gut: »From 2015 to 2017, Cheng developed Emissaries, a trilogy of episodic live simulations that ›explore the history of cognitive evolution, past and future.‹ Unlike previous simulations, ›Emissaries‹ introduced a narrative agent, the emissary, whose motivation to enact a story was set into conflict with the open-ended chaos of the simulation.« Die Arbeiten habe ich immer als Projektion gesehen, oft auf dem kinoähnlichen Leinwänden und es ist gleichzeitig ernüchternd und Hoffnung machend, wie ich selbst als Zuschauer beginne, Narrationen zu erkennen und vor allem, wenn das überhaupt sein kann, neue Muster in der Erzählung entstehen, die Frage nach dem Wesen der Figur anders gestellt und beantwortet wird.
Zu »Transatlantics« von Britta Thie (die man hier sehen kann)
Ja, Webserie, ich weiß schon Serie, aber ist es wirklich auch nicht. Ein amerikanischer Journalist hat wohl mal alles am Stück gesehen und es als Film en bloc rezensiert, fand er wohl
nicht so gut, ich finde diesen Film aber (wieder) in Hinsicht auf Verkörperung von Figuren, Travestie, Humor (oder eben nicht) ziemlich gut und eine wichtige Arbeit für den von dir angesprochenen Zeitraum.
Bonus:
»Aufforderung zum Tanz«, Peter Brinkmann, 1977 – ja den hatte ich vor ein zwei Jahren das erste Mal gesehen, hab ihn mal dazu geschrieben, weil er mir viel Spaß gemacht hat: Klar ist der auch oll, aber ich finde, dass diesem Film eine Lust an seinen Figuren, eine eigentümliche Lässigkeit gegenüber der ganzen Filmemacherei innewohnt, die man sich jetzt
grade mal wieder ansehen muss.
Und ich wünschte, ich hätte in den letzten zehn Jahren ein paar Filme zum ersten Mal gesehen oder könnte sie jetzt das erste Mal sehen oder Filme, die das weiterschreiben, was ich im Kino erlebt habe, The Party oder Gespenster oder The Flavor of Green Tea Over Rice oder Es war einmal in Amerika oder Braveheart oder Immitation of Life oder Faces oder Les choses de la vie. Ich glaube, das bleibt immer meine Sehnsucht, im Kino Erfahrungen zu machen, die in ihrer Unvermittelheit, ihrer Brüchigkeit, ihrer Lust, ihrer Unverschämtheit, ihrer Verdichtung und Feinheit dem Leben nahe kommen. Es hier und da mal übertreffen. To the 20s.
+ + +
Des hommes et des dieux Xavier Beauvois 2010
A Separation Asghar Farhadi 2011
Once Upon a Time in Anatolia Nuri Bilge Ceylan 2011
Wuthering Heights Andrea Arnold 2011
Beasts of the Southern Wild Benh Zeitlin 2012
Post Tenebras Lux Carlos Reygadas 2012
Tabu Miguel Gomes 2012
The Act of Killing Joshua Oppenheimer 2012
Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht Edgar Reitz 2013
Ida Pawel Pawlikowski 2013
Under the Skin Jonathan Glazer 2013
Boyhood Richard Linklater 2014
Leviathan Andrey Zvyagintsev 2014
Timbuktu Abderrahmane Sissako 2014
Son of Saul Laszlo Nemes 2015
The Assassin You Hsiao-Hsien 2015
Certain Women
Kelly Reichardt 2016
Manchester by the Sea Kenneth Lonergan 2016
Call Me by Your Name Luca Guadagnino 2017
The Favourite Giorgos Lanthimos 2018
Portrait de la jeune fille en feu Céline Sciamma 2019
+ + +
Das sind meine Lieblingsfilme:
1. Spring Breakers
2. American Honey
3. Blau ist eine warme Farbe
4. Somewhere
5. Mr. Turner
6. Höhere Gewalt
7. The Revenant
8. Amour
9. Toni Erdmann
10. Son of Saul
11. Shoplifters
12. La Grande Bellezza
13. Biutiful
14. The Social Network
15. The Tree of Life
16. Beasts of the Southern Wild
17. Django Unchained
18. Silver Linings
19. Inside Llewyn Davis
20. Foxcatcher
21. Manchester by the Sea
Und weitere Lieblingsfilme:
22. Dunkirk
23. Werk ohne Autor
24. A Most Violent Year
25. Little
Joe
26. Once Upon a Time... in Hollywood
27. Dogman
28. Border
29. Aus dem Nichts
30. Western
31. All Is Lost
32. Die Jagd
33. Paradies: Liebe
34. The Artist
35. Melancholia
36. Polisse
37. We Need to Talk About Kevin
38. Blue Jasmine
39. Unter dir die Stadt
tja Sorgen, Ängste, Hoffnungen.
Du kennst ja mein Thema.
Manchmal überfällt mich diese Vision, das Gesicht, der Eindruck bemächtigt sich meiner, die Sorge, dass das Kino zu einer greisen Kunstform verkrustet... All diese alten Männer auf den Festivals, in den Kinos, in den Jurys, auf den Emporen.
Unvergesslich als dann Andrea Arnold 2016 die Treppen von Cannes hinauftänzelte, überhaupt dieses Jahr in Cannes, mit Maren Ade, war da etwas von Zukunft und Hoffnung zu spüren...?
Was war diese Dekade?
Ist das die Metrik der Kunst, in zehn Jahresschritten die Rückschau zu halten?
Before oder after Christ?
Aber sei es so, dann doch das Gefühl der »Katachrese«, der Vernutzung, der grenzenlosen Vervielfältigung, der Inflation in unüberschaubaren Streaminguniversen. Produktion für dieses kalte leere Weltall.. schnelles Geld, schnelle Filme, schnelle Wirkung, schnell vorbei... fühlt sich wie ein Surrogat an.
Videothekenbetreiber als Kreativproduzenten?
Wenn man übers Kino spricht, kommt man sich wie in Rutger Hauers »C-Beams Speech« in Blade Runner vor: Man spricht über ferne große Ereignisse und fühlt doch, wie weit weg sich all das anfühlt... Und in dieser Nostalgie glimmt vielleicht doch der Funke des Kommenden, der Zukunft...
Ich schau auf meine Lieblings-Filme, wie viele haben die Chance, ihr Publikum zu erreichen? Was hilft?
Dieser große Produzent, den ich kürzlich traf, und seine erschütternde Ratlosigkeit, jetzt zum Jahresausklang.
Die Produktionsbedingungen bestimmen in dieser Kunst den Takt, oder auch anders: Wohlwollen, Möglichkeit, Freiheit -alles was Geld allein nicht impliziert.
Also:
Djagilew an Cocteau: »Überraschen Sie mich!«
+ + +
2019
Atlantique – Mati Diop
Once Upon a Time... in Hollywood – Quentin Tarantino
The Irishman – Martin Scorsese
Portrait of a Lady on Fire – Céline Sciamma
2018
Shoplifters – Hirukazu Koreeda
Burning – Lee Chang-dong
BlacKkKlansman – Spike Lee
Capernaum – Nadine Labaki
Happy as Lazzaro – Alice Rohrwacher
2017
Faces Places – Agnès Varda
Lady Bird – Greta Gerwig
Mademoiselle Paradis – Barbara Albert
Western – Valeska Griesebach
2016
Elle – Paul Verhoeven
Manchester by the Sea – Kenneth Lonergan
2015
Mustang – Deniz Gamze Ergüven
2013
Frances Ha – Noah Baumbach
2012
Rust and Bone – Jacques Audiard
Après mai – Olivier Assayas
The Master – PT Anderson
2011
A Separation – Nader u Semin – Asghar Farhadi
2010
Biutiful – Alejandro G Iñárritu
Weitere Lieblingsfilme 2010-19:
Roma – Alfonso Cuarón, 2018
Let the Sunshine In – Claire Denis, 2017
The Killing of a Sacred Deer – Yorgos Lanthimos, 2017
Toni Erdmann – Maren Ade, 2016
The Untamed – Amat Escalante, 2016
45 Years – Andrew Haigh, 2015
Eden – Mia Hansen Love, 2014
Clouds of Sils Maria – Olivier Assayas, 2014
The Bling Ring – Sofia Coppola, 2013
Michael Kohlhaas – Arnaud des Pallières,
2013
Zero Dark Thirty – Kathryn Bigelow, 2012
Barbara – Christian Petzold, 2012
Amour – Michael Haneke, 2012
Restless – Gus Van Sant, 2011
Shame – Steve McQueen, 2011
Inception – Christopher Nolan, 2010
Potiche – François Ozon, 2010
+ + +
1. Portrait de la jeune fille en feu Céline Sciamma 2019
2. Las herederas Marcelo Martinessi 2018
3. Genpin Naomi Kawase 2010
4. Toni Erdmann Maren Ade 2016
5. Like Father, Like Son Hirokazu Koreeda 2013
6. Roma Alfonso Cuarón 2018
7. La guerre est
déclarée Valérie Donzelli 2011
8. Quand on a 17 ans André Téchiné 2016
9. Western Valeska Griesebach 2017
10. Margaret Kenneth Lonergan 2011
11. Félicité Alain Gomis 2017
12. Amour Fou Jessica Hausner 2014
13. Dora oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern Stina Werenfels 2015
14. A Separation Asghar Farhadi 2011
15. The Souvenir Joanna Hogg 2019
16. Nuestro tiempo Carlos Reygadas 2018
17. The Kids Are Alright Lisa Cholodenko 2010
18. Layla Fourie Pia Marais 2013
19. Eden Mia Hansen-Love 2015
20. Les Grandes Ondes (à l’ouest) Lionel Baier 2013
21. The Tale Jennifer Fox 2018
+ + +
Das Jahrzehnt wird in die Geschichte eingehen, als jenes, wo der große Break stattfand, der Übergang vom analogen (vielfältigen) Vertrieb zum digitalen (monopolistischen) und damit letztlich wohl auch irgendwie das Ende von der Möglichkeit, edge Indiefilme wirklich unabhängig und mit echtem Geld zu produzieren und sie vor allem recoupen zu können! Ich habe den Unterschied selbst sehr deutlich an meinen beiden Spielfilmen der 10er Jahre gemerkt und sah das so drastisch vorher nicht kommen...
Deutsches Kino:
1 Unter dir die Stadt, Christoph Hochhäusler, 2010, (vor allem auch wegen Nicolette Krebitz als Schauspielerin darin)
2 Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot, Philip Gröning, 2018, (auch wenn der Film eigentlich wie aus einer anderen Zeit zu sein scheint, schlimme
gemeine Premiere auf der Berlinale)
3 Wintermärchen, Jan Bonny, 2018, (auch die anderen vielfältigen Arbeiten von Bonny zwischen TV, Videokunst, Performancefilm, extended Musikvideo sind absolut spannend in den 10er Jahren)
Kurzfilme:
4 »Tse«, Roee Rosen, 2010, (rechte und linke Protagonistinnen, BDSM, Israel; eine verstörende Mischung, Festival Venice)
5 »Paranmanjang (Night Fishing)«, Park Chan-kyong, Park Chan-wook, 2011, (Gewinner Berlinale)
6 »Tant qu'il nous reste des fusils à pompe«, Caroline Poggi & Jonathan Vinel, 2014, (Gewinner Berlinale)
7 »Notre héritage«, Caroline Poggi & Jonathan Vinel, 2016, (Berlinale und eine Hommage des Zwiespaltes an Pierre Woodman)
8 »Martin
pleure«, Jonathan Vinel, 2017 (da war spätestens für mich klar, dass diese unsere Zeit als Filmemacher, die mit realen Schauspielern vor der Kamera arbeiten können, wohl bald Geschichte sein wird, Berlinale)
9 »Let Me Be Frank«, Kevin Spacey, 2018 (ich bewerte hier das Schauspiel, die Regie, nicht die Moral)
Internationale Filme:
10 Trash Humpers, Harmony Korine, 2010, (wirklich richtig lustig)
11 Spring Breakers, Harmony Korine, 2012, (alles richtig gemacht, würde ich sagen, auch sehr lustig, nur auf einer anderen Ebene)
12 The Canyons, Paul Schrader, 2013 (Neo Film Noir und gegen das System produziert, das System schlug mit Nichtachtung zurück)
13 Nymphomaniac, Lars von Trier, 2013, (das letztes Mal, dass diese Art edge Film erfolgreich zu produzieren war, danach war der Markt ein anderer: ein digitaler mit wenigen Anbietern, denen solche Indieware zu raunchy
ist.
14 Holiday, Isabella Eklöf, 2018, (state of the art, Dt. Premiere beim Filmfest Oldenburg))
TV-Film:
15 Carlos, Olivier Assayas, 2010 (auch die anderen Filme Assayas' der 10er fand ich sehr inspirierend)
Essayfilm:
16 Le livre d’image, Jean-Luc Godard, 2018, (der älteste, aber modernste Filmemacher)
Special:
17 Ohne Titel, Khavn de la Cruz, 2010 – 2019, (er produziert so viel, dass man den Überblick verliert, also alle und kein Film von ihm aus den 10ern)
Von den eigenen, die zwischen 2010 und 2019 entstanden sind, mag ich diese am meisten:
18 Bedways, RP Kahl, 2010, (mein erfolgreichster Film)
19 Rehearsals, RP Kahl, 2012, Doc, (das heimliche Remake von Bedways, gibt’s nur unterm Ladentisch)
20 Elsbeth Maschke in Crashland, 2013, Short, Doc, (zusammen mit Laura Tonke, darin meine Großmutter und die Braunkohlenabbaugebiete der Lausitz)
21 A Thought of Ecstasy, RP Kahl, 2017, (mein erster Film in Englisch, in LA und in der Wüste Kaliforniens gedreht)
Ich habe 100% einige tolle Filme (Gaspar Noé fehlt z. Bsp. irgendwie) der 10er vergessen oder verdrängt oder schlicht in ein anderes Jahrzehnt eingeordnet, die Liste ist also eine sehr im Moment. Obwohl die Liste 2000 bis 2009 einfacher und schneller zusammen gewesen wäre. Ist das also schon ein Zeichen... siehe Eingangstext?!
Es wird mir nichts anderes übrig bleiben, weiter Filme schauen zu wollen, Filme zu machen: Es kann alles nur besser werden in den goldenen 20ern!
+ + +
Black Swan, Darren Aronofsky 2010
Biutiful, Alejandro G. Iñárritu 2010
Drive, Nicolas Winding Refn 2011
A Separation, Asghar Farhadi 2011
Zero Dark Thirty, Kathryn Bigelow 2012
Beasts of the Southern Wild, Benh Zeitlin, 2012
Amour, Michael Haneke
2012
Whiplash, Damien Chazelle 2014
Wild Tales, Damián Szifrón 2014
Boyhood, Richard Linklater 2014
Birdman, Alejandro G. Iñárritu 2014
Arrival, Denis Villeneuve 2016
Moonlight, Berry Jenkins 2016
Toni Erdmann, Maren Ade 2016
Three Billboards Outside Ebbing, Missouri,Martin McDonagh 2017
Coco, Lee Unkrich & Adrian Molina 2017
Isle of Dogs, Wes Anderson 2018
Shoplifters, Hirokazu Koreeda, 2018
Roma, Alfonso Cuarón 2018
The Farewell, Lulu Wang 2019
Les Misérables,
Ladj Ly 2019
Hier meine Stichworte für die Zukunft:
- mehr Mut
- mehr Rebellion
- Haltung zeigen
- Reformierung der Öffentlich-Rechtlichen & Förderungen
- Kino als Raum neu definieren, Kino ist nicht tot!!
- der Fall Mendig in Hessen ist nur einer von vielen gewesen, es gibt noch viel was zu tun ist und wir sollten unsere Kräfte gegen »Rechts« noch mehr vereinen und dem »rechten« Haufen den Kampf ankündigen
+ + +
Ich habe wieder mal gemerkt, dass mir oft die älteren Filme einfallen, die ich immer wieder gern schaue und die hier nicht reinpassen. Und natürlich haben Serien auch einen Teil meiner Zeit eingenommen. Zwei Kinder helfen auch nicht dabei, mehr ins Kino zu gehen. Und seitdem man selber Filme macht, schaue ich weniger.
Ich gelobe Besserung.
Call Me by Your Name von Luca Guadagnino – meine absolute Filmperle aus 2018. Ich war 3x im Kino und hab meinen jüngeren Sohn Elio genannt.
American Honey von Andrea Arnold – wenn ich einmal im Leben mit ihr arbeiten dürfte, wäre ich, glaube ich, sehr glücklich. Ich liebe ihre Wahrhaftigkeit.
Fish Tank von Andrea Arnold – siehe oben.
Force Majeure von Ruben Östlund – Unglaubliche Spannung, visuell toll, der Wahn zwischen Drama und Humor zum Niederknien.
Les combattants von Thomas Cailley – Eine der tollsten Liebesgeschichten für mich mit einem vollkommen unerwarteten Ende.
Lunchbox von Ritesh Batra – Großes Erzählkino aus einem fremden Alltag, der mich unglaublich berührt hat.
Blue Valentine von Derek Cianfrance – Tolle Erzählstruktur, eine der berührensten Anti-Liebesfilme für mich.
Rust and Bone von Jacques Audiard – Matthias Schoenaerts*c was soll ich sagen.
She’s Lost Control von Anja Marquardt – extrem spannendes Thema über eine Sexualtherapeutin, die den Abstand zu einem neuen Klienten verliert. Irrsinnig atmosphärisch und beklemmend.
Die Jagd von Thomas Vinterberg – Großes Kino mit toller Gesellschaftskritik, wie ich sie gut finde.
Interstellar von Christopher Nolan – da scheiden sich ja die Geister, ich bin allerdings auf der Fan-Seite. Masterpiece*c Soundtrack läuft heute noch hoch und runter bei mir.
Nader und Simin von Asghar Farhadi – da haben wir wieder das Stichwort Wahrhaftigkeit. Näher dran am echten Leben geht wohl kaum.
Polisse von Maiwenn – bin ein großer Fan von ihr. Hat mich wahnsinnig berührt, aber vor allem haben ihre Filme Drive und Style, während man dennoch die ganze Zeit an den Figuren dran ist.
Neon Bull von Gabriel Mascaro – zum Niederknien. Visuell unfassbar einzigartig für mich, eine der besten Sexszenen aller Zeiten mit einer hochschwangeren Frau. Habe die Produzentin und Gabriel schon mehrfach getroffen und versuche bei einem Film mitmachen zu dürfen.
The Broken Circle von Felix von Groeningen – mich hat’s total erwischt. Toller Soundtrack, irre Ausstattung: wild wild West in Belgien.
Spring Breakers von Harmony Korine – irre Dynamik, geiler Look. Hab mich lange gesträubt und war danach voll überzeugt.
Wir waren Könige von Philipp Leinemann – wenn es jemand schafft in seinem Debütfilm dieses Ensemble zusammenzukriegen, eine so komplexe Geschichte zu erzählen und dann auch noch gefühlt 20 Leute gleichzeitig im Bild gelungen zu inszenieren, dann will ich von dem Mann bald noch mehr sehen.
Victoria von Sebastian Schipper – Experiment gelungen für mich. Auch hier tolle Dynamik, ich war 100% dabei bei der Spirale downwards und habe jede Sekunde mitgefiebert.
Mon roi von Maiwenn – Nochmal Maiwenn. Eine der besten letzten Szenen ever für mich, um aus einem Film rauszukommen. Wie nah sie dran ist an ihren Figuren und komplexe Gefühle transportiert bekommt, finde ich schon beeindruckend.
Der Räuber von Benjamin Heisenberg – x mal gesehen. Tolle Atmosphäre, großer Andreas Lust, dessen Figur man so sehr wünscht es zu schaffen und am Ende fast selbst mit ihm stirbt im Kino.
Marriage Story von Noah Baumbach – frisch gesehen und ich muss mich der breiten Masse anschließen. Das Ende einer Beziehung, und alles wieder so wahrhaftig.
+ + +
Biutiful (2010)
Once Upon a Time in Anatolia (2011)
Der Gott des Gemetzels (2011)
Ein einfaches
Leben (2011)
Shame (2011)
Tomboy (2012)
Amour (2012)
Winterschlaf (2014)
Birdman (2014)
Ivy / Sarmasik (2015)
Raw (2016)
Ember (2016)
Teheran Tabu (2017)
Burning (2018)
Kelebekler / Butterflies (2018)
Dogman (2018)
Us (2019)
Midsommar (2019)
Porträt einer jungen Frau in Flammen (2019)
Just Don’t Think I'll Scream (2019)
Marriage Story (2019)
Ich glaube man kann mit der Liste schwer aufhören, es gibt noch so viele, die ich gut finde und natürlich, es gibt auch die, die ich nicht gesehen habe. Die meisten Filme, die ich ausgewählt habe, haben sozial relevante Themen, sie setzen sich mit der Regeln der Gesellschaft auseinander ohne »good cop / bad cop«-Spielchen zu spielen. Sie haben dazu auch noch eine gute Machart. Das ist das, was ich von einem guten Kinofilm erwarte. Seit einigen Jahren hatte ich die Sorge, dass das Kino sich nur auf Blockbuster zuspitzt und dass die Zuschauer keine Bedürfnisse mehr haben, sich sozial relevante Themen anzuschauen, da gerade alles im Leben ja so schwierig ist. Durch diese Liste, habe ich auch selber mitbekommen, dass es vielleicht nicht so viele, aber trotzdem einige sehr gute Filme gibt, die etwas zu sagen haben und damit in den Kinocharts nicht ganz hinten liegen.
+ + +
1. Under the Skin (Jonathan Glazer) 2013
2. Nocturnal Animals (Tom Ford) 2016
3. The VVitch (Robert Eggers) 2015
4. First Reformed (Paul Schrader) 2018
5. Roma (Alfonso Cuarón) 2017
6. You Were Never Really Here (Lynne Ramsay) 2018
7. Finsterworld (Frauke Finsterwalder)
2013
8. Winter’s Bone (Debra Granik) 2010
9. Drive (Nicholas Winding Refn) 2013
10. The Tree of Life (Terrence Malick) 2011
11. Melancholia (Lars von Trier) 2011
12. Unter dir die Stadt (Christoph Hochhäusler) 2011
13. Burning (Lee Chang-dong) 2019
14. Les salauds
– Dreckskerle (Claire Denis) 2013
15. Black Swan (Darren Aronofsky) 2010
16. Arrival (Denis Villeneuve) 2016
17. Enter the Void (Gaspar Noé) 2010
18. Cosmos (Andrzej Zulawski) 2015
19. Only Lovers Left Alive (Jim Jarmusch) 2013
20. Stoker (Chan-wook Park) 2013
21. Tyrannosaur (Paddy Considine) 2011